Europakloster Gut Aich

Das Europakloster Gut Aich befindet sich im Flachgau im Gemeindegebiet von St. Gilgen im Ortsteil Winkl.
Die Mönchsgemeinschaft
Die Mönchsgemeinschaft lebt nach dem Evangelium und der Regel des hl. Benedikt. Sie will durch ihr Gebet, den beständigen Lobpreis Gottes, durch ihr geistliches Leben und durch ihre Arbeit Zeugnis geben für ein Leben aus dem Glauben.
Im Kloster und durch das Kloster wird die Würde und die Freiheit von einzelnen Personen und Gruppen geachtet und gefördert. Das Kloster will Lebensmodell für die Integration von Völkern und Staaten Europas sein.
Im Leben dieser Gemeinschaft werden Konflikte bewusst gemacht und gemeinsam gelöst, um Frieden für den Einzelnen, für Gruppen, Familien oder Gemeinden zu schaffen.
Die Mönche wollen nicht von diesem Kloster leben, sondern für Gott und die Menschen da sein durch ihr Beten und Arbeiten. Die Einrichtungen des Klosters stehen allen Menschen gleich welcher Konfession, Weltanschauung oder Herkunft offen.
Die Mönchsgemeinschaft will gute Nachbarschaft zu den Menschen, die in der Region leben, pflegen. Die Zusammenarbeit mit allen Interessierten ist Bedingung für einen organischen Aufbau. Deshalb wird eine enge Zusammenarbeit mit den kirchlichen und politischen Gemeinden angestrebt.
Das Kloster will nach Möglichkeit Menschen am Ort Entwicklungsmöglichkeiten und Gelegenheiten zur Mitarbeit bieten.
Beim Aufbau des Klosters werden ökologische und menschliche Belange absolute Priorität haben. Es soll einbezogen sein in die Landschaft und die Geschichte der Region und des Landes.
Ziel ist das "gute Leben" nach der Regel des hl. Benedikt für alle Menschen und die Förderung der Gesundheit an Leib und Seele.
Geschichte
Das Gut Aich wird bereits im 13. Jahrhundert als Besitz des Erzbistums Salzburg urkundlich erwähnt.
1323 wurde es dem Augustiner-Chorherren-Stift St. Florian übertragen, gelangte dann in Privatbesitz und wurde 1468 vom Erzbistum Salzburg zurück gekauft.
1562 gelangte es erneut in Privatbesitz.
1702 wurde die Glashütte in Winkl errichtet, die 1766 durch den Glasfabrikanten Franz Schmauß erworben und zum Gutshof umgebaut wurde. 1781 wurde sie mit dem Gut Aich vereinigt und um 1820 aufgelassen.
1815 erwarb Fürst Carl Philipp von Wrede (* 1767; † 1838) das Gut. Sein Sohn Carl Theodor Friedrich Fürst Wrede (* 1797; † 1871) ließ 1852 neue Stallungen hinzufügen. Dessen Sohn Alfred Fürst Wrede (* 1844; † 1911) verkaufte das Gut 1876 an seine Schwägerin Ignatia, geborene von Mack (* 1837; † 1905).[1]
1955 wurde es zum Mutterhaus der Franziskanerinnen von Au am Inn, die dort das Kinderheim Gut Aich betrieben.
Am 24. Juli 1993 überließen die Franziskanerinnen das Gut Aich dem Salzburger Erzbischof Dr. Georg Eder, der es für die Neugründung des heutigen Europaklosters zur Verfügung stellte.
Am 31. Oktober 1994 wurde die Klosterkirche geweiht, 1996 die Kapelle und das Kloster mit Kunstwerken ausgestattet. Dr. Helmut Kohl schenkte dazu eine Christus-Ikone des Papstes. 1997 erfolgte die Ausgestaltung des Hildegardzentrums, das am 11. Juli 1997 durch Kardinal Dr. Paul Augustin Mayer eingeweiht wurde.
Am 28. Juni 2004 wurde Pater Dr. Johannes Pausch OSB zum ersten Prior des Klosters Gut Aich gewählt. Am 11. Juli 2004 erfolgte die feierliche Errichtung, bei der Erzbischof Dr. Alois Kothgasser eine Reliquie des hl. Wolfgang in den Altar der Klosterkirche einsetzte.
2009 lebten acht Mönche, ein Kandidat und ein Mönch auf Zeit im Kloster.
Bilder
Europakloster Gut Aich – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Weblink
Quellen
- Flachgauer Nachrichten, 7. Mai 2009
- Chronik des Klosters auf der Homepage des Europaklosters Gut Aich