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Lehrerbildungsanstalt Salzburg, Wandervogel, Kriegsmatura (Auszeichnung), als Kaiserschütze in Südtirol an der Dolomitenfront, 1917 Leutnant. Gefangenschaft bis 1919.  
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[[Lehrerbildungsanstalt Salzburg]], Wandervogel, Kriegsmatura (Auszeichnung), als Kaiserschütze in [[Südtirol]] an der Dolomitenfront, 1917 Leutnant, Gefangenschaft bis 1919.  
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Lehrer in [[Wagrain]] (Pongau), anschließend an einer Bürgerschule in Salzburg. [[1925]] Schul-Lesebuch „Schinagl“ (bis 1938 Pflichtlektüre an allen Volksschulen des Landes Salzburg). Es folgen weitere Bücher über Volkskultur, Brauchtum und das Leben der Bergbauern, sowie Laienspiele, Schwänke und Kurzgeschichten.  
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Lehrer in [[Wagrain]] (Pongau), anschließend an der [[Bürgerschule Salzburg]]; [[1925]] erscheint sein Schul-Lesebuch „Schinagl“ (bis 1938 Pflichtlektüre an allen Volksschulen des Landes Salzburg). Es folgen weitere Bücher über Volkskultur, Brauchtum und das Leben der Bergbauern, sowie Laienspiele, Schwänke und Kurzgeschichten.  
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[[1932]] Mitglied der NSDAP, später Funktion im NSLB (Lehrerbund). [[1934]] Entlassung aus dem Schuldienst, zu verstärkter schriftstellerischer Tätigkeit gezwungen. In Sachbüchern, Romanen und heiteren Berg- und Schigeschichten engagierte er sich für seine Tiroler Heimat und Volkskultur. [[1936]] Verhaftung durch die Faschisten in Meran.  
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[[1932]] Mitglied der [[NSDAP]], später Funktion im NSLB (Lehrerbund); [[1934]] Entlassung aus dem Schuldienst, zu verstärkter schriftstellerischer Tätigkeit gezwungen; in Sachbüchern, Romanen und heiteren Berg- und Skigeschichten engagierte er sich für seine Tiroler Heimat und Volkskultur. [[1936]] wird Springenschmid durch Faschisten in Meran, Südtirol, verhaftet.  
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Nach dem Anschluss 1938 wurde er Mitglied der Salzburger Landesregierung, dabei automatisch Ehrenrang ohne Funktion in der SS. Als Landesrat zuständig für Schulen und Kulturpolitik. Die Salzburger Bücherverbrennung fiel in seinen Verantwortungsbereich, er hat aber nicht daran teilgenommen. Sie nicht verhindert zu haben, sah er später als großen politischen Fehler. Sein „Lamprechtshauser Weihespiel“ über die bürgerkriegsähnlichen Zustände 1934 im nördlichen Flachgau wurde 1938 und 1939 aufgeführt. Ab 1939 wieder eingerückt als Leutnant, später Hauptmann bei den Gebirgsjägern. Einsätze in Norwegen, Finnland und am Balkan. Zahlreiche Eingaben gegen die Südtirolpolitik mit Aussiedlung der deutschsprachigen Tiroler blieben erfolglos.
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Nach dem Anschluss 1938 wurde er Mitglied der [[Salzburger Landesregierung]] und damit automatisch in den Ehrenrang ohne Funktion in der SS erhoben. Als [[Landesrat]] zuständig für Schulen und Kulturpolitik. Die [[Salzburger Bücherverbrennung]] fiel in seinen Verantwortungsbereich, er hat aber selbst nicht daran teilgenommen. Sie nicht verhindert zu haben, sah er später als großen politischen Fehler. Sein „[[Lamprechtshauser Weihespiel]]“ über die bürgerkriegsähnlichen Zustände 1934 im nördlichen [[Flachgau]] wurde 1938 und 1939 aufgeführt. Ab 1939 wieder eingerückt als Leutnant, später Hauptmann bei den Gebirgsjägern. Es folgten Einsätze in Norwegen, Finnland und am Balkan. Zahlreiche Eingaben von ihm gegen die Südtirolpolitik mit Aussiedlung der deutschsprachigen Tiroler blieben erfolglos.
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Nach Kriegsende zunächst überwiegend in Südtirol, arbeitet er u.a. für Luis Trenker (Roman „Heimat in Gottes Hand“). Von der Salzburger Polizei wurde er zunächst als Kriegsverbrecher gesucht. 1951 lagen dem zuständigen Gericht jedoch keine Hinweise auf Kriegsverbrechen vor. Aufhebung des Berufsverbotes durch Bundespräsident Theodor Körner durch Entschließung vom 17.7.1953. Danach freier Schriftsteller in Elsbethen bei Salzburg. Neben 23 Romanen mit meist historischem Hintergrund stammen aus seiner Feder 16 Sachbücher wie „Schicksal Südtirol“, 41 Bände mit Erzählungen und ungezählte Kurzgeschichten, wobei die Berg- und Schigeschichten und volkskundliche Themen seiner Heimat und vom Krieg geprägte menschliche Schicksale im Vordergrund standen.
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Nach Kriegsende lebt er zunächst überwiegend in Südtirol, arbeitet er u.a. für Luis Trenker (Roman „Heimat in Gottes Hand“). Von der Salzburger Polizei wurde er zunächst als Kriegsverbrecher gesucht. 1951 lagen dem zuständigen Gericht jedoch keine Hinweise auf Kriegsverbrechen vor. Aufhebung des Berufsverbotes durch Bundespräsident Theodor Körner durch Entschließung vom [[17. Juli]] [[1953]]. Springenschmid kehrte dann als freier Schriftsteller nach [[Elsbethen]] zurück. Neben 23 Romanen mit meist historischem Hintergrund stammen aus seiner Feder 16 Sachbücher wie „Schicksal Südtirol“, 41 Bände mit Erzählungen und ungezählte Kurzgeschichten, wobei die Berg- und Schigeschichten und volkskundliche Themen seiner Heimat und vom Krieg geprägte menschliche Schicksale im Vordergrund standen.
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Autobiografische Romane über Erlebnisse an der Dolomitenfront („Costabella, Berg meiner Jugend“), seine Inhaftierung durch die Faschisten („Meraner Traubenkur“) und Wanderjahre in der Nachkriegszeit („Waldgänger“). Seine heiteren Geschichten von Erlebnissen in den Bergen motivierten viele junge Menschen zum Bergsteigen und Schifahren. Zu seinem 80. Geburtstag gratulierten ihm zahlreiche österr. Politiker.
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Autobiografische Romane über Erlebnisse an der Dolomitenfront („Costabella, Berg meiner Jugend“), seine Inhaftierung durch die Faschisten („Meraner Traubenkur“) und Wanderjahre in der Nachkriegszeit („Waldgänger“). Seine heiteren Geschichten von Erlebnissen in den Bergen motivierten viele junge Menschen zum Bergsteigen und Skifahren. Zu seinem 80. Geburtstag gratulierten ihm zahlreiche österreichische Politiker.
 
   
 
   
 
==Auszeichnungen==
 
==Auszeichnungen==
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*Sieben Tage Sexten (1965)
 
*Sieben Tage Sexten (1965)
 
*Rundherum Abgrund (mit E. Hürlimann) (1977)
 
*Rundherum Abgrund (mit E. Hürlimann) (1977)
      
==Quellen==
 
==Quellen==