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| | Bis in die 50er-Jahre des [[20. Jahrhundert]]s stand der Wollertrag im Fokus der Schafhalter. Baumwolle und chemische Fasern haben die Wolle von ihrem früheren Platz verdrängt. Vorher bestand der wirtschaftliche Ertrag zu 90 % aus Wolle und die restlichen zehn Prozent brachten die Lämmer. In der Zwischenzeit hat sich das Verhältnis umgekehrt. Wenige Züchter arbeiten auf die Steigerung der Milchleistung hin. Die extensiven Rassen werden zur Landschaftspflege eingesetzt und erhalten dadurch beispielsweise in Deutschland die Heideflächen. Ohne sie käme es zu einer Versteppung und Verwaldung der Heide. | | Bis in die 50er-Jahre des [[20. Jahrhundert]]s stand der Wollertrag im Fokus der Schafhalter. Baumwolle und chemische Fasern haben die Wolle von ihrem früheren Platz verdrängt. Vorher bestand der wirtschaftliche Ertrag zu 90 % aus Wolle und die restlichen zehn Prozent brachten die Lämmer. In der Zwischenzeit hat sich das Verhältnis umgekehrt. Wenige Züchter arbeiten auf die Steigerung der Milchleistung hin. Die extensiven Rassen werden zur Landschaftspflege eingesetzt und erhalten dadurch beispielsweise in Deutschland die Heideflächen. Ohne sie käme es zu einer Versteppung und Verwaldung der Heide. |
| − | ==Das Schaf und sein Niederschlag in Berg-, Flur-, Hof- und Ortsnamen==
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| − | Das Schaf spiegelt sich in zahlreichen Namensgebungen wider. Nicht nur [[Bergnamen, die auf Nutztierhaltung zurückgehenBergnamen]] wie der [[Lammstein]] in der [[Hundsteingruppe]], oder der [[Schafelkopf]], einer der Gipfel der [[Drei Brüder]], aus denen der Wortbezug für Jedermann sofort erkennbar ist, auch andere Namen verweisen auf das Hausschaf.
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| − | In der Pinzgauer Mundart wird das Mutterschaf Aa, bzw. d`Ä oder Eb genannt. Diese Bezeichnung "Ä" zeigt sich in in der Bezeichnung Asten für Schafstall, in Hofnamen, Bergnamen und in Flurnamen wie Amoos, Areit, Abreder, Aberg oder Asitz. Daraus wird ersichtlich, welche Bedeutung der Schafhaltung und Schafzucht in den Gebirgsgauen einst zugekommen ist.
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| − | Schafe oder Ziegen werden im [[Pinzgau]] mundartlich auch als ''Graggviich'' oder ''Graggarach'' bezeichnet.
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| − | ==Das Schaf als Gegenstand von Kunst und Kultur==
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| − | Die Metapher Hirt und Herde wird für Christus und die Menschen und in der Pfarrgemeinschaft für Priester und Gläubige verwendet. Bekannt ist auch das Lamm (Gottes), das die Kirchenfahne trägt.
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| − | ==Das Schaf im Volksmund und in wissenschaftlichen Studien==
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| − | ''„Seine Schäfchen ins Trockene bringen“'' und das ''„schwarze Schaf“'' sind bekannte Redensarten.
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| − | Schafe gelten häufig als dumm und furchtsam. Forschungsergebnisse beweisen aber, dass sich Schafe über 50 Gesichter von Artgenossen über zwei Jahre lang merken können.
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| − | Bereits Lämmer sind in der Lage unbekömmliches Futter zu vermeiden und für sie bekömmliche Pflanzenteile zu erkennen. Schafe lernen aus Erfahrung und sind in diesem Sinne keineswegs dumm. Legendär ist der Kreis, den die Schafe bei starker Sonneneinstrahlung ohne Sonnenschutz bilden, dabei ihre Köpfe zwischen die Vorderbeine senken und die Atmung reduzieren.
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| | ==Fortpflanzung== | | ==Fortpflanzung== |
| | Der Menstruationszyklus bei Schafen kann saisonal oder auch asaisonal sein. Der Zyklus beträgt 21 Tage und die Empfängnisbereitschaft je Zyklus drei Tage. Die Tragezeit umfasst ca. fünf Monate (150 Tage), kann aber nach Rasse leicht variieren. | | Der Menstruationszyklus bei Schafen kann saisonal oder auch asaisonal sein. Der Zyklus beträgt 21 Tage und die Empfängnisbereitschaft je Zyklus drei Tage. Die Tragezeit umfasst ca. fünf Monate (150 Tage), kann aber nach Rasse leicht variieren. |
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| | * [[Alpines Steinschaf]] | | * [[Alpines Steinschaf]] |
| | * [[Aa]] | | * [[Aa]] |
| | + | ==Das Schaf und sein Niederschlag in Berg-, Flur-, Hof- und Ortsnamen== |
| | + | Das Schaf spiegelt sich in zahlreichen Namensgebungen wider. Nicht nur [[Bergnamen, die auf Nutztierhaltung zurückgehen|Bergnamen]] wie der [[Lammstein]] in der [[Hundsteingruppe]], oder der [[Schafelkopf]], einer der Gipfel der [[Drei Brüder]], aus denen der Wortbezug für Jedermann sofort erkennbar ist, auch andere Namen verweisen auf das Hausschaf. |
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| | + | In der Pinzgauer Mundart wird das Mutterschaf Aa, bzw. d`Ä oder Eb genannt. Diese Bezeichnung "Ä" zeigt sich in in der Bezeichnung Asten für Schafstall, in Hofnamen, Bergnamen und in Flurnamen wie Amoos, Areit, Abreder, Aberg oder Asitz. Daraus wird ersichtlich, welche Bedeutung der Schafhaltung und Schafzucht in den Gebirgsgauen einst zugekommen ist. |
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| | + | Schafe oder Ziegen werden im [[Pinzgau]] mundartlich auch als ''Graggviich'' oder ''Graggarach'' bezeichnet. |
| | + | ==Das Schaf als Gegenstand von Kunst und Kultur== |
| | + | Die Metapher Hirt und Herde wird für Christus und die Menschen und in der Pfarrgemeinschaft für Priester und Gläubige verwendet. Bekannt ist auch das Lamm (Gottes), das die Kirchenfahne trägt. |
| | + | ==Das Schaf im Volksmund und in wissenschaftlichen Studien== |
| | + | ''„Seine Schäfchen ins Trockene bringen“'' und das ''„schwarze Schaf“'' sind bekannte Redensarten. |
| | + | Schafe gelten häufig als dumm und furchtsam. Forschungsergebnisse beweisen aber, dass sich Schafe über 50 Gesichter von Artgenossen über zwei Jahre lang merken können. |
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| | + | Bereits Lämmer sind in der Lage unbekömmliches Futter zu vermeiden und für sie bekömmliche Pflanzenteile zu erkennen. Schafe lernen aus Erfahrung und sind in diesem Sinne keineswegs dumm. Legendär ist der Kreis, den die Schafe bei starker Sonneneinstrahlung ohne Sonnenschutz bilden, dabei ihre Köpfe zwischen die Vorderbeine senken und die Atmung reduzieren. |
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| | ==Quellen== | | ==Quellen== |