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| − | '''Heinrich Summereder''' (* [[18. Juli]] [[1897]] in Pötting, [[Oberösterreich]]; † [[21. Februar]] [[1943]] im Konzentrationslager Dachau, [[Bayern]]) war ein Salzburger [[Katholische Kirche|katholischer]] Priester. | + | '''Heinrich Summereder''' (* [[18. Juli]] [[1897]] in Pötting, [[Oberösterreich]]; † [[21. Februar]] [[1943]] im [[Konzentrationslager Dachau]], [[Bayern]]) war ein Salzburger [[Katholische Kirche|katholischer]] Priester. |
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| | == Leben == | | == Leben == |
| − | Richard Heinrich Summereder war der Sohn des Schmidmeisters und Landwirts Friedrich Summereder und seiner Frau Anna, geborene Greifeneder. Er besuchte das bischöfliche Knabenseminar Kollegium Petrinum in Linz-Urfahr, wendete sich zunächst dem [[Kapuzinerorden]] und empfing dann seine Priesterweihe am [[15. Juli]] [[1923]] in der [[Erzdiözese Salzburg]]. Er studierte ein Jahr in Wien Malerei, wurde dann Kooperator in der [[Pfarre Siezenheim]], der [[Stadtpfarre Salzburg-Aigen|Pfarre Salzburg-Aigen]], der [[Pfarre Obertrum]], der [[Pfarre Jochberg]], der [[Pfarre Eugendorf]] und der [[Pfarre St. Martin bei Lofer]]. Schließlich kam er [[1935]] ''mit Dienstauftrag'' an die [[Pfarre Mattsee]]. | + | Richard Heinrich Summereder war der Sohn des Schmiedemeisters und Landwirts Friedrich Summereder und seiner Frau Anna, geborene Greifeneder. Er besuchte das bischöfliche Knabenseminar Kollegium Petrinum in [[Linz]]-Urfahr, wandte sich zunächst dem [[Kapuzinerorden]] zu und empfing dann seine Priesterweihe am [[15. Juli]] [[1923]] in der [[Erzdiözese Salzburg]]. Er studierte ein Jahr in [[Wien]] Malerei, wurde dann Kooperator in der [[Pfarre Siezenheim]], der [[Stadtpfarre Salzburg-Aigen|Pfarre Salzburg-Aigen]], der [[Pfarre Obertrum]], der [[Pfarre Jochberg]], der [[Pfarre Eugendorf]] und der [[Pfarre St. Martin bei Lofer]]. Schließlich kam er [[1935]] ''mit Dienstauftrag'' an die [[Pfarre Mattsee]]. |
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| − | Unter dem erfundenen Vorwurf der sittlichen Verfehlung wurde der stark monarchistisch geprägte geistliche Systemverweigerer am [[29. Oktober]] [[1938]] von der [[Gestapo]] in Mattsee verhaftet. Zunächst im KZ Buchenwald-Sachsenhausen inhaftiert, wurde er am [[14. Dezember]][[1940]] ins [[Konzentrationslager Dachau|KZ Dachau]] überstellt, wo er am 21. Februar 1943 nach einer Mitteilung des Lagerkommandanten an Typhus starb. Allerdings berichteten Zeitzeugen, dass er am Hungertod starb, dem körperliche Misshandlungen vorangegangen waren. | + | Unter dem erfundenen Vorwurf der sittlichen Verfehlung wurde der stark monarchistisch geprägte geistliche Systemverweigerer am [[29. Oktober]] [[1938]] von der [[Gestapo]] in [[Mattsee (Ort)|Mattsee]] verhaftet. Zunächst im [[KZ Buchenwald]]-[[KZ Sachsenhausen|Sachsenhausen]] inhaftiert, wurde er am [[14. Dezember]][[1940]] ins [[Konzentrationslager Dachau|KZ Dachau]] überstellt, wo er am 21. Februar 1943 nach einer Mitteilung des Lagerkommandanten an Typhus starb. Allerdings berichteten Zeitzeugen, dass er am Hungertod starb, dem körperliche Misshandlungen vorangegangen waren. |
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| | Die Urne wurde am Passionssonntag 1943 im Elterngrab in Pötting (OÖ) beigesetzt. [[1993]] wurde eine Gedenktafel von der [[Stift Mattsee|Stiftspfarre Mattsee]] in der Kapitelgruft enthüllt. | | Die Urne wurde am Passionssonntag 1943 im Elterngrab in Pötting (OÖ) beigesetzt. [[1993]] wurde eine Gedenktafel von der [[Stift Mattsee|Stiftspfarre Mattsee]] in der Kapitelgruft enthüllt. |
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| | == Quellen == | | == Quellen == |
| | * [[Salzburger Woche]], ''Blutzeugen des Glaubens'', 28. Februar 2008 | | * [[Salzburger Woche]], ''Blutzeugen des Glaubens'', 28. Februar 2008 |
| − | * [[Hans Spatzenegger|Spatzenegger, Hans]]: ''Kooperator Heinrich Sumereder im KZ'', in: [[Gerda Dohle|Dohle, Gerda]] und Dr. [[Oskar Dohle]] (Red.): ''Chronik Mattsee''. Marktgemeinde Mattsee 2005. | + | * [[Hans Spatzenegger (Publizist)|Spatzenegger, Hans]]: ''Kooperator Heinrich Sumereder im KZ'', in: [[Gerda Dohle|Dohle, Gerda]] und Dr. [[Oskar Dohle]] (Red.): ''Chronik Mattsee''. Marktgemeinde Mattsee 2005. |
| | * [http://www.kirchen.net/upload/30850_Blutzeugen_des_Glaubens_2009_web.pdf ''Blutzeugen des Glaubens.] Priester der Erzdiözese Salzburg als Opfer der [[NS]]-Diktatur. [[Felix Gredler]] (1892-1942), [[Sebastian Haselsberger]] (1894-1944), [[Johann Baptist Schroffner]] (1891-1940), Heinrich Summereder (1897-1943). Eine Dokumentation im Rahmen der 17. Thalgauer Bildungswoche 2008 „Hut ab vor diesen Bekennern!“, erstellt von Prof. MMag. DDr. [[Bernhard Iglhauser]]''. Salzburg 2009. | | * [http://www.kirchen.net/upload/30850_Blutzeugen_des_Glaubens_2009_web.pdf ''Blutzeugen des Glaubens.] Priester der Erzdiözese Salzburg als Opfer der [[NS]]-Diktatur. [[Felix Gredler]] (1892-1942), [[Sebastian Haselsberger]] (1894-1944), [[Johann Baptist Schroffner]] (1891-1940), Heinrich Summereder (1897-1943). Eine Dokumentation im Rahmen der 17. Thalgauer Bildungswoche 2008 „Hut ab vor diesen Bekennern!“, erstellt von Prof. MMag. DDr. [[Bernhard Iglhauser]]''. Salzburg 2009. |
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