Hecke

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Noch urtümlich anmutende Heckenlandschaft in Laderding, Bad Hofgastein

Hecken sind lebende Zäune, die an Grundstücksgrenzen oder an sonstigen Flurrändern vorkommen. Sie werden entweder systematisch angepflanzt oder entstehen durch das Tolerieren natürlichen Bewuchses in dafür geeigneten Randstreifen.

Etymologisches

Hecke, mittelhochdeutsch hegge, hecke, althochdeutsch hegga, hat sprachlich mit Umzäunung zu tun und ist eine Weiterbildeng zu Hag (Gehege, Umzäunung).

Beschreibung und Funktionen

Hecken bestehen aus Heckengehölzen unterschiedlichster Art und sind auf Bauernland manchmal mit Zäunen aus Holz oder Draht, bzw. mit einem Steinwall kombiniert. Im Vergleich zu einem Holzlatten- oder einem Draht-Zaun, der für manche Tiere einen auf den ersten Blick unscheinbaren, aber wichtigen Lebensraum darstellt (sofern nicht auf den Zentimeter genau an die Zaunstempen heran gemäht wird), bieten Hecken mit ihrem etwas größeren Platzbedarf zahlreichen Tieren wie Insekten, Amphibien und Vögeln einen unschätzbar wertvollen Lebensraum. Zwei heimische Singvogelarten tragen sogar den Begriff "Hecke" in ihrem Namen, was auf die Hecke als ihren Lebensraum verweist. Heckenbraunelle und Heckensänger benötigen tatsächlich starken Unterwuchs und Heckenlandschaften, um erfolgreich zu brüten und ihren Nachwuchs groß zu ziehen.

Hecken haben wie Zäune oder Klaubsteinmauern begrenzende Funktionen, bieten Windschutz für Menschen, Tiere und Pflanzen, ermöglichen Sichtschutz für den Wildwechsel, bieten Unterschlupf und Brutplätze für verschiedene Vogel- und Tierarten, vermindern windbedingte Erosion von Ackerland und strukturieren die Landschaft.

Ihre Erhaltung und die Wiederherstellung an sensiblen Orten, an denen Hecken von Nutzen sind, beispielsweise als Teil von Grünzonenkorridoren, ist eine ökologisch sinnvolle Aufgabe.

Heckenlandschaft Inner Gebirg

Betrachtet man alte Schwarzweißfotos aus den Salzburger Gebirgsbezirken, fallen nicht nur die bis in die 1960er-Jahre bestehenden Getreidefelder an den Berghängen auf, sondern auch die wesentlich stärkere Strukturierung der Landschaft mittels Hecken. Es handelte sich um flurbegrenzende Randstreifen aus gemischten Gehölzen wie Haselstauden, Grau-Erlen, Ebereschen und diversen Beeren und/oder Dornen tragenden Sträuchern wie Berberitze, Weißdorn, Pfaffenkäppchen, Hagebutte und andere. Viele dieser althergebrachten Hecken sind der Mechanisierung der Landwirtschaft zum Opfer gefallen, mit der auch eine Ausräumung der Landschaft einhergegangen ist.

Sonderform Benjeshecke

Was ihre Entstehung betrifft, stellt die sogenannte Benjeshecke eine interessante Besonderheit dar. Benjeshecken entstehen durch die Errichtung zweier parallel verlaufender Barrieren aus Astwerk. In den so geschaffenen Zwischenraum werden Heckensträucher gepflanzt, die durch die beiden Wälle aus Astwerk vor Wind, Wetter und Wild- und Viehverbiss geschützt sind. Durch den Samenanflug aus der Umgebung und Samen aus Vogelkot entsteht eine zusätzlich Begrünung. Der ursprüngliche Doppelwall aus Astwerk verrottet innerhalb von drei bis vier Jahren, während die Heckensträucher heranwachsen. Die daraus entstehende lebende Benjeshecke bietet vielen Vögeln und Tieren Lebensraum.

Bildergalerie

Quellen

  • Eigenartikel von Christina Nöbauer
  • Benjeshecke, Informationstafel im Salzburg Zoo
  • Friedrich Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, S. 304, Walter de Gruyter – Berlin – New York 1989