Georg Bilgeri
Oberstleutnant Georg Bilgeri (* 11. Oktober 1873 in Bregenz, Vorarlberg; † 4. Dezember 1934 am Patscherkofel bei Innsbruck, Tirol) war Offizier, Bergsteiger und Skipionier, der auch in Salzburg beim Skiclub Salzburg eine Rolle spielte.
Leben
Bis 1918 war maßgeblich an der Ski- und Alpinausbildung der k.u.k. Armee beteiligt. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde als Skipädagoge im In- und Ausland (Schweden, Schweiz, Türkei) tätig. Bilgeri kombinierte zwei um 1900 bestehenden Techniken des Skifahrens: der Lilienfelder (Niederösterreich) und jene der Norweger. Mit der Zweistocktechnik und Stemmfahrweise konnte er dem Skifahren als allgemeiner Sport zum Durchbruch verhelfen. Zeit seines Lebens entwickelte und verbesserte auch Ski- und Alpinausrüstung.
Er verunglückte tödlich bei einem Geländesprung auf dem Patscherkofel bei Innsbruck im 62. Lebensjahr.
Salzburgbezüge
1905 kam es durch Bilgeri zur ersten Winterbesteigung des Hochköniggipfels.
Die Initiative zur Gründung des Salzburger Skiclubs 1910 lag eigentlich schon länger zurück. Sie ging auf Oberleutnant Bilgeri zurück, als dieser zu den Kaiserschützen in die Kaiser-Franz-Josefs-Kaserne nach Salzburg versetzt worden war. Bilgeri war schon frühzeitig mit dem "norwegischen" Skilauf in Berührung gekommen und seither ein begeisterter Jünger dieses neuen Schneesportes. Er war der erste, der junge Menschen um sich sammelte, um ihnen sein geliebtes Skilaufen beizubringen.
Wer ihm geeignet schien, ein guter Skiläufer zu werden, dem schickte er aus der k.k Skiwerkstätte ein Paar selbst gefertigte Bretter ins Haus, mit der wohlwollenden Aufforderung, sich am nächsten Sonn- oder Feiertag zu einer genau festgesetzten Stunde zum ersten Skiausflug an der Tramway - Haltestelle am Café Bazar einzufinden. Scheinbar hatte Bilgeri mit dieser Werbemethode für den Skilauf Erfolg. Der Kreis, der sich um ihn scharte, wurde langsam so zahlreich, dass man allmählich daran denken konnte, einen Skiclub zu gründen. 1906/07 fanden unter seiner Leitung die ersten militärischen Skiübungen in Obertauern statt.
Im Jahre 1909 machte Bilgeri mit den talentiertesten aus dieser geschlossenen Skigesellschaft richtige Skitouren. Das Purtschellerhaus, das Watzmannkar, der Jenner, der Schneeberg, der Mitterberg, der Hochkeil und die Schmittenhöhe waren die ersten Ziele dieser Skisportler. Oberleutnant Bilgeri verstand es, seine glühende Liebe zu den Schneebergen und dem Sport im unberührten Pulverschnee an seine Jünger weiterzugeben. Als man in späteren Jahren vom alten Oberst Bilgeri sprach, hieß es, er habe ungefähr 45.000 Menschen das Skilaufen beigebracht. Und da die Zahl der Skiläufer, die er um sich gesammelt hatte, groß genug war um, ähnlich wie am Arlberg, in Kitzbühel oder in Bad Gastein vorher einen Skiclub zu gründen, so wurde am 9. November 1910 im Hotel Bristol die Gründungsversammlung des Skiclub Salzburg abgehalten.
Oberleutnant Bilgeri, unterstützt von Dr. Riegele und von Wolfstein, leitete 1912 einen Skikurs in Zell am See, an dem 122 Frauen und Männer aus allen Teilen der Monarchie und des Deutschen Reiches teilnahmen,.
Bilgeri zog mit seinen Schülern auch auf die hochgelegenen Hütten, die Skibegeisterung wuchs, bis sie ganz plötzlich vom hereinbrechenden Ersten Weltkrieg gestoppt wurde.
Quellen
- aeiou Österreich
- Skiclub Salzburg
- Brettenthaler, Josef: Salzburgs Synchronik, Verlag Alfred Winter, 2002, ISBN 3-85380-055-6