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[[Datei:Urlaubstagebuch der Maria Kitzler 1914 21.png|thumb|Eine Seite aus dem [[Urlaubstagebuch der Maria Kitzler 1914]].]]
 
[[Datei:Urlaubstagebuch der Maria Kitzler 1914 21.png|thumb|Eine Seite aus dem [[Urlaubstagebuch der Maria Kitzler 1914]].]]
'''Stenografie''', auch: Kurzschrift, ist eine Einheitskurzschrift, um Gehörtes in derselben Geschwindigkeit, wie man es hört, aufschreiben - stenografieren - zu können.
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'''Stenografie''', auch: Kurzschrift, ist eine Schrift, die aus einfachen Zeichen gebildet ist, damit sie wesentlich schneller als die Standardschrift der jeweiligen  geschrieben werden kann, idealerweise um Gehörtes in derselben Geschwindigkeit, wie man es hört, aufschreiben zu können.<ref>[[Wikipedia]]-Artikel "[https://de.wikipedia.org/wiki/Stenografie Stenografie]"</ref>
    
== Kurzer geschichtlicher Exkurs ==
 
== Kurzer geschichtlicher Exkurs ==
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Bis fast Ende des [[20. Jahrhundert]]s waren die Kenntnisse in Stenografie eine der Voraussetzungen für Sekretärinnen. Ihnen wurden Briefe diktiert, die sie stenografisch mitschrieben und anschließend rein in Maschinschrift zu Papier brachten. Erst nach und nach kamen Diktiergeräte in Umlauf und das Mitstenografieren erübrigte sich. Aber noch heute wird im Parlament und bei Gerichtsverhandlungen stenografiert.
 
Bis fast Ende des [[20. Jahrhundert]]s waren die Kenntnisse in Stenografie eine der Voraussetzungen für Sekretärinnen. Ihnen wurden Briefe diktiert, die sie stenografisch mitschrieben und anschließend rein in Maschinschrift zu Papier brachten. Erst nach und nach kamen Diktiergeräte in Umlauf und das Mitstenografieren erübrigte sich. Aber noch heute wird im Parlament und bei Gerichtsverhandlungen stenografiert.
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== Allgemeines über die Kurzschrift ==
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== Allgemeines über die Deutsche Einheitskurzschrift ==
Die Grundstufe der Kurzschrift heißt Verkehrsschrift. Damit erreicht man durchschnittlich eine Schreibgeschwindigkeit von 120 Silben in der Minute. Die Praxis erforderte aber bald eine höhere Geschwindigkeit und es entstand die Eilschrift. Bei der Eilschrift unterscheidet man zwei Hauptgruppen: 1. Die Stammkürzung und 2. die Formkürzung. Damit erreicht man eine Schreibgeschwindigkeit bis zu etwa 200 Silben pro Minute.
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Die in [[Deutschland]] und [[Österreich]] standardmäßig verwendete Kurzschrift ist die Deutsche Einheitskurzschrift. Sie hat drei Stufen, die sich im Grad der Verkürzung und daher in der erreichbaren Schreibgeschwindigkeit unterscheiden:<ref name="DEK">Wikipedia-Artikel "[https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Einheitskurzschrift#Leistungsfähigkeit Deutsche Einheitskurzschrift]"</ref>
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*Die Grundstufe der Kurzschrift heißt Verkehrsschrift. Damit erreicht man durchschnittlich eine Schreibgeschwindigkeit von 120 Silben in der Minute.  
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:Die Praxis erforderte aber bald eine höhere Geschwindigkeit, und es entstand die Eilschrift.  
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* Bei der Eilschrift unterscheidet man zwei Hauptgruppen: 1. Die Stammkürzung und 2. die Formkürzung. Damit erreicht man eine Schreibgeschwindigkeit bis zu etwa 200 Silben pro Minute.
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* Bei der Redeschrift wird die Reduzierung der geschriebenen Zeichen noch gesteigert, indem etwa für feststehende Redewendungen zusätzliche Kürzel bestehen. Mit der Redeschrift erreichen manche Stenografen kurzzeitig Schreibgeschwindigkeiten von 500 Silben pro Minute und mehr.<ref name="DEK"/>
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== Die Stenografie in der Geschichte Salzburgs ==
 
Blickt man in historische Schriftverkehrsstücke, kann man immer wieder Briefe stenografiert finden. Daneben war bis Anfang des 20. Jahrhunderts natürlich auch die Kurrentschrift Standard.
 
Blickt man in historische Schriftverkehrsstücke, kann man immer wieder Briefe stenografiert finden. Daneben war bis Anfang des 20. Jahrhunderts natürlich auch die Kurrentschrift Standard.
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== Die Stenografie in der Geschichte Salzburgs ==
   
Die "[[Salzburger Zeitung]]" berichtete in ihrer Ausgabe vom [[25. August]] [[1798]]<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=17980825&seite=3&zoom=33&query=%22Stenographie%22&ref=anno-search ANNO], "Salzburger Zeitung", Ausgabe vom 25. August 1798, Seite 3</ref> ausführlich – "Stenographie ist die Lehre von der Kunst, mit der höchstmöglichen Geschwindigkeit und Kürze in einfachen von andern Schriftzügen völlig verschiedenen Zeichen zu schreiben." Im weiteren Text wird die Stenografie auch "Geschwindschreiben" genannt. In ihrer Ausgabe vom [[6. März]] [[1819]] weiß die "Salzburger Zeitung" zu berichten: "Zu der Tachygraphie und Stenographie ist nun auch eine Notographie gekommen. Schnellschreiben ist ihr Zweck; ihre Zeichen sind aber noch einfacher, ...".<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18190306&query=%22Stenographie%22&ref=anno-search&seite=3 ANNO], "Salzburger Zeitung", Ausgabe vom 6. März 1819, Seite 3</ref> Überhaupt beschäftigten sich Medien, die im Land Salzburg erschienen, oft mit der Stenografie, was rund 12&nbsp;700 Eintragungen in den digitalisierten Zeitungen und Zeitschriften der Österreichischen Nationalbibliothek ([[ANNO]]) unter der Selektion "Erscheinungsort Salzburg" zeigen.
 
Die "[[Salzburger Zeitung]]" berichtete in ihrer Ausgabe vom [[25. August]] [[1798]]<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=17980825&seite=3&zoom=33&query=%22Stenographie%22&ref=anno-search ANNO], "Salzburger Zeitung", Ausgabe vom 25. August 1798, Seite 3</ref> ausführlich – "Stenographie ist die Lehre von der Kunst, mit der höchstmöglichen Geschwindigkeit und Kürze in einfachen von andern Schriftzügen völlig verschiedenen Zeichen zu schreiben." Im weiteren Text wird die Stenografie auch "Geschwindschreiben" genannt. In ihrer Ausgabe vom [[6. März]] [[1819]] weiß die "Salzburger Zeitung" zu berichten: "Zu der Tachygraphie und Stenographie ist nun auch eine Notographie gekommen. Schnellschreiben ist ihr Zweck; ihre Zeichen sind aber noch einfacher, ...".<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18190306&query=%22Stenographie%22&ref=anno-search&seite=3 ANNO], "Salzburger Zeitung", Ausgabe vom 6. März 1819, Seite 3</ref> Überhaupt beschäftigten sich Medien, die im Land Salzburg erschienen, oft mit der Stenografie, was rund 12&nbsp;700 Eintragungen in den digitalisierten Zeitungen und Zeitschriften der Österreichischen Nationalbibliothek ([[ANNO]]) unter der Selektion "Erscheinungsort Salzburg" zeigen.