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=== Literarischer Schwerpunkt und früher Tod ===
 
=== Literarischer Schwerpunkt und früher Tod ===
Ab Ende der 1920er Jahre versuchte sich Fischer verstärkt in mehreren literarischen Gattungen: Er schrieb die unveröffentlichte Komödie „Lu und der Tiger“ (o.J.), die romantische Fortsetzungsnovelle „Die Dame mit dem Brokatmuff“ (1931) und den expressionistischen „Science Fiction"-Abenteuer-Roman „Zwei Männer spielen um die Welt“ (1932), dessen Eigenart Matthias Neiden jüngst sehr zutreffend charakterisiert hat: ''„Neben der pathetischen Deutschtümelei fällt vor allem eine unerwartete Antikriegsattitüde auf, die explizit vor den Gefahren eines mit modernen Waffensystemen geführten Krieges warnt. Bekanntermaßen stammte jedoch nicht nur der künstlerisch hochbegabte Autor aus Österreich … Die Handlung kann leider nur als trivialer Schund abgetan werden, wenngleich die fast schon pazifistische Grundhaltung sich angenehm von der zeitgenössischen SF-Literatur um 1930 abhebt. Stilistisch wirft Fischer hier Perlen vor die Säue, selbst dieser Roman zeugt jedoch noch von einer beachtlichen Begabung, wie sie in dem phantastischen Kurzroman „Ich suche Myriam“ (1924) wesentlicher besser zur Geltung kam.“''<ref>Matthias Neiden: „Der zweite Weltkrieg findet nicht statt.“ Besprechung von Adolph Johannes Fischers Science-Fiction-Roman „Zwei Männer spielen um die Welt“. In: „Andromeda Nachrichten“. Nr.219. 39. Jahrgang, März 2008. S.105. (ISSN 0934-3318).</ref>
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Ab Ende der 1920er Jahre versuchte sich Fischer verstärkt in mehreren literarischen Gattungen: Er schrieb die unveröffentlichte Komödie „Lu und der Tiger“ (o.J.), die romantische Fortsetzungsnovelle „Die Dame mit dem Brokatmuff“ (1931) und den expressionistischen „Science Fiction"-Abenteuer-Roman „Zwei Männer spielen um die Welt“ (1932), dessen Eigenart Matthias Neiden jüngst sehr zutreffend charakterisiert hat: ''„Neben der pathetischen Deutschtümelei fällt vor allem eine unerwartete Antikriegsattitüde auf, die explizit vor den Gefahren eines mit modernen Waffensystemen geführten Krieges warnt. Bekanntermaßen stammte jedoch nicht nur der künstlerisch hochbegabte Autor aus Österreich … Die Handlung kann leider nur als trivialer Schund abgetan werden, wenngleich die fast schon pazifistische Grundhaltung sich angenehm von der zeitgenössischen SF-Literatur um 1930 abhebt. Stilistisch wirft Fischer hier Perlen vor die Säue, selbst dieser Roman zeugt jedoch noch von einer beachtlichen Begabung, wie sie in dem phantastischen Kurzroman „Ich suche Myriam“ (1924) wesentlicher besser zur Geltung kam.“''<ref>Matthias Neiden: „Der zweite Weltkrieg findet nicht statt.“ Besprechung von Adolph Johannes Fischers Science-Fiction-Roman „Zwei Männer spielen um die Welt“. In: „Andromeda Nachrichten“. Nr. 219. 39. Jahrgang, März 2008. S.105. (ISSN 0934-3318).</ref>
    
Der Reifezeugnis-Vermerk, dass Fischer vom Turnunterricht befreit war und ihm allem Anschein nach auch die Leistung des Wehr- und späteren Weltkriegsdienstes erspart blieb, deutet eine gesundheitliche Beeinträchtigung an, die möglicherweise als Erklärung für Fischers frühen Tod dienen kann.
 
Der Reifezeugnis-Vermerk, dass Fischer vom Turnunterricht befreit war und ihm allem Anschein nach auch die Leistung des Wehr- und späteren Weltkriegsdienstes erspart blieb, deutet eine gesundheitliche Beeinträchtigung an, die möglicherweise als Erklärung für Fischers frühen Tod dienen kann.
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Im November 1936 erwähnt der damalige Regierungsvizedirektor HR Dr. [[Gaston Negrelli]] in einem Kondolenzschreiben an Fischers Adoptivsohn [[Fritz Willy Fischer]], dass dessen Adoptivvater sein Jugendfreund war, mit dem ihn schönste Jugenderinnerungen verbinden.
 
Im November 1936 erwähnt der damalige Regierungsvizedirektor HR Dr. [[Gaston Negrelli]] in einem Kondolenzschreiben an Fischers Adoptivsohn [[Fritz Willy Fischer]], dass dessen Adoptivvater sein Jugendfreund war, mit dem ihn schönste Jugenderinnerungen verbinden.
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Fischers Tod wurde auch durch zahlreiche Nachrufe in regionalen und überregionalen Zeitungen und Zeitschriften beachtet, von denen einer durch den Hinweis auf ein Nachlass-Werk besonders aufhorchen lässt: ''„In den letzten Jahren hatte er sich mit Erfolg der schriftstellerischen Tätigkeit gewidmet. 1932 erschien sein Roman „Zwei Männer spielen um die Welt“. Es war ein überraschend reifes und mit viel Begabung geschriebenes Erstlingswerk, das in Kürze eine Auflage von 10000 Exemplaren erreichte. Vielleicht lag die stärkste Begabung Fischers auf diesem Gebiete. Er steht mit diesem Werk in der Reihe zeitgenössischer Autoren wie Hans Dominik und andere[n], die sich mit Problemen der Zukunft befassen. Professor Fischer hinterlässt noch einen zweiten fertigen Roman, dem der Ruf großer Genialität vorangeht, und den sein Adoptivsohn Kunstmaler [[Fritz Willy Fischer|Fritz Fischer]] in Amerika herausbringen wird.“''<ref>„Begräbnis Professor Adolf Johannes Fischer“. In: „Linzer Volksblatt“. 26. November 1936. Morgenausgabe. Nr.275. S.4.</ref>
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Fischers Tod wurde auch durch zahlreiche Nachrufe in regionalen und überregionalen Zeitungen und Zeitschriften beachtet, von denen einer durch den Hinweis auf ein Nachlass-Werk besonders aufhorchen lässt: ''„In den letzten Jahren hatte er sich mit Erfolg der schriftstellerischen Tätigkeit gewidmet. 1932 erschien sein Roman „Zwei Männer spielen um die Welt“. Es war ein überraschend reifes und mit viel Begabung geschriebenes Erstlingswerk, das in Kürze eine Auflage von 10000 Exemplaren erreichte. Vielleicht lag die stärkste Begabung Fischers auf diesem Gebiete. Er steht mit diesem Werk in der Reihe zeitgenössischer Autoren wie Hans Dominik und andere[n], die sich mit Problemen der Zukunft befassen. Professor Fischer hinterlässt noch einen zweiten fertigen Roman, dem der Ruf großer Genialität vorangeht, und den sein Adoptivsohn Kunstmaler [[Fritz Willy Fischer|Fritz Fischer]] in Amerika herausbringen wird.“''<ref>„Begräbnis Professor Adolf Johannes Fischer“. In: „Linzer Volksblatt“. 26. November 1936. Morgenausgabe. Nr. 275. S.4.</ref>
    
Doch Fischers Adoptivsohn veröffentlichte nicht Fischers Roman aus dem Nachlass, sondern bot binnen Jahresfrist die berühmte Kunstsammlung zur Versteigerung an: ''„Das Dorotheum bringt in seiner 450. Kunstauktion diese Woche Freitag und Samstag die weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannte Skulpturensammlung des verstorbenen Professors Adolf J. Fischer, Salzburg [...] zur Versteigerung. [...] Aus dem Nachlass Professor Fischers, dessen Sammlung zu den oft und gern besuchten Salzburger Sehenswürdigkeiten gehörte, verdient vor allem die ''Schöne Madonna'' der Sammlung, als ein Hauptstück österreichisch-deutscher Plastik von [[Michael Pacher]], allergrößte Beachtung.“''<ref>Dorotheum: 450. Kunstauktion. Die Skulpturenbestände des „Prof. Adolf J. Fischer †“. Salzburg. Kunstgegenstände aus der „Feste Hohenwerfen“. Anderer Privatbesitz. Schaustellung 16.-18. November 1937. Versteigerung 19. und 20. November.</ref><ref>Wertvolle Plastik unter dem Hammer. Kunstauktion des Dorotheums. Eingeklebter Zeitungsartikel im nachfolgenden, in der „Österreichischen Nationalbibliothek“ befindlichen Auktionskatalog des Dorotheums: 450. Kunstauktion. Die Skulpturenbestände des „Prof. Adolf J. Fischer †“. Salzburg. Kunstgegenstände aus der „Feste Hohenwerfen“. Anderer Privatbesitz. Schaustellung 16.-18. November 1937. Versteigerung 19. und 20. November.</ref> Bei dieser Auktion wurde die [[Michael Pacher]] zugeschriebene „Schöne Madonna“ ''„um 18.500 Schilling'' [entspricht im Jahr 2010 der Kaufkraft von 57.535.- Euro]<ref>Auskunft der „Statistik Austria“.</ref> ''an einen Wiener Sammler verkauft“''. Auch die zahlreichen anderen Kunstgegenstände der „Skulpturenbestände des Prof. Adolf J. Fischer“ gelangten ''„bei regem Bewerb der Kauflustigen zum Verkauf“''.
 
Doch Fischers Adoptivsohn veröffentlichte nicht Fischers Roman aus dem Nachlass, sondern bot binnen Jahresfrist die berühmte Kunstsammlung zur Versteigerung an: ''„Das Dorotheum bringt in seiner 450. Kunstauktion diese Woche Freitag und Samstag die weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannte Skulpturensammlung des verstorbenen Professors Adolf J. Fischer, Salzburg [...] zur Versteigerung. [...] Aus dem Nachlass Professor Fischers, dessen Sammlung zu den oft und gern besuchten Salzburger Sehenswürdigkeiten gehörte, verdient vor allem die ''Schöne Madonna'' der Sammlung, als ein Hauptstück österreichisch-deutscher Plastik von [[Michael Pacher]], allergrößte Beachtung.“''<ref>Dorotheum: 450. Kunstauktion. Die Skulpturenbestände des „Prof. Adolf J. Fischer †“. Salzburg. Kunstgegenstände aus der „Feste Hohenwerfen“. Anderer Privatbesitz. Schaustellung 16.-18. November 1937. Versteigerung 19. und 20. November.</ref><ref>Wertvolle Plastik unter dem Hammer. Kunstauktion des Dorotheums. Eingeklebter Zeitungsartikel im nachfolgenden, in der „Österreichischen Nationalbibliothek“ befindlichen Auktionskatalog des Dorotheums: 450. Kunstauktion. Die Skulpturenbestände des „Prof. Adolf J. Fischer †“. Salzburg. Kunstgegenstände aus der „Feste Hohenwerfen“. Anderer Privatbesitz. Schaustellung 16.-18. November 1937. Versteigerung 19. und 20. November.</ref> Bei dieser Auktion wurde die [[Michael Pacher]] zugeschriebene „Schöne Madonna“ ''„um 18.500 Schilling'' [entspricht im Jahr 2010 der Kaufkraft von 57.535.- Euro]<ref>Auskunft der „Statistik Austria“.</ref> ''an einen Wiener Sammler verkauft“''. Auch die zahlreichen anderen Kunstgegenstände der „Skulpturenbestände des Prof. Adolf J. Fischer“ gelangten ''„bei regem Bewerb der Kauflustigen zum Verkauf“''.