Purtschellerhaus
Das Purtschellerhaus ist eine Berghütte des deutschen Alpenvereins, Sektion Sonneberg, an der Grenze zwischen Salzburg und Bayern.
Lage
Das Purtschellerhaus liegt nördlich des Hohen Gölls am Eckerfirst in einer Höhe von 1 692 m ü. A. Die Grenze zwischen Bayern und Salzburg verläuft genau durch das Haus und wird auf dem Weg von der alten Gaststube zur Toilette noch heute passiert. Zwei Drittel des Hauses liegen in Österreich, ein Drittel in Deutschland. Das Haus dient als Stützpunkt für Besteigungen im Göllstocks, ist aber auch über mehrere Wanderwege von der Roßfeld Panoramastraße her erreichbar, die selbst bereits mit schönen Ausblicken aufwarten können.
Das Haus ist ganz nahe der Schneide des Eckerfirstes auf der östlichen Lehne, in einer mehr gegen Norden gerichteten Ausbuchtung erbaut, von der Stadt Salzburg und Golling aus sichtbar.
Von der Hütte aus blickt man in Richtung Osten ins Salzachtal, auf das Tennengebirge und den Dachstein, nach Norden nach Salzburg, nach Westen zum Untersberg, Watzmann und ins Berchtesgadener Land. Nur im Süden türmt sich der Hohe Göll vor dem Bergwanderer auf.
Die Hütte wird von Gabi und Sigi Hinterbrandner jeweils von Mitte Mai bis Ende Oktober bewirtschaftet. Im Winter ist sie wegen Lawinengefahr gesperrt.
Geschichte
Mit dem Bau des Purtschellerhauses wurde 1899 begonnen. Salzburger Bergfreunde wollten eine Hütte nördlich des Hohen Göll errichten, konnten dieses Vorhaben jedoch nicht finanzieren. Die Sektion Sonneberg (Thüringen) griff die Idee auf und setzte sie in kürzester Zeit um.
Bereits am 2. Juli 1900 konnte das fertiggestellte Haus eingeweiht werden. Ludwig Purtscheller war in der Zwischenzeit verunglückt und zu seinen Ehren wurde die Hütte am Hohen Göll der Sektion Sonneberg als Purtschellerhaus benannt.
Im Sommer 1910 wurde das zu klein gewordene Haus erweitert. 1937 wurde das Purtschellerhaus nach einer Feststellung des Grenzverlaufs durch eine Grenze getrennt. Kreidestriche am Boden und Marker an den Wänden kennzeichneten den Grenzverlauf. Die Bewirtschaftung der Hütte wurde zollrechtlich erschwert, die groteske Grenzsituation ließ aber andererseits auch den Besucherstrom nicht abreißen.
Nach den Zweiten Weltkrieg kam die Hütte in die Verwaltung des bayrischen Alpenvereins, bevor sie 1959 wieder an die Sektion Sonneberg des Deutschen Alpenvereins zurückfiel.
Ausstattung
Das Purtschellerhaus verfügt über zwölf Betten und ein Matratzenlager für 60 Personen.
2010 wurde eine Generalsanierung abgeschlossen, die ein maßgeschneidertes Konzept für Wasser- und Energiever- und entsorgung umsetzte. So sorgen nun Solaranlagen, Wind- und Wasserkraft, ein mit Pflanzenöl betriebenes Blockheizkraftwerk, eine mechanisch-biologische Kläranlage sowie moderne WC-Anlagen für umwelt- und zeitgerechte Standards.
Kontakt
- Purtschellerhaus
- Gabi und Sigi Hinterbrandner
- Purtschellerstr. 1
- D-83471 Berchtesgaden
- Telefon: (00 49 86 52) 24 20
- Mobil: (06 64) 88 36 61 30
- E-Mail: info@purtschellerhaus.de
Anreise
Mit der Bahn nach Berchtesgaden, Kuchl oder Hallein. Nächste Bushaltestelle ist der "Oberahornkaser" auf der Roßfeld Panoramastraße, erreichbar mit dem Oberbayrischen Regionalverkehr.
Aufstiege
- Berchtesgaden, Gehzeit: 03:15 Stunden
- Enzianhütte, Gehzeit: 01:30 Stunden
- Golling, Gehzeit: 04:30 Stunden
- Hallein, Gehzeit: 04:30 Stunden
- Kuchl, Gehzeit: 04:30 Stunden
- Oberahornkaser, Gehzeit: 00:45 Stunden
Nachbarhütten
- Carl von Stahl-Haus, 1 736 m ü. A., Gehzeit: 06:30 Stunden
Tourenmöglichkeiten
- Hoher Göll, 2 522 m ü. A., Gehzeit: 03:00 Stunden
- Hohes Brett, 2 .338 m ü. A., Gehzeit: 05:00 Stunden
Bilder
Purtschellerhaus – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Weblinks
- www.purtschellerhaus.de - die ausführliche Geschichte des Hauses
Quellen
- Österreichischer Alpenverein
- Homepage Purtschellerhaus
- Homepage DAV Sektion Sonneberg
- Mayer, Stefan: Geteilter Hüttenzauber. Deutsch-österreichische Grenze durch das Purtschellerhaus, in: Salzburger Grenzfälle. Kurioses über Grenzen hinweg. Land Salzburg 2006, S. 22f.
- Salzburger Woche, Ausgabe Tennengauer Nachrichten, 14. Oktober 2010