Hainbuche
Die Hainbuche (Gemeine Hainbuche,'Carpinus betulus'), auch Weißbuche, Hagebuche oder selten Hornbaum genannt, ist entgegen ihrem Namen keine nahe Verwandte der Rotbuche, sondern gehört zur Familie der Birkengewächse (Betulaceae).
Allgemeines
Die Hainbuche ist eine Charakterart des wärmeliebenden Eichen-Hainbuchen-Waldes, zu der neben der Stieleiche (Quercus robur) auch Baumarten wie die die Winterlinde (Tilia cordata), die Vogel-Kirsche (Prunus avium), und die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior) gehören.
Vorkommen
Der Hain ist in seiner Sprachwurzel ein Dorngesträuch, ein kleiner Wald, ein Einzäunung oder ein Verhau bzw. eine Hecke. Der Name Hecke wieder deutet auf die sehr gute Fähigkeit der Pflanze Rückschnitte zu ertragen, wie sie früher in der Niederwaldbewirtschaftung und dem Schneiteln zur Gewinnung von Viehfutter vielfach üblich waren. Der zweite Namensteil Buche bezieht sich mit seiner glatten Rinde auf die Ähnlichkeit des Baumes mit der Rotbuche. Das Holz der Hainbuche ist grob und zäh, das wort "hahnebüchern" erinnert bis heute daran.
Der Name Weißbuche bezieht sich auf die helle Holzfarbe des Schnittholzes im Gegensatz zum leicht rötlicheren Holz der Rotbuche.
Die Hainbuche ist ein mittelgroßer Baum, der in der Regel nicht über 25 Meter hoch wird und dessen Stammdurchmesser bis einen Meter erreicht (in Niederwäldern oft nur einen halben Meter). Die Hainbuche gedeiht als Einzelbaum durchaus auch auf kalten Böden und in Frostlagen. Ihre Wärme– und Lichtansprüche sind bei entsprechender Pflege gering. Im naturnahen Waldverband gehört der Baum allerdings in den wärmeliebenden Typ des Eichen-Hainbuchen-Waldes. Sie ist auch eine ausgezeichnete Heckenpflanze. Ihr Holz ist gelblichweiß und zäh und nach dem des Speierlings das härteste heimische Holz.
Vorkommen im Land Salzburg
Die Hainbuche ist an wärmeliebenden Südabhängen im gesamten Flachgau nicht selten, an wärmebegünstigten Standorten kommt sie auch im Raum Lofer im Unterpinzgau und im Tennengau häufiger vor. In den Tauerntälern des Oberpinzgaues westlich von Zell am See und im Lungau fehlt die Hainbuche in seinem natürlichen Vorkommen vollständig.
Kulturhistorisch
Kulturhistorisch sei die Hainbuche seit der Gestaltung durch Fischer von Erlach vor 1700 als prägendes Element im Heckentheater hervorgehoben.
Verwiesen sei hier auch auf das Naturdenkmal Hainbuche am Freisaalweg
Quellen
- Fischer, Manfred A., Adler, Wolfgang: Oswald, Karl: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz, 2005.
- Wittmann, Helmut; Siebenbrunner, Apollonia; Pilsl, Peter; Heiselmayer, Paul: Verbreitungsatlas der Salzburger Gefäßpflanzen in: Sauteria Schriftenreihe für Systematische Botanik, Floristik und Geobotanik, Band 2, 1987
- Amann, Gottfried : "Bäume und Sträucher des Waldes", Neumann Verlag, 13. Auflage, 1980
- Holzartenmustermappe "Heimisches Holz", Bundesholzwirtschaftsrat, Wien 1975
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Hainbuche"