Joseph August Lux: Unterschied zwischen den Versionen
K (+ kat) |
K (→Leben: Linkfix) |
||
| Zeile 2: | Zeile 2: | ||
==Leben== | ==Leben== | ||
| − | Lux studierte in Wien, Paris und London und war ab Beginn des [[20. Jahrhundert]]s ein Förderer der Moderne wie er sich in den Formen des Jugendstils und der Wiener Werkstätten ausprägte. Im Oktober [[1907]] | + | Lux studierte in Wien, Paris und London und war ab Beginn des [[20. Jahrhundert]]s ein Förderer der Moderne wie er sich in den Formen des Jugendstils und der Wiener Werkstätten ausprägte. Im Oktober [[1907]] war er bei der Gründung des Deutschen Werkbundes in München anwesend und bemühte sich in der Folgezeit auch um ein österreichisches Pendant. Zu dieser Zeit lebte er in München und [[Bayerisch-Gmain]] nahe [[Salzburg]]. [[1918]] wurde Lux Pressesprecher für den [[Festspielhäuser|Salzburger Festspielhausbau]], eine Position, die er bis [[1920]] innehatte. [[1921]] trat er zum Katholizismus über und übersiedelte [[1926]] nach Anif. Lux war Mitbegründer der Richard-von-Kralik-Gesellschaft (Kulturphilosoph und Historiker) und Herausgeber der in Salzburg erschienen Zeitschrift ''Kunst- und Kulturrat''. |
| − | Sein religiöses Engagement, seine Schriften zur Geschichte Österreichs (''Österreich über alles!'') und sein politisches Bekenntnis trugen ihm nach dem Einmarsch Hitlers [[1938]] eine Haft im Konzentrationslager Dachau ein und bewirkten die Verbrennung seiner Bücher auf dem Residenzplatz durch die Nationalsozialisten. | + | Sein religiöses Engagement, seine Schriften zur Geschichte Österreichs (''Österreich über alles!'') und sein politisches Bekenntnis trugen ihm nach dem Einmarsch Hitlers [[1938]] eine Haft im Konzentrationslager Dachau ein und bewirkten die [[Salzburger Bücherverbrennung|Verbrennung]] seiner Bücher auf dem [[Residenzplatz]] durch die Nationalsozialisten. |
Nach der Befreiung und Rückkehr nach Salzburg gründete Lux [[1945]] den "Österreichischen Kulturbund" und widmete sich der Förderung des künstlerischen Nachwuchses. Lux hielt Lehrvorträge und Kunstabende, verstarb aber bereits zwei Jahre nach seiner Befreiung. | Nach der Befreiung und Rückkehr nach Salzburg gründete Lux [[1945]] den "Österreichischen Kulturbund" und widmete sich der Förderung des künstlerischen Nachwuchses. Lux hielt Lehrvorträge und Kunstabende, verstarb aber bereits zwei Jahre nach seiner Befreiung. | ||
Version vom 19. Oktober 2009, 19:09 Uhr
Joseph August Lux (* 8. April 1871 in Wien; † 23. Juli 1947 in Anif, Flachgau) war ein österreichischer Kunstschriftsteller, Architekturkritiker und Romanschriftsteller.
Leben
Lux studierte in Wien, Paris und London und war ab Beginn des 20. Jahrhunderts ein Förderer der Moderne wie er sich in den Formen des Jugendstils und der Wiener Werkstätten ausprägte. Im Oktober 1907 war er bei der Gründung des Deutschen Werkbundes in München anwesend und bemühte sich in der Folgezeit auch um ein österreichisches Pendant. Zu dieser Zeit lebte er in München und Bayerisch-Gmain nahe Salzburg. 1918 wurde Lux Pressesprecher für den Salzburger Festspielhausbau, eine Position, die er bis 1920 innehatte. 1921 trat er zum Katholizismus über und übersiedelte 1926 nach Anif. Lux war Mitbegründer der Richard-von-Kralik-Gesellschaft (Kulturphilosoph und Historiker) und Herausgeber der in Salzburg erschienen Zeitschrift Kunst- und Kulturrat.
Sein religiöses Engagement, seine Schriften zur Geschichte Österreichs (Österreich über alles!) und sein politisches Bekenntnis trugen ihm nach dem Einmarsch Hitlers 1938 eine Haft im Konzentrationslager Dachau ein und bewirkten die Verbrennung seiner Bücher auf dem Residenzplatz durch die Nationalsozialisten.
Nach der Befreiung und Rückkehr nach Salzburg gründete Lux 1945 den "Österreichischen Kulturbund" und widmete sich der Förderung des künstlerischen Nachwuchses. Lux hielt Lehrvorträge und Kunstabende, verstarb aber bereits zwei Jahre nach seiner Befreiung.
Johann August Lux ist in einer Ehrengruft der Stadt Salzburg auf dem Kommunalfriedhof gegraben. Nach ihm ist die Johann-August-Lux-Straße im Salzburger Stadtteil Aigen benannt.
Literatur
Lux war schriftstellerisch in zahlreichen Richtungen tätig. Er gilt als Erneuerer des Mysterienspiels, für das er die Theatergruppe "Lux Spielleute Gottes" gründete. Seine Romane handeln gerne von historischen Persönlichkeiten wie Beethoven, Liszt oder Goethe. Seine innovativen Publikationen auf den Gebieten Architektur, Städteplanung, Ingenieur-Ästhetik, Kunstgewerbe und Denkmalpflege erfuhren erst nach seinem Tod internationale Anerkennung.
Seine Witwe gründete die Josef-August-Lux-Gesellschaft, die Dichterlesungen und Preisausschreiben zur Unterstützung des literarischen Nachwuchses durchführte.
Zumindest in den 1970er Jahren wurde auch ein Joseph-August-Lux-Literaturpreis vergeben.
Werke
Romane
- Grillparzers Liebesroman (1912)
- Lola Montez (1912)
- Franz Schuberts Liebeslied (1914)
- Das große Bauernsterben (1915)
- Beethovens unsterbliche Geliebte (1926)
- Franz Liszt (1929)
- Goethe (1937)
Geistliche Spiele
- Der Spielmann Gottes (1930)
- Das Spiel von Satans Weltgericht (1930)
Autobiografien
- Anselm Gabesam (1910)
- Wanderungen zu Gott (1926)
Kunst und Architektur
- Der Qualitäts-Begriff im Kunstgewerbe (1907)
- Das neue Kunstgewerbe in Deutschland (1908)
- Der Geschmack im Alltag (1910)
Quellen
- Haslinger, Adolf, Mittermayr, Peter (Hrsg.): "Salzburger Kulturlexikon", Residenz Verlag, Salzburg-Wien-Frankfurt/Main 2001, ISBN 3-7017-1129-1
- Martin, Franz: Salzburger Straßennamen. Verzeichnis der Straßen, Gassen, Plätze, Wege, Brücken, Tore und Parks mit Erklärung ihrer Namen. 5., wesentlich überarbeitete Auflage von Leitner-Martin, Willa und Martin, Andreas. Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 25. Ergänzungsband, Selbstverlag der Gesellschaft, Salzburg 2006