Leopold Malina

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Leopold Malina (* 1. Juli 1880 in Segen Gottes [heute Zastávka], Bezirk Brünn, Mähren;[1]3. April 1954 in St. Anton am Arlberg, Tirol[2])[3] war ÖBB-Bediensteter und der erste Gauleiter der Salzburger NSDAP.

Leben

Beruf und Privatleben

Leopold Malina war Sohn des Karl Malina, Bahnhofsrestaurateurs in der Bergwerkssiedlung Segen Gottes, und der Leopoldine geb. Kremser.[1] Er trat im Jahr 1905 in den Dienst der österreichischen Staatsbahnen.[4] 1908 war er noch Staatsbahnassistent in Werfen,[5] im Februar 1910 wurde er von Werfen nach Bischofshofen versetzt.[6] Er arbeitete noch in Bischofshofen, als er im Jänner 1913 seine Ernennung zum Staatsbahnadjunkten erhielt.[7]

Er heiratete am 29. Dezember 1913 in Bruck im Pinzgau 33-jährig die 27-jährige Helene Amalia "Elma" Strobl (* 25. Juli 1886 in Guttaring, Kärnten), Tochter des Dr. Anton Strobl, praktischen Arztes in Bruck in Pinzgau, und der Amalia geb. Rainer.[1]

In den Jahren 1914, noch als Staatsbahnadjunkt, und 1918, nun im Rang eines Staatsbahnrevidenten, wurde ihm in der Stadt Salzburg je eine Tochter geboren.[8]

Im März 1921 war er bereits Fahrdienstleiter in Bischofshofen und kandidierte in der Sektion der Angestellten der Verkehrsbetriebe für die Wahl zur Salzburger Arbeiterkammer.[9] Im April 1928 arbeitete er noch in Bischofshofen und wurde zum Bahnhofsvorstadt in Lend ernannt.[10] Im August 1932 kam er von Lend als Bahnhofsvorstadt nach St. Anton am Arlberg.[11] Im November 1935 blickte er als ÖBB-Inspektor in St. Anton am Arlberg bereits auf 30 Dienstjahre zurück.[4]

In St. Anton am Arlberg starb Leopold Malina als Inspektor der ÖBB i. P. im 74. Lebensjahr.[2] Er hinterließ seine Gattin Elma geb. Strobl sowie zwei verheiratete Töchter mit Schwiegersöhnen und drei Enkelkindern.[3]

Politik

In der Zwischenkriegszeit engagierte sich Malina für den frühen Nationalsozialismus. Zur Landtagswahl 1922 kandidierte er für die (1913 als (Salzburger) "Deutsche Arbeiterpartei" gegründete und nicht mit der – jüngeren – NSDAP Adolf Hitlers identische) Deutsche Nationalsozialistische Arbeiterpartei (DNSAP). Da diese landesweit nur mit einem geringen Stimmenanteil rechnen konnte und von den Sozialdemokraten scharf abgelehnt wurde, war sie vielfach auf die Zusammenarbeit mit anderen Parteien des deutschnationalen Spektrums, den bürgerlich orientierten Deutschfreiheitlichen (später: Großdeutschen) und dem Freiheitlichen Salzburger Bauernbund angewiesen. Somit schloss sich die DNSAP für die Landtagswahl 1922 mit der Christlichsozialen Partei und dem Freiheitlichen Salzburger Bauernbund zur "Christlich-nationalen Wahlgemeinschaft" zusammen. Eines der bei der Landtagswahl erzielten Mandate entfiel auf Malina, doch da die im Vorfeld getroffenen Wahlvereinbarung der beteiligten Parteien der Christlichsozialen Partei mehr Mandate zugesichert hatte, als diese nun tatsächlich erzielt hatte, musste die DNSAP auf zwei der drei von ihr erzielten Mandate verzichten, wofür wiederum der Nationalsozialist Otto Troyer mit den Stimmen der "Christlich-nationalen Wahlgemeinschaft" in die Landesregierung gewählt wurde. Durch diesen Verzicht kam Leopold Malina um das auf ihn entfallene Mandat.[12]

Als am 26. September 1926 im Gasthof "Zur Sonne" in der Salzburger Gstättengasse die NSDAP (Hitlerbewegung) (ein österreichischer Ableger der NSDAP Hitlers) gegründet wurde, wurde Bahnrevident Leopold Malina zum Gauführer gewählt.[13] Über sein Wirken in dieser Funktion und dessen Dauer ist nichts bekannt, es muss aber spätestens mit seiner Versetzung nach St. Anton am Arlberg im Jahr 1932 geendet haben.

Wohl im Zusammenhang mit seiner politischen Tätigkeit war Malina mehrfach tätlichen Angriffen ausgesetzt.[14]

Quelle

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Trauungsbuch der Pfarre Bruck an der Glocknerstraße, Bd. V, S. 137
  2. 2,0 2,1 Tiroler Nachrichten, 6. April 1954, S. 4: Es starben …
  3. 3,0 3,1 Salzburger Nachrichten, 10. April 1954, S. 24
  4. 4,0 4,1 Innsbrucker Nachrichten, 27. November 1935, S. 10
  5. Vorarlberger Landes-Zeitung, 5. Mai 1908, S. 3
  6. Bregenzer Tagblatt, 16. Februar 1910, S. 2
  7. Salzburger Volksblatt, 8. Jänner 1913, S. 7
  8. Salzburger Wacht, 4. Dezember 1914, S. 6; Salzburger Volksblatt, 8. August 1918, S. 3
  9. Salzburger Wacht, 23. März 1921, S. 7
  10. Grazer Volksblatt, 25. April 1928, S. 11
  11. Salzburger Volksblatt, 5. August 1932, S. 7
  12. Land Salzburg: Salzburger Landesregierungen seit 1918 (Stand: 17.12.2025); Artikel "Otto Troyer"
  13. Salzburger Volksblatt, 26. September 1941, S. 1: Am 26. September vor fünfzehn Jahren: die Gründung der NSDAP (Hitlerbewegung) in Salzburg
  14. Der eiserne Besen, 24. Jänner 1930, S. 6
Zeitfolge
Vorgänger

Salzburger Gauleiter der NSDAP
1926–1932?
Nachfolger

Karl Scharizer