Linzer Gasse
In der Neustadt von Salzburg, am westlichen Ende des Kapuzinerbergs, nahe der Salzach, beginnt die uralte Linzergasse, vom "Platzl" stadtauswärts. Sie führt bis zu jenem Punkt, wo bis 1894 das Linzer Tor stand und die Linzer Gasse heute in die Schallmooser Hauptstraße mündet.
Sie war die wichtigste Ausfallstraße in Richtung Wien und somit die Verbindung zum Habsburger Reich. Bei vielen der alten Häuser lässt sich deren Chronik bis ins 14. und 15. Jahrhundert. Sie wurde auch 1818 nicht vom verheerenden Stadtbrand verschont, jedoch wurden die Gebäude wieder hergestellt.
"Von jeher galt die Linzergasse mit ihren Handwerksbetrieben und Kaufläden, mit zahlreichen Wirtshäusern und Herbergen und mit ihrem unvergleichlichen Lokalkolorit als die zutiefst "salzburgische" Schwester der eleganten, internationalen Getreidegasse jenseits des Flusses. Wer einen Drechslermeister, einen Tuchhändler oder Metzger, einen Büchsenmacher oder Kettenschmied, einen Uhrmacher, Faßbinder oder Kunstschlosser, einen Apotheker und Bader, einen Lebzelter und Wachszieher oder gar einen Glockengießer, benötigte, für den war die Linzergasse über die Jahrhunderte hinweg die richtige Adresse." Schreibt die Salzburg Stadtinformation und besser kann man den Charakter dieser Gasse auch nicht schildern.
Erwähneswerte Gebäude
Vom Platzl an der Staatsbrücke kommt man bald am Haus Nr. 3 vorbei. Dort lebte von 1540 bis 1541 der Arzt und Naturwissenschaftler Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus. Im Haus Nr. 7 befindet sich seit dem Jahre 1809 die Engel Apotheke, deren wohl prominentester Apothekengehilfe für kurze Zeit der 1887 in Salzburg geborene Dichter Georg Trakl war.
Am Hotel Gablerbräu, dem Haus Nr. 9 in der Linzergasse, erinnert eine Gedenktafel an den großen Sänger Richard Mayr, der 1877 dort zur Welt kam. Gleich gegenüber steht ein alter Torbogen, durch den man auf den Kapuzinerberg gelangt. Ein paar Meter weiter, zur Linken, das alte Bergerbräuhaus, später Centralkino, das auch einmal dem bekannten Salzburger Motorradrennfahrer Max Reheis gehörte.
Schließlich führt eine Gasse links weg zum ehemaligen Bruderhof, wo unter anderem die Glockengießerei Oberascher im 19. Jahrhundert bis 1919 angesiedelt war (vorher in einer Parallelgasse der Linzergasse, der Glockengasse). Gleich anschließend kommt man zum wohl interessantesten Friedhof von Salzburg (neben dem Petersfriedhof), zum Sebastiansfriedhof und der St. Sebastians Kirche. Der Friedhof wurde um 1600 von Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau in der Art eines italienischen "Campo Santo" angelegt.
Quellen
- Salzburg Stadtinfo