Salzburger Seilbahnwirtschaft

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Die Salzburger Seilbahnwirtschaft repräsentiert Unternehmen, die Aufstiegshilfen im Land Salzburg betreiben.

Allgemeines

Im Bundesland Salzburg gab es 2010 159 Seilbahnunternehmen. Von diesen wurden 2010 in 52 Skigebieten 475 Anlagen betrieben: 70 Seilbahnen, 157 Sessellifte, 245 Schlepplifte und drei Förderbänder. Zwar befinden sich die meisten Unternehmen mit Winter- bzw. Zweisaisonbetrieb in Tirol, jedoch folgt an zweiter Stelle bereits Salzburg. Für das Winterhalbjahr 2010/11 hat die Salzburger Seilbahnwirtschaft rund 121 Millionen Euro investiert (63 Mio € für neue Bahnen, 22 Mio € für Beschneiungsanlagen, der Rest von 35 Mio € für Pisten, Pistengeräte und Serviceangeboten, wie Parkplätze und Kassen). Bei den neuen Bahnen war die Investition von 17,2 Mio € für die 8er-Einseilumlaufbahn Hintermoos und die 6er-Sesselbahn Hochmais der Aberg-Hinterthal Bergbahnen AG die Größte. Je 15 Mio € flossen in Investitionen der Gerlospass-Königsleiten-Bergbahnen AG in den Neubau der Dorfbahn Königsleiten und der Wildkogelbahnen in die Errichtung der Smaragdbahn. Die Schmittenhöhebahn AG investierte 11,3 Mio € in einen neuen Speicherteich, die Generalsanierung der Bergstation der Gletscherbahnen Kaprun AG kostete 6,5 Mio €. Etwa 2.000 Mitarbeiter finden ganzjährig, 4.500 im Winter Arbeit in der Salzburger Seilbahnwirtschaft[1].

Für die Wintersaison 2011/2012 investiert Ski Amadé in den Skiregionen Dienten, Altenmarkt und Haus im Ennstal mehr als 45 Millionen Euro. In technische Beschneiung fließen rund 17, in Servicestationen, Pistenpflege und dergleichen mehr als 28 Millionen Euro[2].

Marktforschung

Die Salzburger Seilbahnwirtschaft stellt immer wieder Marktforschung an. Jüngstes Beispiel war 2010 eine Studie des Markforschungsinstituts Manova, die im Auftrag der Salzburger Seilbahnwirtschaft das Potential an Skifahrern in neun europäischen Märkten erforschte (Bundesrepublik Deutschland, Großbritannien, Italien, Niederlande, Tschechien, Rumänien, Polen, sowie in russischen Ballungszentren und in Österreich selbst).

Von der Gesamteinwohnerzahl von 236 Millionen (zwischen 14 und 70 Jahren) der der Studie zugrunde liegenden Ländern sollen demnach 53 Millionen Skifahrer sein. Im Detail: 51 Prozent der Deutschen wissen demnach, dass man im Land Salzburg Skifahren kann und 94 Prozent der Deutschen verbinden auch Tirol mit Skifahren. Interessant jedoch die Erkenntnis, dass drei Prozent aller Deutschen auch schon einmal im Burgenland Skifahren waren!

Diese Studie entstand anhand von Antworten von in Österreich und der Bundesrepublik Deutschland je 1000 Befragten, in den anderen Ländern jeweils 500 Personen. Man errechnet dann aufgrund des prozentuellen Verhältnisses der Antworten auf die gesamte Einwohnerzahl eines Landes hoch und kommt eben so zur Zahl 53 Millionen.

Naturschutz versus Arbeitslosigkeit

Das Argumenten von Arbeitsplätzen und somit der Lebensgrundlage für viele Menschen, hält Ferdinand Eder, Prokurist der Schmittenhöhebahn AG und Sprecher der Salzburger Salzburger Seilbahnwirtschaft, entgegen, wenn es um Themen wie Beschneiungsanlagen oder Umweltverfahren bei Errichtung neuer Liftanlagen oder ganzer Skigebiete geht.

Kritik der Seilbahnwirtschaft an Umweltverfahren

Die Seilbahnwirtschaft investierte 2010/2011 rund 100 Mill. Euro. Davon gehen 55 Mill. Euro in die Erneuerung von sieben Seilbahnen und Liften, 25 Mill. Euro in die Beschneiung und 20 Mill. Euro in die Infrastruktur – etwa Parkplätze, Pisten und Pistengeräte. Eder kritisierte dabei zu lange Umweltverträglichkeitsverfahren (UVP). „Das können sich nur wenige Skigebiete in Salzburg leisten“, sagte Ferdinand Eder, Obmann der Seilbahnwirtschaft in der Salzburger Wirtschaftskammer, in einem Gespräch mit den SN[3]. „Nach einem Jahr Arbeit muss die Genehmigung für ein Projekt vorliegen“ und „Wenn tage- oder wochenlang Heuschrecken und Käfer gezählt und kartiert werden, ist das vernünftige Maß überschritten.

Grundsätzlich findet Eder Umweltverfahren sinnvoll, lediglich der Umfang des Verfahrens sei für ihn das Problem. Dabei hob er die UVP hervor, die zu langwierig und zu teurer seien. Als Beispiel nannte Eder, dass das UVP-Verfahren für das Projekt Hochsonnberg samt Planungen für die Erweiterung Richtung Piesendorf die Schmittenhöhebahn AG drei Mill. Euro kostet, da mehrere Jahre Vorbereitung bis zur Einreichung nötig waren. „Das können sich nur wenige Skigebiete in Salzburg leisten“, sagte Eder.

Kritik an der Landesumweltanwaltschaft

Im Zusammenhang mit UVP sieht Eder die Rolle der Landesumweltanwaltschaft (LUA) aus der Sicht der Seilbahner besonders kritisch. Eder: „Die LUA lehnt von Vornherein jedes Projekt ab. Es gibt Bundesländer, wo die LUA im UVP-Verfahren keine Parteienstellung hat.“ Dabei strich Eder erneut die Bedeutung der Skigebiete hervor, dass 60 Prozent der Arbeitsplätze vom Winterfremdenverkehr und damit von den Seilbahnen abhängig seien. „Und ich denke, die Regionen können selbst auf ihre Umwelt aufpassen.

Naturschutzbund-Obmann Hans Kutil entgegnete auf diesen Vorwurf, nicht die Landesumweltschaft gehört zur Räson gebracht, sondern die Seilbahnwirtschaft. Diese ist ein Landschaftszerstörer, Mitverursacher von Hochwassereignissen und Murenabgängen sowie ein Energiefresser. Kutil sieht die LUA als das letzte Bollwerk gegen schrankenlose Ausbeutung der Natur für kommerzielle Interessen. Auch die Grüne LAbg. Astrid Rössler forderte die Rückkehr zu einem naturverträglichen Maß bei den Investitionen.

Das UVP-Verfahren beim Projekt Hochsonnberg sei im Übrigen, wie Landesumweltanwalt Wolfgang Wiener richtig stellte, das bisher erste UVP-Verfahren im Bereich der Salzburger Seilbahnwirtschaft[4].

Netzwerk Winter

Hauptartikel: Netzwerk Winter

Netzwerk Winter ist eine Vereinigung der Salzburger Seilbahnwirtschaft, der Skischulen und Beherbergungsbetriebe im Land Salzburg. Die Unternehmensgruppen haben sich 2006 zum Netzwerk Winter zusammengeschlossen, um Strategien zu entwickeln, die dem Trend der stark rückläufigen Schülerskikursen entgegen zu wirken.

Quellen

  1. Quelle Salzburger Wirtschaft, 24. September 2010 Seilbahnen investieren kräftig
  2. Quelle "Salzburger Woche", Ausgabe "Pinzgauer Nachrichten", 11. August 2011
  3. Quelle www.salzburg.com online
  4. "Salzburger Nachrichten", 28. September 2011