Hochkönig Bergbahnen GmbH
Die Hochkönig Bergbahnen GmbH ist eine Betreibergesellschaft von Aufstiegshilfen im Hochköniggebiet.
Allgemeines
Die Gesellschaft wurde durch einen Verschmelzungsvertrag am 14. Dezember 2010 mit der Sportbahnen Dienten GmbH zur Hochkönig Bergbahnen GmbH zusammengeführt. Das neue Unternehmen wurde von Peter Nadeje und Christoph Portenkirchner als Geschäftsführer geführt und verfügte zum Zeitpunkt des Zusammenschlusses über elf Anlagen mit einer Transportkapazität von 18 500 Personen pro Stunde. Es beschäftigte über 100 Mitarbeiter.
2026: Speicherteich für Schneerzeugung wird zu Pumpspeicherkraftwerk erweitert
Das Seilbahnunternehmen will 2026 den Speicherteich Dachegg auf 1 736 Metern Höhe südlich des Dientner Sattels erweitern. Das Fassungsvermögen steigt von derzeit 70 000 auf 180 000 Kubikmeter. Die Fläche wird verdoppelt, wobei auf der einen Seite abgetragenes Erdreich an anderer Stelle für den Damm verwendet wird. Die behördliche Genehmigung liegt bereits vor. Die Geschäftsführerin der Bergbahnen, Angela Haslinger sagt, das Verfahren sei problemlos verlaufen. Es gebe Ausgleichsmaßnahmen. "Mit der Vergrößerung können wir das Skigebiet künftig innerhalb von drei Tagen beschneien."
Der erweiterte Speicherteich soll aber nicht nur die Beschneiung verbessern, sondern auch zur Energieerzeugung dienen. Der Speicherteich Dachegg dient künftig als Oberbecken eines Pumpspeicherkraftwerks. Die Hochkönig Bergbahnen kooperieren dafür mit dem oberösterreichischen Energieversorger Energie AG. Dessen Vorstand Leonhard Schitter sagt, die Nutzung bestehender Infrastruktur sei ein Schlüssel, um den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben. Er spricht von einer in Österreich bisher einmaligen Lösung.
Die Planungen für das Pumpspeicherkraftwerk sind so gut wie abgeschlossen. Die Energie AG will das Projekt noch heuer beim Land Salzburg zur Genehmigung einreichen. Genehmigt ist bisher nur die Erweiterung des Oberbeckens, aber das ist nur ein Teil der geplanten Maßnahmen. Für ein Pumpspeicherkraftwerk braucht man auch ein Unterbecken. Bei Stromüberfluss oder wenn Wasser für die Beschneiung gebraucht wird, pumpt man das Wasser vom Unterbecken ins Oberbecken. Bei hohem Bedarf wird es durch die Druckrohrleitung abgelassen und so Strom erzeugt. Wenn alles problemlos läuft, könnte man frühestens 2027 mit den Bauarbeiten beginnen. Sie sollen eineinhalb bis zwei Jahre dauern, wobei bei der Anlage im Tal auch in der Wintersaison gearbeitet werden kann.
So viel Leistung wie ein Salzach-Kraftwerk
Das Unterbecken mit 100 000 Kubikmetern Inhalt samt der Pumpstation und dem Turbinenhaus entsteht an der B 164 Hochkönig Straße zwischen Dienten und dem Dientner Sattel auf 1 187 Metern Höhe. Zwischen den beiden Becken wird eine 2,8 Kilometer lange Triebwasserleitung gebaut. Durch den enormen Druck, der durch die Fallhöhe von etwa 550 Metern entsteht, hat das Kraftwerk eine Leistung von 14,95 Megawatt. Das entspreche einem mittleren Salzachkraftwerk, sagt Schitter. Die verwendbare Wassermenge reicht aus, um acht Stunden mit Volllast Strom zu erzeugen. Dass die Energie AG am Hochkönig einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag investiert, hat auch historische Gründe. Das Unternehmen hat mehrere Wasserkraftwerke im Mühlbach, wobei das Wasser für die Kraftwerke in Zukunft auch für die Dotierung des Oberbeckens genutzt wird. Außerdem besitzt die Energie AG unter anderem auch in Großarl und Wagrain Kraftwerke und ist dort zum Teil Netzbetreiberin. Diese Kraftwerke wurden vor mehr als 100 Jahren von der Firma Stern & Hafferl gebaut bzw. gekauft, aus der der oberösterreichische Landesversorger hervorging.
Auch die Gletscherbahnen Kaprun nützen Speicherteich zur Stromerzeugung
Eine ähnliche Anlage wie in Dienten gibt es schon seit 2012 am Kapruner Kitzsteinhorn. Der Prokurist der Gletscherbahnen, Günther Brennsteiner, sagt, es gebe eine Kooperation mit dem Verbund. Man kann das Wasser aus den Stauseen für die Beschneiung nutzen. Es wird auf etwa 1 500 Metern Seehöhe aus der Druckrohrleitung vom Wasserfallboden zum Kraftwerk Hauptstufe im Ort entnommen und zum Speicherteich am Langwiedboden auf 2 000 Metern gepumpt. "Im Frühjahr und Sommer nutzen wir das Wasser zur Stromerzeugung." Schmelz- und Regenwasser fließen in den Speicher und werden von dort zur Druckrohrleitung abgelassen, wo drei Turbinen Strom erzeugen. Brennsteiner sagt, zusammen mit einer Photovoltaikanlage könne man so ungefähr zwei Drittel des Stroms, den die Schneekanonen benötigten, selbst erzeugen.
Quellen
- "Salzburger Woche", Ausgabe "Pinzgauer Nachrichten", 23. Dezember 2010
- sn.at, 28. November 2025: Hochkönig Bergbahnen: Speicherteich für Schneerzeugung wird zu Pumpspeicherkraftwerk erweitert. Ein Beitrag von Anton Kaindl