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Version vom 13. November 2017, 21:40 Uhr
Der Kiebitz (Vanellus vanellus) ist ein Watvogel und zählt im Bundesland Salzburg zu den Brutvögeln.
Beschreibung
Der Kiebitz, einer der heimischen Regenpfeifer, ist taubengroß. Mit seiner einzigartigen Federtolle ist er unverwechselbar. Aus der Nähe gesehen schillert sein Federkleid grünviolett. Auch seine breit gerundeten Flügelspitzen – in der Form mit „Bratpfannen“ vergleichbar - sind im Flug auffallend. Im Flug ist der Kiebitz auch durch seine schwarze Oberseite und seine schon von Ferne „blinkende“ weiße Unterseite zu erkennen.
Lebensraum
Der Kiebitz, ein Bodenbrüter, ist ein grundsätzlich weit verbreiteter Brutvogel. Sein [Vogellebensräume|Lebensraum]] besteht aus Feuchtwiesen, Sümpfen, Gewässerrändern und Feldern. Außerhalb der Brutzeit sieht man ihn in oft großen Trupps auf Wiesen und abgeernteten Äckern. Er benötigt offene, baumfreie Flächen mit kurzrasiger Vegetation, besonders in Streuwiesen und Feuchtwiesen. Die Nahrungssuche erfolgt oft in angrenzenden, frisch gemähten, intensiv bewirtschafteten Mähwiesen.
Brutverbreitung im Land Salzburg
Der Ornithologe Viktor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen beschreibt den Kiebitz 1877 nur als häufigen Durchzügler, während J. Gistl 1835 noch ein Vorkommen im "Untersberger Moor", heute Leopoldskron-Moos und auf den Walser Feldern beschreibt. Um das Jahr 1980 dürfte der Kiebitz als Brutvogel hierzulande am weitesten verbreitet gewesen sein. Seit 1990 ist die Art in ganz Europa stark abnehmend. In Salzburg ist gegenwärtig (2012) das Hauptbrutgebiet das nördliche Alpenvorland, im Gebiet um Lamprechtshausen / St. Georgen bei Salzburg, sowie im Bereich der Vorlandseen und der Moore. In geringer Dichte findet sich der Kiebitz auch in Äckern bei Wals und Viehhausen sowie beim Flughafengelände.
Der Kiebitz meidet reines intensiv bewirtschaftetes Grünland. Die meisten früheren Brutplätze in inneralpinen Tallagen und Becken im Pinzgau und im Lungau wurden ab Mitte der 80er-Jahre aufgegeben. So z. B. im Grießner Moor, im Althofener Moor und am Südufer des Zeller Sees (Naturschutzgebiet Zeller See). Zuletzt konnte der Kiebitz Innergebirg vereinzelt noch in renaturierten Bereichen bei Uttendorf beobachtet werden. Der höchstgelegene Brutnachweis stammt aus dem schon erwähnten Althofener Moor im Lungau auf 1 090 m ü. A..
Die Populationsgröße beträgt nur noch 101 bis 1 000 Brutpaare und wird der Kiebitz im Bundesland Salzburg daher als stark gefährdete Brutvogelart eingestuft.
Nötige Schutzmaßnahmen
Um den Kiebitz als heimischen Brutvogel zu erhalten, sind der Schutz seiner Lebensräume – insbesondere der Erhalt und die Pflege von Feucht- und Moorwiesen – sowie die Beobachtung der Bestände und der Schutz bestimmter Gebiete vonnöten.
Kiebitzsichtungen und Brutnachweise
Am 27., 28. und 29. Mai 2015 und an Folgetagen konnten im Naturschutzgebiet Zeller See drei, manchmal auch nur zwei Kiebitze - vermutet wurde zuerst, dass es sich um Nichtbrüter oder Durchzügler handelt, die hier eine Rast eingelegt haben - beobachtet werden. Am 15. Juni gelang jedoch der eindeutige Brutnachweis! Es ist der erste Kiebitz-Brutnachweis, der inner Gebirg seit vielen Jahren gemacht und auch mittels Fotos belegt werden konnte. Am 10. Juli 2015 wurde im selben Bereich im NSG ZS ein anderer Altvogel mit zwei Jungvögeln beobachtet. Einer war bereits flugfähig, der zweite schien noch zu üben.
Am 8. Mai 2016 konnte im vorjährigen Brutgebiet östlich der Porscheallee ein Altvogel mit drei noch ganz winzigen Küken beobachtet werden. Obwohl noch kein Foto möglich war, ist mit dieser Beobachtung der Nachweis erbracht, dass zumindest ein Kiebitzpaar auch im Jahr 2016 im NSG Zeller See erfolgreich gebrütet hat.
Quellen
- Killian Mullarney, Dan Zetterström, Lars Svensson, Der Kosmos Vogelführer, Große Ausgabe, S. 146 - 147, 2. Auflage des 2011 erschienenen KOSMOS-Vogelführers.
- Leopold Slotta-Bachmayr, Christine Medicus, Susanne Stadler, Rote Liste der gefährdeten Brutvögel des Bundeslandes Salzburg, Naturschutzbeiträge 38/12, Naturschutz Land Salzburg, Salzburg 2012, S. 79
- Kiebitzsichtungen: Christina Nöbauer