Herkulesbrunnen
Der Herkulesbrunnen ist ein Brunnen in der Altstadt von Salzburg und zählt zu den denkmalgeschützten Objekten in der Stadt Salzburg.
Geschichte
Der Herkulesbrunnen geht in seinem ersten Entwurf auf Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau zurück, er wurde jedoch erst unter seinem Nachfolger Markus Sittikus von Hohenems im Jahr 1614 errrichtet. Er befindet sich unter Arkaden am Westende des Hofes der Alten Residenz.
Beschreibung
In der Mitte des Brunnen steht die kraftstrotzende, überlebensgroße Gestalt des Herkules, der - eine Keule schwingend - eben in Begriffe steht, einen Wasser speienden Drachen zu erschlagen. Der antike Sagenheld wird in frühbarocker Manier im Augenblick seiner ruhmvollen Tat vergegenwärtigt. Die Szene ist umrahmt von einer Tuffsteinhöhle oder Grottennische, die mit zwei Steinböcke belebt ist, die Wasser aus dem Maul speien, das sich in einem geschwungenen Steinbecken sammelt. In der Mitte am Beckenrand ist ein Steinbockkopf, der wiederum sein Wasser in ein kleines steinernes Rundgefäß ausspeit. Die Wappentiere des Fürsterzbischof Markus Sittikus von Hohenems belegen, dass der Brunnen durch ihn seine letzte Form erhielt.
Die Wahl des Herkules als Brunnenfigur war nicht zufällig und hatte eine tiefere Bedeutung, die vom Betrachter jener Zeit verstanden wurde. Es sollte sowohl der Bauherr in seiner Macht verherrlicht, als auch die Natur des Wassers veranschaulicht werden. Der Held Herakles, der gegen den Drachen Ladon im Garten der Hesperiden kämpfte, galt als Sinnbild der Tugendhaftigkeit. Die Gestalt des Drachens vergegenwärtigt die elementare Kraft des Wassers und der Natur. Es wird hier das erste Mal ein symbolischer Bezug zwischen der Figuration und dem Auftraggeber hergestellt, was später bei fast allen fürstlichen Auftragswerken zum Standard wird. Herrschaftlicher Kunstwille gepaart mit dem Bedürfnis nach fürstlicher Repräsentation.
2019 wurde der Herkulesbrunnen restauriert.
Bilder
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Quellen
- Lieselotte Eltz-Hoffmann: Salzburger Brunnen, Schriftenreihe des Stadtvereins Salzburg, 1979, Seite 92 - 93