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| | [[Datei:Krimmler Tauernhaus.jpg|thumb|Krimmler Tauernhaus]] | | [[Datei:Krimmler Tauernhaus.jpg|thumb|Krimmler Tauernhaus]] |
| − | '''Liesl Geisler-Scharfetter''' (* [[1905]] † [[1985]]) war Wirtin im Krimmler Tauernhaus. | + | '''Liesl Geisler-Scharfetter''' (* [[1905]], † [[1985]]) war Wirtin im [[Krimmler Tauernhaus]]. |
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| | ==Leben== | | ==Leben== |
| − | Liesl Geisler wurde im Jahr 1943 nach dem Tod ihres ersten Mannes Wirtin im [[Krimmler Tauernhaus]]. Geboren als Sandbichltochter in [[Krimml]], heiratete Elisabeth Unterwurzacher [[1932]] Friedrich Geisler, Tauernhauswirt im [[Krimmler Achental]]. Leider verunglückte ihr Mann nur elf Jahre später im März [[1943]] auf tragische Weise und hinterließ seine Frau und zwei Söhne. Liesl Geisler musste nun neben der Familie und ihren Pflichten als Wirtin auch die bisher von ihrem Mann ausgeübten Aufgaben wahren. Im Jahr [[1946]] heiratete sie in zweiter Ehe den Schi- und Bergführer Bert Scharfetter. | + | Liesl Geisler wurde im Jahr 1943 nach dem Tod ihres ersten Mannes Wirtin im Krimmler Tauernhaus. Geboren als Sandbichltochter in [[Krimml]], heiratete Elisabeth Unterwurzacher [[1932]] Friedrich Geisler, Tauernhauswirt im [[Krimmler Achental]]. Leider verunglückte ihr Mann nur elf Jahre später im März [[1943]] auf tragische Weise und hinterließ seine Frau und zwei Söhne. Liesl Geisler musste nun neben der Familie und ihren Pflichten als Wirtin auch die bisher von ihrem Mann ausgeübten Aufgaben wahrnehmen. Im Jahr [[1946]] heiratete sie in zweiter Ehe den Schi- und Bergführer Bert Scharfetter. |
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| | ==Krimmler Judenflucht== | | ==Krimmler Judenflucht== |
| − | Im Jahr [[1947]] erfolgte die sog. [[Krimmler Judenflucht]], die über 5000 Displaced Persons aus dem jüdischen Lager „Givat Avoda“ in [[Saalfelden]] die illegale Ausreise nach Italien ermöglichte. Der Weg führte vom Lager in Saalfelden, das auf dem Gelände der heutigen Bundesheerkaserne bestand, nachts per Lastwagen nach Krimml, von wo die jüdischen Flüchtlinge - neben Erwachsenen auch Kinder - noch in derselben Nacht zu Fuß bis zum Krimmler Tauernhaus gingen, wo sie gegen Morgen ankamen. Es waren jeweils 60 bis 280 Personen in einer Transportgruppe, die neben dem Tauernhaus lagerte. Die Flüchtlinge waren nach den Ereignissen des Holocaust, bzw. der Nachkriegspogrome in Polen und Russland schwer belastet und schlecht ausgerüstet. Was für Tauernüberquerer der Gegenwart selbstverständlich ist, nämlich ausreichende Fitness und Ausdauer, gepaart mit geeigneten Schuhen und wetterfester Kleidung, war damals nicht vorhanden. | + | Im Jahr [[1947]] erfolgte die [[Krimmler Judenflucht]], die über 5000 [[Displaced Persons]] aus dem jüdischen Lager „[[Givat Avoda]]“ in [[Saalfelden]] die illegale Ausreise nach [[Italien]] ermöglichte. Der Weg führte vom Lager in Saalfelden, das auf dem Gelände der heutigen Bundesheerkaserne bestand, nachts per Lastwagen nach Krimml, von wo die jüdischen Flüchtlinge - neben Erwachsenen auch Kinder - noch in derselben Nacht zu Fuß bis zum Krimmler Tauernhaus gingen, wo sie gegen Morgen ankamen. Es waren jeweils 60 bis 280 Personen in einer Transportgruppe, die neben dem Tauernhaus lagerte. Die Flüchtlinge waren nach den Ereignissen des Holocaust, bzw. der Nachkriegspogrome in Polen und Russland schwer belastet und schlecht ausgerüstet. Was für Tauernüberquerer der Gegenwart selbstverständlich ist, nämlich ausreichende Fitness und Ausdauer, gepaart mit geeigneten Schuhen und wetterfester Kleidung, war damals nicht vorhanden. |
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| − | | + | Alle Flüchtlingsgruppen wurden von Liesl Geisler-Scharfetter bis zu ihrer Weiterreise durch das Windbachtal über den rund 2600 [[m ü. A.]] hohen [[Krimmler Tauern]] in das [[Südtirol]]er [[Ahrntal]], von wo sie über Meran und Genua nach Palästina gebracht wurden, in bestmöglicher Weise betreut und verpflegt und dies bei bis zu drei Transporten in einer Woche. Dies bedeutete nicht nur eine organisatorische Herausforderung sondern auch ein großes Maß an Menschlichkeit und Empathie. |
| − | Alle Flüchtlingsgruppen wurden von Liesl Geisler-Scharfetter bis zu ihrer Weiterreise durch das Windbachtal über den rund 2600 m ü. A. hohen [[Krimmler Tauern]] in das Südtiroler [[Ahrntal]], von wo sie über Meran und Genua nach Palästina gebracht wurden, in bestmöglicher Weise betreut und verpflegt und dies bei bis zu drei Transporten in einer Woche. Dies bedeutete nicht nur eine organisatorische Herausforderung sondern auch ein großes Maß an Menschlichkeit und Empathie. | |
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| | ==Späte Anerkennung== | | ==Späte Anerkennung== |
| − | Liesl Geisler-Scharfetter wurde [[2009]] posthum mit einer Ehrenurkunde der Jewish Agency for Israel gewürdigt. Auch im Rahmen des seit [[2007]] zur Erinnerung an die Krimmler Judenflucht stattfindende [[Alpine Peace Crossing]] wird jährlich ihrer gedacht. | + | Liesl Geisler-Scharfetter wurde [[2009]] posthum mit einer Ehrenurkunde der ''Jewish Agency for Israel'' gewürdigt. Auch im Rahmen des seit [[2007]] zur Erinnerung an die Krimmler Judenflucht stattfindende [[Alpine Peace Crossing]] wird jährlich ihrer gedacht. |
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| | ==Quellen== | | ==Quellen== |
| − | * http://www.alpinepeacecrossing.org | + | * [http://www.alpinepeacecrossing.org www.alpinepeacecrossing.org] |
| − | | + | * Wikipedia Deutschland, Stichwort Liesl Geisler |
| − | * Deutsche Wikipedia, Stichwort Liesl Geisler | |
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| − | [[Kategorie:Person]] | + | [[Kategorie:Person|Geisler-Scharfetter, Liesl]] |
| − | [[Kategorie:Geschichte]] | + | [[Kategorie:Person (Geschichte)|Geisler-Scharfetter, Liesl]] |
| − | [[Kategorie:Krimml]] | + | [[Kategorie:Unternehmer|Geisler-Scharfetter, Liesl]] |
| | + | [[Kategorie:Unternehmer (historisch)|Geisler-Scharfetter, Liesl]] |
| | + | [[Kategorie:Wirtschaftstreibender|Geisler-Scharfetter, Liesl]] |
| | + | [[Kategorie:Gastwirt|Geisler-Scharfetter, Liesl]] |
| | + | [[Kategorie:Geschichte|Geisler-Scharfetter, Liesl]] |
| | + | [[Kategorie:Krimml|Geisler-Scharfetter, Liesll]] |