Wallistrakt: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Wallistrakt''' in der Salzburger [[Altstadt]] schließt an die [[Alte Residenz]] mit einer Pfeilerhalle über der [[Franziskanergasse]] an. Er befindet sich somit südlich der Franziskanergasse an das [[Erzstift St. Peter]] und den [[Domplatz]] angegrenzend
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[[Datei:Salzburg_Altstadt_1933 a.jpg|thumb|Der rote Pfeil markiert den Wallistrakt.]]
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Der '''Wallistrakt''', der früher das ''Hofbogengebäude'' war, ist ein Gebäude in der [[Salzburger Altstadt]], in dem ein Teil der [[Universität Salzburg]] untergebracht ist.
  
Ursprünglich [[1606]] unter [[Erzbischof]] [[Wolf Dietrich von Raitenau]] erbaut, wurde er [[1690]] aufgestockt. Der einzige original erhaltene Flügel enthält eine zweigeschossige Halle mit einer toskanischen Mittelsäule aus der Domsakristei des alten Doms.
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== Lage ==
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Er schließt  an die [[Alte Residenz]] im Süden an und überspannt mit einer markanten ''Arkadenhalle'', bestehend aus drei Durchfahrten mit zweifachen Rundenbogen und zwölf Pfeilern, die [[Franziskanergasse]]. Nach Osten grenzt er an den [[Domplatz]] und im Süden an die [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter]].
  
Zwei römische Mosaike aus dem 3. Jahrhundert n. Chr wurden beim Umbau des Gebäudes [[1964]]/[[1965|65]] gefunden und an der Nordseite unter den Arkaden angebracht.
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== Geschichte ==
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Das ''"Hofbogengebäude"'' wurde [[1606]] unter [[Fürsterzbischof]] [[Wolf Dietrich von Raitenau]] erbaut und wird seine erste Planung dem venezianischen Architekten [[Vincenzo Scamozzi]] zugeschrieben. Im Rahmen der [[barock]]en, fürsterzbischöflichen Prunkentfaltung hatten die Bögen in der Funktion als "''porta triumphalis''", als Ende der fürsterzbischöflichen Prozessionen auf der "''via triumphalis''", der Prachtstraße der Stadt, eine bedeutsame Rolle. Für das Auge des heutigen Betrachters verborgen bleibt, dass das Hofbogengebäude ursprünglich aus drei Durchfahrten mit zweifachen Rundenbogen und zwanzig Pfeilern bestand, die beim Umbau im Jahr [[1607]] auf die heutigen drei reduziert wurden.
  
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Seine Lage und Gestaltung spielten später bei den Erneuerungsplänen des Domes von [[Santino Solari]] ([[1614]]) eine wesentliche Rolle.
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Das Gebäude wurde [[1690]] aufgestockt und in die heutige Form gebracht. Dieser seither original erhaltene Flügel enthält über der zweigeschossigen Arkadenhalle einen Saal mit einer toskanischen Mittelsäule aus der Domsakristei des [[Konradinischer Dom]]s.
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Etwa um [[1770]] wurden die Hofbögen als ''[[Hofschmiede|Gusshütte]]'' für die von [[Wolfgang Hagenauer]] und [[Johann Baptist Hagenauer]] errichtete [[Mariensäule auf dem Domplatz]] genutzt.
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Zwei [[Römer|römische]] Mosaike aus dem [[3. Jahrhundert]] n. Chr wurden beim Umbau des Gebäudes [[1964]]/[[1965|1965]] gefunden und im südlichen Teil des Wallistrakts an der Nordseite unter den Arkaden angebracht.
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Das Hofbogengebäude wurde später vielfach, zumeist für Appartements, genutzt. Heute führt der Museumsrundgang des [[DomQuartier]]s durch den Trakt.
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== Name ==
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Den Namen ''Wallistrakt'' erhielt das Gebäude von der dort residierenden Schwester von Fürsterzbischof [[Hieronymus Graf Colloredo]] (1772–1812), Maria Franziska Gräfin Wallis, die mit Stephan Olivier Graf Wallis verheiratet war.
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== Quellen ==
 
* [http://www.salzburg-rundgang.at/ www.salzburg-rundgang.at]
 
* [http://www.salzburg-rundgang.at/ www.salzburg-rundgang.at]
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* [https://www.uni-salzburg.at/index.php?id=65119 www.uni-salzburg.at/Geschichte]
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* [http://www.openstreetmap.org/relation/2135966#map=18/47.79776/13.04482&layers=N www.openstreetmap.org]
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* [[Walter Schlegel|Schlegel Walter]], ''Wie Salzburg zu seinem Gesicht kam'', Die Baugeschichte der Altstadt von Salzburg in Historischen Steckbildern, Salzburg, [[2004]], Herausgeber: [[Stadtarchiv Salzburg]], 60 Seiten, mit Bildern illustriert, mit CD-ROM, ISBN 3-900213-00-3
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[[Kategorie:Stadt Salzburg]]
 
[[Kategorie:Altstadt]]
 
[[Kategorie:Altstadt]]
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[[Kategorie:Architektur]]
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[[Kategorie:Denkmalschutz]]
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[[Kategorie:Denkmalschutz (Stadt Salzburg)]]
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[[Kategorie:Gebäude]]
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[[Kategorie:Gebäude Stadt Salzburg]]
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[[Kategorie:historisches Gebäude]]
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[[Kategorie:Alte Residenz]]

Aktuelle Version vom 3. März 2023, 09:04 Uhr

Der rote Pfeil markiert den Wallistrakt.

Der Wallistrakt, der früher das Hofbogengebäude war, ist ein Gebäude in der Salzburger Altstadt, in dem ein Teil der Universität Salzburg untergebracht ist.

Lage

Er schließt an die Alte Residenz im Süden an und überspannt mit einer markanten Arkadenhalle, bestehend aus drei Durchfahrten mit zweifachen Rundenbogen und zwölf Pfeilern, die Franziskanergasse. Nach Osten grenzt er an den Domplatz und im Süden an die Benediktiner-Erzabtei St. Peter.

Geschichte

Das "Hofbogengebäude" wurde 1606 unter Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau erbaut und wird seine erste Planung dem venezianischen Architekten Vincenzo Scamozzi zugeschrieben. Im Rahmen der barocken, fürsterzbischöflichen Prunkentfaltung hatten die Bögen in der Funktion als "porta triumphalis", als Ende der fürsterzbischöflichen Prozessionen auf der "via triumphalis", der Prachtstraße der Stadt, eine bedeutsame Rolle. Für das Auge des heutigen Betrachters verborgen bleibt, dass das Hofbogengebäude ursprünglich aus drei Durchfahrten mit zweifachen Rundenbogen und zwanzig Pfeilern bestand, die beim Umbau im Jahr 1607 auf die heutigen drei reduziert wurden.

Seine Lage und Gestaltung spielten später bei den Erneuerungsplänen des Domes von Santino Solari (1614) eine wesentliche Rolle.

Das Gebäude wurde 1690 aufgestockt und in die heutige Form gebracht. Dieser seither original erhaltene Flügel enthält über der zweigeschossigen Arkadenhalle einen Saal mit einer toskanischen Mittelsäule aus der Domsakristei des Konradinischer Doms.

Etwa um 1770 wurden die Hofbögen als Gusshütte für die von Wolfgang Hagenauer und Johann Baptist Hagenauer errichtete Mariensäule auf dem Domplatz genutzt.

Zwei römische Mosaike aus dem 3. Jahrhundert n. Chr wurden beim Umbau des Gebäudes 1964/1965 gefunden und im südlichen Teil des Wallistrakts an der Nordseite unter den Arkaden angebracht.

Das Hofbogengebäude wurde später vielfach, zumeist für Appartements, genutzt. Heute führt der Museumsrundgang des DomQuartiers durch den Trakt.

Name

Den Namen Wallistrakt erhielt das Gebäude von der dort residierenden Schwester von Fürsterzbischof Hieronymus Graf Colloredo (1772–1812), Maria Franziska Gräfin Wallis, die mit Stephan Olivier Graf Wallis verheiratet war.

Quellen