Haselnuss

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Haselnussstrauchäste im Blühnbachtal
Haselnüsse
Früchte der abendliche Haselnußernte bei einem Spaziergang an einem Bachwegesrand

Die Hasel (Córylus avellána Linné), üblicherweise einfach Haselnuss genannt, ist ein heimischer Mittel- oder Großstrauch, der sich selten zu einem kleinen Baum entwickelt.

Botanisches

Die Blätter der Hasel wachsen wechselständig und erscheinen rundlich mit herzförmigem Grund und kurzer Spitze. Sie weisen sechs bis sieben Nervenpaare auf. Das Adernetz tritt an der Blattunterseite stark hervor und die Blätter und deren Stiele sind drüsig behaart.

Die Blüten sind einhäusig, die Kätzchen wachsen zu zweit oder auch zu viert an Kurztrieben. Sie hängen schlaff und sind am Beginn bräunlich und später gelb gefärbt.

Die Haselnüsse sind hartschalig, wachsen zu zweit oder zu dritt, sind am Grund hell gefärbt und von einer grünen, becherartigen Hülle umgeben, die am Rand zerschlitzt ist. Die Fruchtkerne sind ölreich und wohlschmeckend und werden als Nusskerne roh gegessen oder gerieben als Zutat für Mehlspeisen und Schokoladen verwendet. Berühmt ist das Haselnussgebiet um Trabzon in der östlichen Türkei, wo zur Erntezeit große Haselnuss-Aufschüttungsflächen zu sehen sind und von wo viele der in den einheimischen Supermärkten angebotenen Haselnüsse importiert werden.

Beschreibung

Die Hasel, in der Regel ein buschiger Mittel- oder Großstrauch, verfügt über eine flachstreichende Bewurzelung. Seine Rinde ist graubraun, in der Jugendzeit pergamentartig abschilfernd, lange Zeit glatt erscheinend und erst in hohem Alter am Grunde rissig werdend. Der Strauch wird mit etwa zehn Jahren mannbar, wobei Stock und Wurzelboden die Mannbarkeit viel früher erreichen als der Strauch selbst. Die Blütezeit, deren Einsetzen vom Standort des Strauches abhängt, fällt in die Monate Februar bis April, wobei die Blüten lange vor dem Laubausbruch auftreten. Die Nüsse reifen je nach Gunstlage in der Zeit von August bis Oktober. Sie fallen gleich nach der Reife ab und behalten ihre Keimfähigkeit meist nur bis zum nächsten Frühjahr. Sie keimen unterirdisch, im Herbst gesät im darauf folgenden Frühjahr, im Frühjahr gesät oft erst ein Jahr später.

Das Strauchwachstum verläuft in den ersten sechs Jahren langsam, später rasch. Der Strauch wird bis zu sieben Meter hoch und kann ein Alter von 60 bis 70 Jahren erreichen. Sein Ausschlagsvermögen ist sehr groß.

Das Holz der Hasel ist rötlichweiß und überaus zäh. Haselnussstecken werden daher – auch weil sie häufig sehr gerade wachsen und ein geringes Gewicht aufweisen – für sog. "Jagastecken", auch Stackelstecken genannt, und als Vieh-Treibstecken verwendet.

Standort

Die Hasel ist lichtliebend und anspruchsvoll, hält aber ein gewisses Maß an Schatten aus. Sie wächst bevorzugt auf kräftigen, frischen und lockeren Böden und meidet sandige und sumpfige Flächen. Man findet Haselnusssträucher in der Ebene und in Mittelgebirgslagen, wo sie vor allem an Waldrändern wachsen.

Schmetterlinge, die den Haselnussstrauch frequentieren

Bemerkenswertes

Die Hasel hatte einst auch magische Bedeutung. "Am Schachteingang der Karlsohr genannten Höhle am Untersberg steht ein Haselnussbaum. Die Haselnuss ist ein magischer Baum, dessen Früchte hellsichtig machen und dessen Äste zum Wünscheln verwendet werden. Sie gilt zudem als Symbol für Fruchtbarkeit und Unsterblichkeit."

Quellen

  • Gottfried Amann, Bäume und Sträucher des Waldes, S. 143, Neumann Verlag, Melsungen, 13. Auflage, 1980
  • Diverse Salzburgwiki-Artikel