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| + | Ursprünglich hieß der Rainberg "Hohe Riedenburg (''Ritinburg'' „a rupe que Ritinburc appelatur“, [[1139]]) oder ''Ofenlochberg''. Der Name ''Rainberg'' geht auf den erzbischöflichen Kammerdiener [[Christoph Rein]] zurück, der [[1680]] den Rainberg pachtete und den [[Mölckhof]] in der Riedenburg erbaute, der zunächst ''Reinhof'' hieß. | ||
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| + | Der Rainberg war schon in der ältesten Jungsteinzeit besiedelt. Die Siedlungstätigkeit dauerte in der Folge über 5000 Jahre (während der Kupfer-, der Bronze-, der Eisen-, der Hallstadt- und der Latene-Zeit) an, bis um 15. v. Chr. die [[Kelten und Römer|Römer]] unter Kaiser Augustus einmarschierten und die zuletzt hier lebenden keltischen Alaunen in den Raum der heutigen [[Altstadt]] umsiedelten. | ||
| − | Schon seit dem frühen Mittelalter wird der Rainberg als Konglomerat-Steinbruch genützt. Verstärkt wurde der Berg nach [[1680]] und wieder nach [[1857]] abgebaut. Seit [[1941]]/[[1942|42]] ist der Rainberg als Kulturdenkmal geschützt. Seit dieser Zeit ruht auch der Abbau. | + | [[1525]] schlagen die [[Vor und nach den Bauernkriegen (Überblick)|aufständischen Bauern]] bei der Belagerung der [[Festung Hohensalzburg]] ihr Lager „auf der Riedenburg“ (am Rainberg) auf. |
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| + | Schon seit dem frühen Mittelalter wird der Rainberg als Konglomerat-Steinbruch genützt. Verstärkt wurde der Berg nach [[1680]] und wieder nach [[1857]] abgebaut. Seit [[1941]]/[[1942|42]] ist der Rainberg als Kulturdenkmal geschützt. Seit dieser Zeit ruht auch der Abbau. Ab etwa [[1955]] darf der Berg auch nicht mehr betreten werden. Schon [[1868]] wurde der Steppenhang am Rainberg wegen seiner einzigartigen wärmeliebenden Pflanzen und Tierwelt unter Naturschutz gestellt, seit [[1986]] ist auch der Wald des Rainbergs als Naturwaldreservat geschützt. | ||
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| + | Im Rainberg befinden sich mehrere Kavernen, die als Luftschutzbunker angelegt wurden und heute teilweise noch in Verwendung sind. | ||
==Die Felsensteppe am Rainberg== | ==Die Felsensteppe am Rainberg== | ||
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Am Steppenhang konnte sich eine bemerkenswerte wärmeliebende Pflanzen- und Tierwelt über Jahrtausende halten: Färber-Ginster, Großer Ehrenpreis, Hügelmeier, Aufrechter Ziest, Österreichische Bergminze, Schillergras, Amethystschwingel, Verschiedenblättriger Schwingel, bleicher Schwingel und andere. Auch seltene Schmetterlinge und Heuschrecken leben hier. | Am Steppenhang konnte sich eine bemerkenswerte wärmeliebende Pflanzen- und Tierwelt über Jahrtausende halten: Färber-Ginster, Großer Ehrenpreis, Hügelmeier, Aufrechter Ziest, Österreichische Bergminze, Schillergras, Amethystschwingel, Verschiedenblättriger Schwingel, bleicher Schwingel und andere. Auch seltene Schmetterlinge und Heuschrecken leben hier. | ||
Der südseitig gelegene Steppenhang am Rainberg ist dabei ein Relikt der nacheiszeitlichen Wärmezeit, als hier ein steppenartig warmes Klima gegeben war. In der ältesten Jungsteinzeit haben die ersten Siedler dann den Boden bearbeitet und durch Weideviehhaltung den Weiderasen am Südabhang des Rainbergs weiter erhalten. Die Besiedelung am Rainberg dauerte fast 5000 Jahre, die folgenden 2000 Jahre war der Berg aber weiter extensives Weideland (soweit nicht als Steinbruch genutzt). Heute führen Ziegen die jahrtausendealte Pflege des kleinen Steppenhanges fort. | Der südseitig gelegene Steppenhang am Rainberg ist dabei ein Relikt der nacheiszeitlichen Wärmezeit, als hier ein steppenartig warmes Klima gegeben war. In der ältesten Jungsteinzeit haben die ersten Siedler dann den Boden bearbeitet und durch Weideviehhaltung den Weiderasen am Südabhang des Rainbergs weiter erhalten. Die Besiedelung am Rainberg dauerte fast 5000 Jahre, die folgenden 2000 Jahre war der Berg aber weiter extensives Weideland (soweit nicht als Steinbruch genutzt). Heute führen Ziegen die jahrtausendealte Pflege des kleinen Steppenhanges fort. | ||
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| + | Am Rainberg gab es vor Jahrhunderten Weingärten. [[2008]] begann man wieder mit dem Weinbau, allerdings nahe der [[Richterhöhe]] am Mönchsberg (von den [[Salzburger Pfadfinder]] ins Leben gerufen). | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
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Reinhard Medicus ''Der Ofenlochberg, heute Rainberg genannt, in Natur- und Kulturgeschichte'' aus: "Bastei" Zeitschrift des Stadtvereins, Folge 1/2004, Salzburg 2004 | Reinhard Medicus ''Der Ofenlochberg, heute Rainberg genannt, in Natur- und Kulturgeschichte'' aus: "Bastei" Zeitschrift des Stadtvereins, Folge 1/2004, Salzburg 2004 | ||
Version vom 20. August 2008, 08:19 Uhr
Der Rainberg ist der kleinste der Salzburger Stadtberge südlich des Villen-Stadtteils Riedenburg.
Geologie
Er ist ein Ausläufer des Mönchsberges, ist an der höchsten Stelle 510 m ü. NN. und besteht wie der Mönchsberg aus Konglomerat (Nagelfluh), einem mit Kalkmörtel verfestigten Flussschotter, der hier als Flussdelta abgelagert worden war.
Name
Ursprünglich hieß der Rainberg "Hohe Riedenburg (Ritinburg „a rupe que Ritinburc appelatur“, 1139) oder Ofenlochberg. Der Name Rainberg geht auf den erzbischöflichen Kammerdiener Christoph Rein zurück, der 1680 den Rainberg pachtete und den Mölckhof in der Riedenburg erbaute, der zunächst Reinhof hieß.
Geschichte
Der Rainberg war schon in der ältesten Jungsteinzeit besiedelt. Die Siedlungstätigkeit dauerte in der Folge über 5000 Jahre (während der Kupfer-, der Bronze-, der Eisen-, der Hallstadt- und der Latene-Zeit) an, bis um 15. v. Chr. die Römer unter Kaiser Augustus einmarschierten und die zuletzt hier lebenden keltischen Alaunen in den Raum der heutigen Altstadt umsiedelten.
1525 schlagen die aufständischen Bauern bei der Belagerung der Festung Hohensalzburg ihr Lager „auf der Riedenburg“ (am Rainberg) auf.
Schon seit dem frühen Mittelalter wird der Rainberg als Konglomerat-Steinbruch genützt. Verstärkt wurde der Berg nach 1680 und wieder nach 1857 abgebaut. Seit 1941/42 ist der Rainberg als Kulturdenkmal geschützt. Seit dieser Zeit ruht auch der Abbau. Ab etwa 1955 darf der Berg auch nicht mehr betreten werden. Schon 1868 wurde der Steppenhang am Rainberg wegen seiner einzigartigen wärmeliebenden Pflanzen und Tierwelt unter Naturschutz gestellt, seit 1986 ist auch der Wald des Rainbergs als Naturwaldreservat geschützt.
Im Rainberg befinden sich mehrere Kavernen, die als Luftschutzbunker angelegt wurden und heute teilweise noch in Verwendung sind.
Die Felsensteppe am Rainberg
Am Steppenhang konnte sich eine bemerkenswerte wärmeliebende Pflanzen- und Tierwelt über Jahrtausende halten: Färber-Ginster, Großer Ehrenpreis, Hügelmeier, Aufrechter Ziest, Österreichische Bergminze, Schillergras, Amethystschwingel, Verschiedenblättriger Schwingel, bleicher Schwingel und andere. Auch seltene Schmetterlinge und Heuschrecken leben hier.
Der südseitig gelegene Steppenhang am Rainberg ist dabei ein Relikt der nacheiszeitlichen Wärmezeit, als hier ein steppenartig warmes Klima gegeben war. In der ältesten Jungsteinzeit haben die ersten Siedler dann den Boden bearbeitet und durch Weideviehhaltung den Weiderasen am Südabhang des Rainbergs weiter erhalten. Die Besiedelung am Rainberg dauerte fast 5000 Jahre, die folgenden 2000 Jahre war der Berg aber weiter extensives Weideland (soweit nicht als Steinbruch genutzt). Heute führen Ziegen die jahrtausendealte Pflege des kleinen Steppenhanges fort.
Erwähnenswert
Am Rainberg gab es vor Jahrhunderten Weingärten. 2008 begann man wieder mit dem Weinbau, allerdings nahe der Richterhöhe am Mönchsberg (von den Salzburger Pfadfinder ins Leben gerufen).
Literatur
Reinhard Medicus Der Ofenlochberg, heute Rainberg genannt, in Natur- und Kulturgeschichte aus: "Bastei" Zeitschrift des Stadtvereins, Folge 1/2004, Salzburg 2004