Freyschlössl: Unterschied zwischen den Versionen

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (Hinweis auf Denkmalschutz, + Kat., +Bild)
K (ergänzt)
Zeile 3: Zeile 3:
  
 
==Geschichte==
 
==Geschichte==
Der ''Rote Turm'' wurde [[1380]] erstmals urkundlich erwähnt. Er wurde als Wehrturm errichtet und diente im [[Mittelalter]] zur Sicherung der [[Mönchsbergscharte]] zwischen dem [[Mönchsberg|Mönchs-]] und [[Festungsberg]]. Die [[Erzabtei St. Peter]], die den ''Roten Turm'' bis [[1822]] besaß, versteigerte 1822 das Anwesen. Der Ausrufpreis lag bei 450 [[Gulden]], der Zuschlag erfolgte bei 1.353 Gulden. Die ''Meierei am Roten Turm'' mit Kuhstall, Scheune und Zisterne wechselte dabei um 850 Gulden den Besitzer. Neue Besitzerin wurde die Regendachmacherin Theresia Reiter. Bevor der Salzburger Kaufmann und Kunstfreund [[Carl von Frey]] (* 1826; † 1896) [[1862]] den „roten Turm“ am Mönchsberg (Nr. 15) kaufte, wechselten noch mehrmals die Besitzer. Von Frey restaurierte das Schlösschen, richtete es neu ein und erweiterte im Laufe der Zeit durch Zubauten das Anwesen. Es wurde als „Freyburg“ sein Lieblingsaufenthaltsort.
+
[[1346]] erwarb das [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Benediktiner-Erzstift St. Peter]] Gründe im Bereich der [[Mönchsbergscharte]], beim [[Daun-Schlössl|Gut Weingarten]] und in [[Bucklreuth]]. Beim ''Roten Turm'' entstand eine [[Meierhof|Meierei]]. Der ''Rote Turm'' wurde [[1380]] erstmals urkundlich erwähnt. Er wurde als Wehrturm errichtet und diente im [[Mittelalter]] zur Sicherung der Mönchsbergscharte zwischen dem [[Mönchsberg|Mönchs-]] und [[Festungsberg]]. [[1391]] konnte das Erzstift das Gebiet um den Roten Turm erweitern und die Existenz eines [[Weinbau in Salzburg|Weingartens]] bei diesem Turm wurde erwähnt.<ref>* [[Adolf Hahnl|Hahnl, Adolf]]: ''St. Peter und die Stadt Salzburg'', in: ''Das älteste Kloster im deutschen Sprachraum - St. Peter in Salzburg''. [[St. Peter in Salzburg|Katalog zur]] 3. [[Landesausstellung]] 15. Mai–26. Oktober 1982, Red.: [[Heinz Dopsch]] und [[Roswitha Juffinger]] (Salzburg 1982) S. 46.</ref>
 +
 
 +
Das Erzstift, das den ''Roten Turm'' bis [[1822]] besaß, versteigerte 1822 das Anwesen. Der Ausrufpreis lag bei 450 [[Gulden]], der Zuschlag erfolgte bei 1.353 Gulden. Die ''Meierei am Roten Turm'' mit Kuhstall, Scheune und Zisterne wechselte dabei um 850 Gulden den Besitzer. Neue Besitzerin wurde die Regendachmacherin Theresia Reiter. Bevor der Salzburger Kaufmann und Kunstfreund [[Carl von Frey]] (* 1826; † 1896) [[1862]] den „roten Turm“ am Mönchsberg (Nr. 15) kaufte, wechselten noch mehrmals die Besitzer. Von Frey restaurierte das Schlösschen, richtete es neu ein und erweiterte im Laufe der Zeit durch Zubauten das Anwesen. Es wurde als „Freyburg“ sein Lieblingsaufenthaltsort.
  
 
Sein Sohn [[Max von Frey]], Arzt, übernahm das Anwesen [[1897]]. Weitere Zubauten erfolgten und die Einrichtung wurde umfangreich im neugotischen Stil erneuert. [[2009]] erwarb der 83-jährige [[Matthias Kaindl]], der zusammen mit seinem Bruder [[Ernst Kaindl|Ernst]] das Unternehmen [[Kaindl Holzindustrie]] leitet, das Anwesen und ließ es restaurieren, da es bereits in großen Teilen einsturzgefährdet war. Bis zum Erwerb durch die Familie Kaindl wohnte eine 70-jährige Nachfahrin von Frey noch in zwei Räumen mit ihren Katzen.  
 
Sein Sohn [[Max von Frey]], Arzt, übernahm das Anwesen [[1897]]. Weitere Zubauten erfolgten und die Einrichtung wurde umfangreich im neugotischen Stil erneuert. [[2009]] erwarb der 83-jährige [[Matthias Kaindl]], der zusammen mit seinem Bruder [[Ernst Kaindl|Ernst]] das Unternehmen [[Kaindl Holzindustrie]] leitet, das Anwesen und ließ es restaurieren, da es bereits in großen Teilen einsturzgefährdet war. Bis zum Erwerb durch die Familie Kaindl wohnte eine 70-jährige Nachfahrin von Frey noch in zwei Räumen mit ihren Katzen.  
Zeile 15: Zeile 17:
 
* {{Quelle SN|15. Juli 2010 und 3. Mai 2014}}
 
* {{Quelle SN|15. Juli 2010 und 3. Mai 2014}}
 
* Nekrolog Carl von Frey in [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=slk&datum=18960006&zoom=2&seite=00000427  XXXVI, 36, 1896, S.&nbsp;427-432.]
 
* Nekrolog Carl von Frey in [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=slk&datum=18960006&zoom=2&seite=00000427  XXXVI, 36, 1896, S.&nbsp;427-432.]
 +
 +
== Fußnote ==
 +
<references/>
  
 
[[Kategorie:Architektur]]
 
[[Kategorie:Architektur]]

Version vom 4. Dezember 2018, 14:39 Uhr

Freyschlössl
Datei:Mönchsbergscharte 01.jpg
Mönchsbergscharte, links im Hintergrund das Freyschlössl

Das Freyschlössl, zunächst Roter Turm, dann Freyburg, später auch Freyvilla genannt, ist ein unter Denkmalschutz Gebäude am Mönchsberg in der Stadt Salzburg.

Geschichte

1346 erwarb das Benediktiner-Erzstift St. Peter Gründe im Bereich der Mönchsbergscharte, beim Gut Weingarten und in Bucklreuth. Beim Roten Turm entstand eine Meierei. Der Rote Turm wurde 1380 erstmals urkundlich erwähnt. Er wurde als Wehrturm errichtet und diente im Mittelalter zur Sicherung der Mönchsbergscharte zwischen dem Mönchs- und Festungsberg. 1391 konnte das Erzstift das Gebiet um den Roten Turm erweitern und die Existenz eines Weingartens bei diesem Turm wurde erwähnt.[1]

Das Erzstift, das den Roten Turm bis 1822 besaß, versteigerte 1822 das Anwesen. Der Ausrufpreis lag bei 450 Gulden, der Zuschlag erfolgte bei 1.353 Gulden. Die Meierei am Roten Turm mit Kuhstall, Scheune und Zisterne wechselte dabei um 850 Gulden den Besitzer. Neue Besitzerin wurde die Regendachmacherin Theresia Reiter. Bevor der Salzburger Kaufmann und Kunstfreund Carl von Frey (* 1826; † 1896) 1862 den „roten Turm“ am Mönchsberg (Nr. 15) kaufte, wechselten noch mehrmals die Besitzer. Von Frey restaurierte das Schlösschen, richtete es neu ein und erweiterte im Laufe der Zeit durch Zubauten das Anwesen. Es wurde als „Freyburg“ sein Lieblingsaufenthaltsort.

Sein Sohn Max von Frey, Arzt, übernahm das Anwesen 1897. Weitere Zubauten erfolgten und die Einrichtung wurde umfangreich im neugotischen Stil erneuert. 2009 erwarb der 83-jährige Matthias Kaindl, der zusammen mit seinem Bruder Ernst das Unternehmen Kaindl Holzindustrie leitet, das Anwesen und ließ es restaurieren, da es bereits in großen Teilen einsturzgefährdet war. Bis zum Erwerb durch die Familie Kaindl wohnte eine 70-jährige Nachfahrin von Frey noch in zwei Räumen mit ihren Katzen.

Das Haus befand sich zum Zeitpunkt des Beginns der Restaurierungsarbeiten 2009 nahezu in unverändertem Zustand aus der Bau- und Ausstattungsphase von Max von Frey um die Jahrhundertwende (19./20. Jh.). Es gab kaum einen Fleck, der nicht bemalt, vertäfelt oder mit Gobelins, Tapeten oder Bildern geschmückt war. Der Turm erhielt ein Glaskuppeldach und ein Anbau aus Beton wurde hinzugefügt. Die Liegenschaft umfasst mehr als 13 000 m² Grundfläche sowie 600 m² Wohnfläche.

Im Frühjahr 2014 beauftragte die Imlau-Stifung den Immobilienmakler Alexander Kurz mit dem Verkauf der Liegenschaft. Kolportierter Verkaufspreis: 25 Millionen Euro.

Quellen

Fußnote

  1. * Hahnl, Adolf: St. Peter und die Stadt Salzburg, in: Das älteste Kloster im deutschen Sprachraum - St. Peter in Salzburg. Katalog zur 3. Landesausstellung 15. Mai–26. Oktober 1982, Red.: Heinz Dopsch und Roswitha Juffinger (Salzburg 1982) S. 46.