Red Bull Arena

Aus SALZBURGWIKI
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Das EM-Stadion vor der Fertigstellung des Oberranges
Das EM-Stadion während der Euro 2008
Fußballerdenkmal beim EM Stadion in Wals-Siezenheim
EM Stadion-Panorama nach der Aufstockung

Die Red Bull Arena (ursprünglich: EM-Stadion Wals-Siezenheim) ist ein Fußballstadion mit einem Fassungsvermögen von derzeit 30.020 Plätzen in der Gemeinde Wals-Siezenheim. Hauptnutzer ist der Bundesliga-Fußballklub Red Bull Salzburg. Nach der UEFA EURO 2008 wurde das Stadion am 23. Juni 2008 offiziell in Red Bull Arena umbenannt.

Lage

Das Stadion wurde zwischen der Westautobahn bei der Ausfahrt Salzburg-Klessheim und dem Schloss Klessheim errichtet. Verkehrsmäßig wird es neben der Autobahn vom Stadtbus  1  und der S-Bahn S3 Haltestelle Europark erschlossen. Der Individualverkehr fließt aus dem Stadtgebiet vorwiegend über die Klessheimer Allee.

EM-Stadion, Blickrichtung Osten/Stadtgebiet

Planung und Bau

Die großen sportlichen Erfolge von Austria Salzburg zwischen 1993 und 1997 warfen die Frage nach einem zeitgemäßen Fußballstadion mit größerer Kapazität auf. Pläne für eine Aufstockung des bestehenden Lehener Stadions wurden bald wieder verworfen, weil einerseits der Raum durch die umgebenden Wohnbauten begrenzt und zudem die Verkehrssituation unbefriedigend war. Aber auch die Suche nach einem geeigneten Gelände für einen Neubau gestaltete sich schwierig. Als mögliche Standorte wurden unter anderem das Salzachsee-Areal in Liefering, die Salzachau an der Alpenstraße und die Trabrennbahn beim Saalachspitz geprüft. Der letzten Endes gewählte Platz war wegen der Lage vor dem Barockschloss Klessheim sowie der befürchteten Beeinträchtigung durch den Verkehr im nahe gelegenen Stadtteil Taxham umstritten. Als Zugeständnis wurde das Bauwerk deutlich niedriger realisiert als ursprünglich geplant. Die "Multifunktionalität" wurde ebenfalls auf ein Minimum reduziert: Weder ein verschließbares Dach noch austauschbare Bodenelemente fanden Eingang in das fertige Projekt.

Der Bau kostet inklusive Ablöse der Grundstücke rund 615 Millionen Schilling (rund 45 Millionen Euro). Die Finanzierung wurde zwischen Bund, Land Salzburg und der Gemeinde Wals-Siezenheim geteilt.

Im Herbst 2001 wurde mit dem Bau begonnen, nach 16-monatiger Bauzeit wurde das Stadion am 8. März 2003 mit dem Spiel Austria Salzburg - FC Kärnten (1:1) vor 18.500 Zuschauern offiziell eingeweiht.

Kunstrasen

Als Besonderheit verfügt das Spielfeld über einen Kunstrasenbelag. Dieser geht auf die Teilnahme an einem Projekt der Europäischen Fußballunion UEFA zurück. 2005 endete dieser Test, der künstliche Untergrund wurde aber nur durch eine andere Variante ersetzt. Wegen des Kunstrasens konnte Austria Salzburg im UEFA-Cup 2003/04 seine Heimspiele nicht im Stadion austragen. Wettbewerbsspiele auf Kunstrasen untersagte der Verband damals noch. Salzburg wich für die Spiele gegen Udinese Calcio und Parma nach Linz aus.

Umbauten nach dem Einstieg von Red Bull

Am 6. April 2006 gab der Getränkekonzern Red Bull die Übernahme der Salzburg Sport AG und damit des Klubs Austria Salzburg bekannt. Im Stadion ließ der neue Hauptmieter die weißen Sitze durch dunkelblaue mit einem Red-Bull-Logo auf der Osttribüne ersetzen. Graffitikünstler gestalteten das Stadion bunt, eine neue Licht- und Tonanlage sowie große Videowalls wurden eingebaut. Veränderungen wurden auch die Kabinen- und VIP-Bereiche unterzogen. Ein Fanshop ist im Ostteil des Stadions untergebracht.

Aufstockung

Bereits im Dezember 2002 war die Arena zum EM-Stadion geworden, als Österreich und die Schweiz den Zuschlag für die Ausrichtung der Fußball-Europameisterschaft 2008 erhielten. Voraussetzung für den Status als Spielort der Europameisterschaften 2008 war die Aufstockung der Zuschauerkapazität von 18.200 auf 30.020 Plätze. Die Arbeiten dafür begannen am 6. Mai 2006. Dazu wurde das 2150 Tonnen schwere Stadiondach hydraulisch um 10,5 Meter angehoben. Diese Art der Hebung wurde in Europa erstmals bei einer Sportarena angewandt. Nach Einbau der zusätzlichen Sitzreihen wurde das erweiterte Stadion am 25. Juli 2007 mit dem Freundschaftsspiel Red Bull Salzburg - Arsenal London (1:0) eröffnet.

Das "Ja" zur Aufstockung war den Anrainern durch das Versprechen der Politiker abgerungen worden, das Stadion nach der EM wieder auf seine ursprüngliche Größe zurückzubauen. Inzwischen spricht sich die Politik aber geschlossen für einen Erhalt des Stadions aus, Gegenstimmen kommen nur noch von den durch den Verkehr geplagten Anrainern in Taxham und den Betreibern des Europarks, dessen Parkgarage von den Stadionbesuchern gerne als Parkplatz "missbraucht" wird.

Am 18. Februar 2009 wurde die Genehmigung zur unbeschränkten Nutzung des Oberranges zugestellt und der Rückbau der Arena damit offiziell zu Grabe getragen.

Austragungsort des ÖFB-Cupfinalspiels

Im September 2003 wurde die Stiegl-Brauerei Haupt- und Namenssponsor des Österreichischen Fußballcups. Damit verbunden war die Festlegung auf das EM-Stadion Salzburg als Austragungsort des Endspiels. Allerdings können die Vereine einen anderen Spielort wählen, wenn es aus geografischen Gründen sinnvoll erscheint. Dies war 2004/05 (Austria und Rapid Wien), 2005/06 und 2006/07 (jeweils Austria Wien und SV Mattersburg) der Fall. Somit kam es bislang nur zu einem Endspiel im EM-Stadion:

  • 2003/04: 23. Mai 2004: Grazer AK - Austria Wien 3:3 n. Verlängerung, 5:4 n. Elfmeterschießen

Fußballfremde Veranstaltungen

  • Juni 2003: Freestyle-Motocross World Cup
  • Juni 2003: Fest der Blasmusik Flachgau
  • Juni 2005: Internationales Militärmusiktreffen
  • September 2005: Weltmeisterschaft im Gespannfahren der Zweispänner


Länderspiele

Länderspiele fanden bislang keine im EM-Stadion statt. Pläne, eines der Vorbereitungsspiele Österreichs auf die Europameisterschaft nach Salzburg zu bringen, haben sich zerschlagen. Der Aufwand, Naturrasen zu verlegen und rasch wieder zu entfernen, ist als zu groß ermessen worden.

Quellen