Erntedankfest
Das Erntedankfest geht in der katholischen Kirche auf das 3. Jahrhundert zurück.
Geschichte
Schon im späten Judentum gab es zwei Erntefeste: das Pfingstfest als Getreide-Erntefest und das Laubhüttenfest als Wein- und Gesamt-Erntedankfest. In der katholischen Kirche gibt es keinen weltweit einheitlichen Festtermin, da der Erntezeitpunkt je nach Klimazone unterschiedlich fällt.
Im Land Salzburg findet das Erntedankfest allerdings erst wieder seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts statt. Die Bauern waren vorher an kein Erntedankfest gebunden, da sie eine Reihe von Bitt- und Gedenktagen für ihre Landwirtschafts- und Viehpatrone hatten (u. a. Notburga, Leonhard, Jakobus, Bartholomäus oder Hubertus). Dechant Leopold Teufelsbauer (* 1886; † 1946), ein Pionier der bäuerlichen Volkskultur, schrieb 1933 (!) in einer dem Augustiner-Chorherrn Pius Parsch (* 1884; † 1954) gewidmeten Schrift, wo es kein Erntedankfest gibt, "sollte es in bäuerlichen Gegenden eine Ehrenaufgabe der Seelsorger [...] sein, dieses schöne Fest einzuführen." Der Nationalsozialismus hatte dieses Fest noch nicht für sich vereinnahmt, daher entstand das Erntedankfest erst Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg aus von der Kirche veranstaltetes Fest.
Es findet üblicherweise am Sonntag nach dem Michaelisfest (29. September) gefeiert. Da dieser nächste Sonntag fast immer bereits in den Oktober fällt, findet das Erntedankfest oft am ersten Sonntag im Oktober statt. Bei einer Prozession über Wiesen und Felder wird dabei die Erntekrone getragen. Erntegaben schmücken den Altar oder werden anlässlich der Prozession zum Altar gebracht.
In den evangelischen Gemeinden wird das Erntedankfest am Michaelstag, dem 29. September, oder an einem der benachbarten Sonntage gefeiert.
Bilder
- Erntedankfest – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Quellen
- www.katholisch.at
- www.feiertage-oesterreich.at
- Buch "Salzburger Brauch", Seite 246f
- Quelle(n) dieses Artikels sind persönliche Erinnerungen oder Kenntnisse von Peter Krackowizer, an Hand eines Führers durch das kirchliche Festjahr, die nicht mit Einzelnachweisen belegt sind