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| | ===Grenzverhältnisse vor und nach 1816/1818=== | | ===Grenzverhältnisse vor und nach 1816/1818=== |
| − | Vorbemerkung über die zweifache Stellung des Salzburger Erzbischofs: Einerseits war er Metropolit der Salzburger Kirchenprovinz, zu der u.a auch die Diözese Brixen als Suffraganbistum gehörte. Als solcher unterstand er dem Papst. Andererseits war er in Personalunion auch Fürst des deutschen Reichsfürstentums Salzburg (auch Erzstift Salzburg genannt), der dem Kaiser des später so genannten Hl. Römischen Reiches Deutscher Nation unterstand. Kirchlicher und weltlicher Herrschaftsbereich des Salzburger Erzbischofs waren nicht deckungsgleich. Die Kirchliche Grenze in Tirol war und ist der Ziller, früher zur Diözese Brixen heute zur Diözese Innsbruck. Die politische Grenze des Erzstiftes Salzburgs (also die Landesgrenze) reichte weit über den Ziller hinaus bis etwa 10 km an den Brenner heran. | + | Vorbemerkung über die zweifache Stellung des Salzburger Erzbischofs: Einerseits war er Metropolit der Salzburger Kirchenprovinz, zu der u.a auch die Diözese Brixen als Suffraganbistum gehörte. Als solcher unterstand er dem Papst. Andererseits war er in Personalunion auch Fürst des deutschen Reichsfürstentums Salzburg (auch Erzstift Salzburg genannt), der dem Kaiser des später so genannten Hl. Römischen Reiches Deutscher Nation unterstand. Kirchlicher und weltlicher Herrschaftsbereich des Salzburger Erzbischofs waren nicht deckungsgleich. Die Kirchliche Grenze in Tirol war und ist der Ziller, früher zur Diözese Brixen heute zur Diözese Innsbruck. Die politische Grenze des Erzstiftes Salzburg (also die Landesgrenze) reichte weit über den Ziller hinaus bis etwa 10 km an den Brenner heran. Neben anderen Teilen des heutigen Tirol, wie z.B. dem Brixental (Gericht Itter/Hopfgarten) oder Windisch Matrei, dem heutigen Matrei in Osttirol, gehörten ungefähr 950 km² des südlich des Inn gelegenen Gebietes des rund 1850 km² großen, heutigen politischen Bezirks Schwaz in Tirol zum Land Salzburg. |
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| | Schon sehr früh, nämlich [[739]] n. Chr., wurde der Zillerfluss als Diözesangrenze zwischen dem [[Erzbistum Salzburg]] und dem Bistum Brixen-Säben, somit [[Tirol]], festgelegt. | | Schon sehr früh, nämlich [[739]] n. Chr., wurde der Zillerfluss als Diözesangrenze zwischen dem [[Erzbistum Salzburg]] und dem Bistum Brixen-Säben, somit [[Tirol]], festgelegt. |
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| − | Das Zillertal unterstand demnach zwar zur Gänze der Landeshoheit des [[Fürsterzbischof]]s von Salzburg, gehörte also zum Land Salzburg und nicht zum Land Tirol; kirchlich trennte jedoch der Zillerbach das Tal in einen zur [[Erzdiözese Salzburg]] gehörenden östlichen und einen zur Diözese [[Brixen]] gehörenden westlichen Teil; demnach waren die Kirchsprengel | + | Das Zillertal unterstand demnach zwar zur Gänze der Landeshoheit des [[Fürsterzbischof]]s von Salzburg, gehörte also zum Land Salzburg und nicht zum Land Tirol; kirchlich trennte jedoch der Fluss Ziller das Tal in einen zur [[Erzdiözese Salzburg]] gehörenden östlichen und einen zur Diözese [[Brixen]] gehörenden westlichen Teil; demnach waren die Kirchsprengel |
| | * Zell, Mayrhofen, Brandberg, Gerlos, Stumm und Hart salzburgisch, | | * Zell, Mayrhofen, Brandberg, Gerlos, Stumm und Hart salzburgisch, |
| | * Fügen, Hippach, Finkenberg und Tux hingegen brixnerisch.<ref name="Hübner"/> | | * Fügen, Hippach, Finkenberg und Tux hingegen brixnerisch.<ref name="Hübner"/> |