Getreidekasten
Schüttkasten, früher auch Granarium und in der Mundart Troadkasten, ist ein Getreide- oder Kornspeicher, ein Speichergebäude, in dem hauptsächlich Getreide oder Saatgut gelagert wurde.
Geschichte
Es wurde hauptsächlich für die Aufbewahrung von Getreide, aber auch anderer wertvoller Güter des jeweiligen Bauernhofes verwendet. Zum Schutz vor Feuer wurde er abseits des Bauernhofes errichtet. Da Bauernhäuser aus Holz immer wieder Bränden zum Opfer fielen, wurden das überlebenswichtige Saatgut, Lebensmittel und auch Wertgegenstände zwar im Hofverband, aber dort in frei stehenden gemauerten Getreidekästen gelagert.
Die ersten Getreidekästen aus Stein und Putz wurden bereits im 16. Jahrhundert errichtet.
Fundstellen
Man findet diese Bauwerke nur im Lungau sowie in den angrenzenden Dörfern im Pongau, der Obersteiermark und Oberkärntens.
Lungau
- Getreidekasten Baierl in Lessach
- Getreidekasten des Holzerbauern in St. Andrä im Lungau
- Mentenwirtskasten in St. Michael im Lungau
- Kößlbacher-Kasten (St. Michael im Lungau)|Kößlbacher-Kasten]] in St. Michael im Lungau
- Schüttkasten Bräuergasse in Tamsweg
- Kuenburgscher Getreidekasten in Tamsweg
- Getreidekasten Neggerndorf in Unterndorf
- Getreidekasten in Weißpriach
- Jakob-Kasten in Zederhaus
Pongau
- Fürstenkasten in Eben im Pongau
- Getreidekasten vom Kühpalfengut in Forstau
- Schüttkasten in Radstadt
- Getreidekasten in Wagrain
Tennengau
- Doppeltroadkastens des Duldingguts in Bad Vigaun
- Getreidekasten in Kuchl
Stadt Salzburg
Nicht im Sinne der oben erklärten bäuerlichen Schüttkästen gab es solche mit dieser Bezeichnung, aber in ganz anderem Umfeld auch in der Stadt Salzburg.
Bilder
- Getreidekasten – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Quellen
- "Salzburger Woche", Ausgabe "Lungauer Nachrichten", 19. September 2013
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Getreidekasten"