Arnold Henhapl
Senator h.c. KommR Arnold Henhapl (* 9. Oktober 1941) ist ein ehemaliger Unternehmer, der u. a. 1969 die Contact Fachausstellungen begründete.
Leben
Arnold Henhapl war bis zum Verkauf seines Unternehmens an die internationale Reed Exhibitions-Gruppe im Jahr 1991 um etwa 30 Millionen Euro der private Veranstaltungsmotor bei der Etablierung Salzburgs als führender heimischer Fachmesseplatz sowie des Fachmessewesens in Österreich insgesamt und damit auch maßgeblich an der Entwicklung des Messezentrums Salzburg beteiligt.
Zu seiner Zeit entstanden "Fachmesse-Flaggschiffe", wie beispielsweise die "Tracht & Country Classics" (damals "Mode made in Austria"), "Creativ Salzburg" (damals "Souvenir"), "AutoZum" (Kfz-Werkstattausrüstung, Teile, Zubehör), "CASA-TexBo" (früher "TexBo"/Raumausstattung), "BWS" (Holzbe- und -verarbeitung) oder das Messedoppel "Ferien-Messe Salzburg" (ehemals "Tourf") und "Die Hohe Jagd" und andere.
1982 wurde Henhapl bei der Gründung des Salzburger Eissportclubs (SEC) dessen erster Präsident, war jedoch bereits beim in Konkurs gegangenen Vorgängerverein Hockeyclub Salzburg (HCS) kurzzeitig Präsident. Jedoch bestritt Henhapl dieses Amt auch angetreten zu haben.
1990 gründete er in Oberwart die "Burgenland Messe". Seinen geschäftlichen Zenit erreichte der als "Messezar" titulierte Unternehmer Mitte der 1990er-Jahre, wobei er seinerzeit in einem Interview mit den "Salzburger Nachrichten" seinen jährlichen Umsatz mit rund 40 Millionen Euro angab. Damals wohnte er im Schloss Sighartstein in Neumarkt am Wallersee, besaß eine luxuriöse Jacht im Mittelmeer, eine Jagd in der Osterhorngruppe und war mit Radio Melody als Radiomacher unterwegs. Sein Versuch, Schloss Sighartstein zu veräußern, war ihm seit Ende der 1990er-Jahre nicht von Erfolg gekrönt.
1992 verkaufte er seine "Salzburg Messe AG" an die britische Reed-Gruppe. Seine verbliebenen Unternehmen, etwa das Reisebüro Renner und die Flugtouristik, das Bewachungsunternehmen System Objekt Schutz, mehrere Werbegesellschaften und die Druckerei Graphia, führte er in der Holding zusammen.
Ab 1997 begann Henhapl sukzessive Beteiligungen abzustoßen. So verkaufte er 1997 das Ankünderunternehmen Objektwerbung an die Salzburger Stadtwerke und das ÖVP-Unternehmen "Industrie Team" und im März 1998 Radio Melody an den britischen Medienkonzern GWR. Im November 1998 übernahm der Geschäftsführer des deutschen Medienriesen WAZ, Erich Schumann, die mehr als 2 000 Hektar große Bundesforste-Jagd auf der Liembach-Alm.
Im Jänner 2005 wurde Henhapl mit der "Burgenland Messe BetriebsgesmbH & Co KG" turnusgemäß Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Messen Austria (AMA).
Am 16. September 2009 wurde am Landesgericht Salzburg über ihn als Einzelunternehmer und über die "Henhapl Holding Gesellschaft" der Konkurs eröffnet. Privat betrugen laut Information des Alpenländischen Kreditorenverbandes (AKV) und des "Kreditschutzverbandes von 1870" (KSV) die Schulden Henhapls 9,6 Millionen Euro und der Holding 4,7 Millionen Euro, deren Hauptgläubiger die Salzburger Sparkasse war. Für den Konkurs wurden keine Gründe genannt.
Arnold Henhapl gehötren drei Liegenschaften: Das Schloss Sighartstein in Neumarkt am Wallersee, ein Büro-Geschäftshaus beim Messezentrum Salzburg sowie eine Baurechtsliegenschaft im Salzburger Stadtteil Gnigl.
Quellen
- Salzburger Nachrichten
- www.salzburg24.at, abgefragt am 19. Jänner 2018