Bank Vontobel Österreich AG

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Die Bank Vontobel Österreich AG ist ein, am Rathausplatz in der Salzburger Altstadt situiertes universales Bankunternehmen. Es steht in mehrheitlichem Besitz der Vontobel Holdig AG und fungiert seit 1995 als Österreich-Zentrale für den schweizerischen Mutterkonzern.

Geschichte

Die heutige Österreich-Zentrale der schweizerischen Vontobel Holding blickt unter dem in der Stadt Salzburg bekannteren Namen Bankhaus Berger & Comp. AG auf eine lange Firmengeschichte zurück.

1885 erhielt der aus Oberösterreich zugewanderte Viehhändler Franz Berger (* 1860; † 1929) auf Antrag eine "Concession für Wechselgeschäfte und Commissionswaren" erteilt. Dies war die Geburtsstunde des Bankhauses Berger, dessen Gründer und Inhaber 1894 bereits als angesehener Bankier in den Salzburger Gemeinderat gewählt wurde und von 1900 bis 1912 sogar das Amt des Bürgermeisters der Stadt Salzburg bekleidete.

Während der Herrschaft der Nationalsozialisten (19381945) profitierte das Bankhaus Berger, ebenso wie die anderen, nach der zwangsweisen Liqudierung der jüdisch geführten Bankinstitute, übrig gebliebenen Finanzunternehmen im Deutschen Reich, von der Politik der neuen Machthaber und deren Kriegswirtschaft. In Salzburg existierten zu dieser Zeit noch die privaten Universalbanken Bankhaus Carl Spängler & Co in der Bismarckstraße 1 und das 1885 gegründete und von Oskar Daghofer geführte Bankhaus Daghofer & Co. in der Griesgasse 11.

Der wachsende Geschäftsbetrieb – bedingt durch die nunmehr zwingend vorgeschriebene Eröffnung eines Lohn- oder Gehaltskontos für alle Arbeitnehmer sowie dem durch die Finanzierung der Rüstungsindustrie im gesamten Reich gesteigerten Geldumlauf – hatte auch bei der Berger-Bank einen Anstieg der Mitarbeiterzahlen auf 35 Personen, darunter allein fünf Prokuristen, zufolge. Unter der Leitung von Hans Berger wurde das Unternehmen modernisiert und stellte bereits 1939, als eines der ersten Bankunternehmen überhaupt, auf automatische Buchungsmaschinen um.

1955 sorgte eine angebliche Wechselaffäre im Bankhaus Berger & Comp. für Unruhe. Zahlreiche Kunden standen vor dem Bankhaus Schlange und behoben mehr als drei Millionen Schilling. Der Bankier wurde kurz darauf rehabilitiert, aber dessen Anwälte betonten, dass eine unrichtige Aussendung der Polizeidirektion und die darauf folgenden Pressemeldungen der Bank schweren Schaden zugefügt hätten.

Im Jahr 1995 erwarb die Schweizer Vontobel Holding AG eine Mehrheitsbeteiligung an der Bankhaus Berger & Comp. AG. Ein Jahr darauf eröffnete das Bankhaus Berger eine Filiale in der Kärntner Straße in Wien.

Im September 1998 wurde das Kapital der Berger-Bank, von der Vontobel Holding AG, die nun bereits 92,5 & der Aktien hielt, von 50 auf 132 Millionen Schilling aufgestockt. Mit Oktober 1998 wurde das traditionsreiche Bankhaus Berger & Comp. im Sinne der vom Mehrheitseigentümer geplanten "Cooperate Identity" in Vontobel Bank AG umbenannt. Mit dieser endgültigen Integration in den Mutterkonzern endete die über 110-jährige eigenständige Geschichte des Bankhauses Berger.

Seither wurde die Geschäftstätigkeit erweitert und das Unternehmen mit der im Jahr 2002 erfolgten Umbenennung in Bank Vontobel Österreich AG zur Österreich-Zentrale der schweizerischen Holding ausgebaut. Heute ist die Bank mit ihren Filialen in Wien (seit 1996) und München (seit 2002) eine der führenden Privat- und Investmentbanken Österreichs.

Anschrift

Bank Vontobel Österreich AG
Rathausplatz 4
5024 Salzburg
Telefon: (06 62) 81 04 0
Telefax: (06 62) 81 04 7

Literatur

  • Firmenfestschrift "90 Jahre Bankhaus Berger & Co". Salzburg 1975.

Quellen

  • Peter Melichar: Neuordnung im Bankwesen: Die NS-Maßnahmen und die Problematik der Restitution. Veröffentlichungen der Österreichischen Historikerkommission. Wien-München-Oldenbourg 2004. ISBN 3-7029-0491-3
  • Wirtschaftsmagazin