Johann Georg Winklhofer: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | Winklhofer wurde als Sohn eines Webers in Seekirchen geboren und | + | Winklhofer wurde als Sohn eines Webers in Seekirchen geboren und nach seiner Priesterweihe Regens in [[Wallfahrtskirche Maria Kirchenthal|Maria Kirchenthal]], später Dechant in [[Altenmarkt im Pongau]] und [[Hallein]]. Im bayerischen [[Mühldorf am Inn]] war er Stiftsdechant gewesen. |
| − | Am [[1. Dezember]] [[1799]] kehrte er als Stiftsdechant in seine Heimatgemeinde zurück. Eine seiner ersten Handlungen war die Weihe der [[Pfarrkirche St. Leonhard (Plainfeld)|Vikariatskirche Plainfeld]], die in der ersten Adventwoche 1799 | + | Am [[1. Dezember]] [[1799]] kehrte er als Stiftsdechant in seine Heimatgemeinde zurück. Eine seiner ersten Handlungen war die Weihe der [[Pfarrkirche St. Leonhard (Plainfeld)|Vikariatskirche Plainfeld]], die in der ersten Adventwoche 1799 stattfand. |
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Version vom 4. Juni 2009, 07:39 Uhr
Johann Georg Winklhofer, manchmal Georg Wincklhofer (* 23. April 1744 in Seekirchen; † 8. September/28. Oktober 1826 ebendort) war Stiftsdechant des Kollegiatstifts Seekirchen.
Leben
Winklhofer wurde als Sohn eines Webers in Seekirchen geboren und nach seiner Priesterweihe Regens in Maria Kirchenthal, später Dechant in Altenmarkt im Pongau und Hallein. Im bayerischen Mühldorf am Inn war er Stiftsdechant gewesen.
Am 1. Dezember 1799 kehrte er als Stiftsdechant in seine Heimatgemeinde zurück. Eine seiner ersten Handlungen war die Weihe der Vikariatskirche Plainfeld, die in der ersten Adventwoche 1799 stattfand.
Dramatisch war aber vor allem der Einfluss der Napoleonischen Kriege auf die Geschicke des Stifts. So musste sich das Stift an den Kriegskosten beteiligen. 1801 wurde die Stiftskasse gestohlen. Unter dem neuen Landesherrn Ferdinand von Toskana bestand das Kollegiatstift zunächst weiter, mit dem Übergang Salzburgs an Österreich wurde es jedoch 1806 aufgehoben. 1812 − nun gehörte Salzburg zu Bayern − wurden die wichtigsten Archivalien nach München verfrachtet und die Pfarre Seekirchen wieder dem Dekanat Köstendorf einverleibt.
Stiftsdechant Winklhofer resignierte daraufhin am 10. Juni 1812 freiwillig und übersiedelte als Vikar nach Maria Alm. Es folgten Aufenthalte in den Flachgauer Gemeinden Koppl und Hallwang, bevor er 1821 als Inkuratkanonikatsprovisor nach Seekirchen zurückkehrte und die Wiedererrichtung des Kollegiatstifts zu erreichen versuchte. Dieses letzte Ziel auf seinem Lebensweg blieb ihm jedoch versagt, da er einige Jahre vor der Reorganisation des Stifts 1826 starb.
Quellen
- Dopsch, Elisabeth und Dopsch, Heinz (Hrsg.): 1300 Jahre Seekirchen. Geschichte und Kultur einer Salzburger Marktgemeinde, Marktgemeinde Seekirchen, 1996