Wald (Ökosystem)

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Fichtenwald oberhalb von Bruck an der Großglocknerstraße
Rotkiefernbestand im Buchweißbachtal bei Saalfelden
Kahlschlag in der Hundsteingruppe

Unter Wald werden in diesem Beitrag vorwiegend von Bäumen bestimmte Lebensräume verstanden. Gemäß Forstgesetz ist "der Wald mit seinen Wirkungen auf den Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen eine wesentliche Grundlage für die ökologische, ökonomische und soziale Entwicklung Österreichs".

Allgemeines

In allen Teilen des Bundeslandes Salzburg befinden sich ausgedehnte Waldgebiete, Die Waldflächen liegen in der Regel ganz erheblich über 20 % der jeweiligen Gesamtfläche. Das Bundesland Salzburg hat bei einer eine Fläche von 715.391 Hektar einen Waldanteil von über 50 % ( genau sind es 51,9 % ). Insgesamt sind 371.000 ha im Bundesland mit Wald bedeckt. Die Waldfläche nimmt dabei im Lauf der Jahre insgesamt weiter zu.

Im Land Salzburg ist der Schutzwaldanteil fast doppelt so hoch wie im österreichischen Durchschnitt. Das bedeutet, dass die Waldbewirtschaftung in Salzburg besonderen Wert auf die Pflege und Erhaltung dieser Waldstandorte legen muss. Unterschiedlich sind ihre Größe und die hauptsächliche Zusammensetzung der Pflanzengesellschaft. Klima- und geländebedingt sind auch das Wachstum der Baumarten in den der einzelnen Regionen nicht gleichartig. Ebenso sind natürlich auch die Besitz- und Nutzungsrechte der Wälder unterschiedlich. Insgesamt ist die Nutzung der Wälder unterschiedlich, in wenig steilen und leichter zugänglichen Lagen ist ein intensiv bewirtschafteter Wald aber die Regel.

Der Wald als Wirtschaftsfaktor

Die Waldwirtschaft ist ein wesentlicher Teil der land- und Forstwirtschaft: Diese Wirtschaft sollte möglichst nachhaltig erfolgen, also gemäß Forstgesetz "auf eine Art und in einem Umfang, dass deren biologische Vielfalt, Produktivität, Regenerationsvermögen, Vitalität sowie Potenzial dauerhaft erhalten wird, um derzeit und in Zukunft ökologische, ökonomische und gesellschaftliche Funktionen auf lokaler, nationaler und globaler Ebene, ohne andere Ökosysteme zu schädigen. Die wichtigste Form der Waldnutzung ist die Holzgewinnung mittels Schlägerung und Bringung. Eine weitere Nutzung mit wirtschaftlicher Bedeutung ist die Jagd. Darüber hinaus werden Pilze und Beeren gesammelt und der Wald als Freizeit- und Erholungsraum genutzt.

Der Wald als Erholungsraum

Der Wald lockt gerade im Sommer zum Wandern und zum Spazierengehen. Wälder geben vielfältige Möglichkeiten zur Erholung.

Waldklima

Unter Waldklima versteht man das Lokalklima in Waldbeständen. Dieses unterscheidet sich vom Klima freier Flächen, was durch den unterschiedlichen Strahlungs- und Wasserhaushalt bedingt ist und von der Baumart, von der Baumhöhe und von der Bestandsdichte des Waldes abhängt. Der wesentliche Unterschied zu freien Flächen besteht in der verminderten direkten Einstrahlung, der – über den Tag gesehen - ausgeglicheneren Temperatur, der etwas höheren Feuchtigkeit und der geringeren Windgeschwindigkeit.

Der Wald in den einzelnen Höhenstufen des Bundeslandes Salzburg

Naturbelassene Wälder (Urwälder) kommen im Bundesland Salzburg so gut wie nicht mehr vor. Die Wälder in Gebirgslagen der Alpen entsprechen noch am ehesten der Kategorie "Naturbelassener Wald".

Die meisten Wälder in Land und Stadt Salzburg sind aber Wirtschaftswälder, in denen Holz geerntet wird. Eine Sonderform ist der Schutzwald oder Bannwald, der Ansiedlungen und Fluren in Gebirgslagen vor Muren und Lawinen schützen soll und besonderen Regelungen unterliegt.

Abseits von vergleichweise kleinräumigen Aonderstandorten (z.B. Auen, Schluchten, Moore, Trockenstandorte) finden sich submontan (300-600m):

montan (600 bis etwa 1400 m):

darüber folgt (1400 bis etwa 1600 m) eine schmale tiefsubalpine

und darüber lokal

Wenig verbreitet ist im Bundesland Salzburg bis heute der einst verbreitete

Wald als Lebensraum von Tieren, Pflanzen und Pilzen

Jeder Waldbestand ist gleichzeitig ein Biotop, also ein Lebensraum für bestimmte Pflanzen- und Tiere. Spezielle Wald-Biotoptypen wie Bruchwald oder Auwald kommen in Salzburg vor, jedoch nur auf kleineren Flächen.

Waldgrenze

In den Gebirgsbezirken spricht man von der sog. Waldgrenze. Es ist jener Bereich, in dem aufgrund von Höhenlage und dem damit zusammenhängenden Klima der Baumwuchs endet. Die dort einst vorkommenden Lärchen-Zirbenbestände sind hier abseitsa von Steillagen vielfach von Almen verdrängt worden. Zeige dieser Pflanzen im Bereich der Waldgrenze sind im Almenraum noch niederwüchsige Pflanzen wie Latschen, Alpenrosen oder Heidelbeeren.

Baumarten

Diese Aufzählung ist nicht vollständig und listet nur die gängigsten Baum- und Straucharten auf.

Nadelbäume

im montanen Raum

im subalpenen Raum

sowohl auf sehr trockenen als auch sehr nassen Sonderstandorten

Laubbäume

wärmeliebend im collinen Raum

  • Die Eiche (Stieleiche). Sie ist in Salzburg wirtschaftlich nicht von Bedeutung.
  • Die Hainbuche, auch Weißbuche genannt, kommt nur in Lagen unter 700 m vor und ist im Bundesland Salzburg selten.
  • Die Linde (vor allem Winter- und Somerlinde). Sie wächst in Lagen unter 700 Metern und ist im Einzelstand oder in Gruppen vor allem im Flachgau in verschiedenen Orten als Naturdenkmal bekannt.


wenig wärmeliebend im collinen Raum

  • Die Rotbuche. Sie kommt vor allem außer Gebirg vor. Man findet sie aber auch in einzelnen Gebirgstälern.
  • Die Ulme (Bergulme). Sie kommt bis in Schattlagen und in Schluchten in Höhenlagen unter 1 000 Metern vor und ist in den letzten Jahrzehnten auch in Salzburg vom Ulmensterben, hervorgerufen durch einen Pilz, betroffen.

Auwald tiefer Lagen

  • Die Pappel (konkret die Arten Zitterpappel, Hybridpappel, Schwarzpappel etc.) Sie wächst bis auf eine Höhe von 1 500 m, hat aber in Salzburg keine wirtschaftliche Bedeutung.
  • Die verschiedenen Weidenarten, sind vor allem Bäume, aber auch Sträucher der Flussufer und Auwälder. In Salzburg kommt die Weißweide sehr häufig in den Salzachauen vor.
  • Die Esche. Sie hat wenig Anteil am Gesamtbaumbestand und ist wie die Ulme derzeit von einem Pilzbefall bedroht.

Pionierbaum

  • Die Birke. Sie kommt in allen Bezirken Salzburgs vor und wächst bis in einen Höhe von 1 500 m ü. A. Geschlossene Bestände fehlen weitgehend.


beheimatet v.a. im Gebirge

  • Der Bergahorn, ein Baum vor allem auch der Gebirgsbezirke, kommt aber in Edelholzlaubwäldern bis in tiefe Lagen herab.
  • Der Vogelbeerbaum. Ein Baum mit vielfältiger Bedeutung.
  • Die Grünerle. Sie kommt vor allem an schattigen Nordabhängen in Gebirgslagen vor.
  • Die Grau-Erle, als Galeriewald v.a. in der Montanstufe, geht aber an der Salzach bis ins höhere Lagen des Salzburger Beckens.

Als Strauch

  • Haselnuss. Sie ist weit verbreitet, aber ist ein Strauch und kein Baum.

Keine Bedeutung für die Zusammensetzung der Wälder haben in Salzburg Walnussbäume und Robinien.

Besitz- und Nutzungsformen

  • Eigenwald ("Bauernwald")
  • Wald im Eigentum der öffentlichen Hand (Österreichische Bundesforste)
  • Waldgemeinschaften
  • Holzbezugs- und Servitutsrechte


Waldnutzen

Wälder spielen weltweit eine bedeutende Rolle für das Klima und dessen Stabilität. Die großflächige Abholzung von Wäldern ohne entsprechende Wiederaufforstung führt zu Verkarstung und Bodenerosion.

Quellen

  • Deutsche Wikipedia, Stichwort Wald
  • Heimisches Holz, Bundesholzwirtschaftsrat, Wien 1975
  • http://www.geodz.com