Admonter Hof: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | Der ''ältere'' Admonter Hof befand sich an der Stelle des [[Bürgerspital St. Blasius|Bürgerspitals St. Blasius]], dessen Grundbesitz bis in den Bereich der heutigen [[Münzgasse]] und an den ''Gries'' ([[Griesgasse]]–[[Ferdinand-Hanusch-Platz]]) reichte. | + | === älterer Admonter Hof === |
| + | Der ''ältere'' Admonter Hof befand sich an der Stelle des [[Bürgerspital St. Blasius|Bürgerspitals St. Blasius]], dessen Grundbesitz bis in den Bereich der heutigen [[Münzgasse]] und an den ''Gries'' ( heutige [[Griesgasse]]–[[Ferdinand-Hanusch-Platz]]) reichte. | ||
| − | [[Erzbischof]] [[Friedrich III. von Leibnitz]] tauschte [[1327]] mit dem Stift Admont diesen Grund gegen zwei Häuser am heutigen [[Waagplatz]] | + | [[Erzbischof]] [[Friedrich III. von Leibnitz]] tauschte [[1327]] mit dem Stift Admont diesen Grund gegen zwei Häuser am heutigen [[Waagplatz]] und errichtete anstelle des alten Admonter Hofes dort das Bürgerspital. |
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| + | Der jüngere Admonter Hof liegt '''hinter''' dem [[Schaffner-Haus]]. Der jüngere Admonter Hof im Innenhof hat heute eigentlich die Adresse [[Rudolfskai]] 32, gebräuchlicher ist jedoch die Adresse [[Waagplatz]] 1A, weil heute der Zugang zu dem im Innenhof gelegenen Gebäude durch ein Durchhaus erfolgt, das sich im Erdgeschoss des Hauses Waagplatz 2 befindet. | ||
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| + | Der ''jüngere'' Admonter Hof im Innenhof entstand ab 1327 aus den zwei Häusern (einem gemauerten und einem hölzernen) in der Nähe der ''Pforte und Stadtmauer'', die zuvor im Lehensbesitz des ausgestorbenen Geschlechts der [[Guetrater]] gestanden hatten. Von 1327 bis 1575 war das Stift Admont der Besitzer. | ||
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| + | Der jüngere Admonter Hof im Innenhof besteht aus einem Gebäude mit zwei Seitenflügeln, die den Innenhof u-förmig umgreifen. Der Baustil, insbesondere die Rundbogenarkaden, deutet auf die [[Renaissance]] hin, somit Anfang bis Mitte des [[16. Jahrhundert]]s. Einen Hinweis auf das Datum der Errichtung dieses Ensembles liefert das in der Mitte am Hauptgebäude angebrachte Relief aus [[Untersberger Marmor]] mit einem ovalen [[Wappen]], das von zwei Greifen getragen wird, darüber schwebend eine Banderole mit der Inschrift: 15 G+M+T 94. Es ist das Wappen der Familie [[Paurnfeind]]. | ||
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| + | Der westliche Seitenflügel, gegenüber liegend, ist ebenso in drei Stockwerke mit Laubengängen aus Rundbogenarkaden aufgelöst. Im Erdgeschoss werden die zwei weiten Rundbogen von einer einzigen grauen, runden, wulstigen Steinsäule aus [[Konglomerat]] mit viereckiger Basis und Deckplatte getragen. Im I. Stock und im II. Stock werden die je vier Rundbogen von je drei schlichten geschwellten Säulen aus rotem Marmor getragen. | ||
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| + | 1575 verkaufte das Stift Admont die beiden Häuser, den jüngeren Admonter Hof und das Schaffer-Haus, an das [[Erzstift Salzburg]]. Später gingen die Häuser in die Besitz von verschiedenen Bürgern über. | ||
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| + | Seit [[1973]] wird der jüngere Admonter Hof als [[Georg-Trakl-Haus]] bezeichnet, weil der Dichter [[Georg Trakl]] in der Wohnung im Haus Rudolfskai 32 im Jahr 1887 geboren wurde, die Familie dort wohnte und sich dort heute die [[Trakl Forschungs- und Gedenkstätte]] befindet. Das Gebäude steht heute im Besitz des [[Land Salzburg (Gebietskörperschaft)|Landes Salzburg]] und beherbergt mehrere kulturelle Einrichtungen. | ||
== Quellen == | == Quellen == | ||
* [[Franz Valentin Zillner]]: ''Geschichte der Stadt Salzburg'', zwei Bände, in drei Teilen, Salzburg 1885–1890, Seite 245 (bei [https://archive.org/details/bub_gb_M5MJAAAAIAAJ/page/n259 Internetabfrage] Seite 260) | * [[Franz Valentin Zillner]]: ''Geschichte der Stadt Salzburg'', zwei Bände, in drei Teilen, Salzburg 1885–1890, Seite 245 (bei [https://archive.org/details/bub_gb_M5MJAAAAIAAJ/page/n259 Internetabfrage] Seite 260) | ||
* für weitere Details und Besitzer siehe [https://archive.org/details/bub_gb_M5MJAAAAIAAJ/page/n291 Internet Seite 292], Zillner Seite 277 | * für weitere Details und Besitzer siehe [https://archive.org/details/bub_gb_M5MJAAAAIAAJ/page/n291 Internet Seite 292], Zillner Seite 277 | ||
| + | * [https://diglib.tugraz.at/download.php?id=53f2ef38921a6&location=browse diglib.tugraz.at] | ||
[[Kategorie:Architektur]] | [[Kategorie:Architektur]] | ||
Version vom 22. Dezember 2018, 20:54 Uhr
Admonter Hof war die Bezeichnung zweier unterschiedlicher Gebäude in der Altstadt von Salzburg.
Geschichte
Das Benediktinerstift Admont, das von Salzburg aus gegründet worden war, hatte Besitz im Stadtgebiet.
älterer Admonter Hof
Der ältere Admonter Hof befand sich an der Stelle des Bürgerspitals St. Blasius, dessen Grundbesitz bis in den Bereich der heutigen Münzgasse und an den Gries ( heutige Griesgasse–Ferdinand-Hanusch-Platz) reichte.
Erzbischof Friedrich III. von Leibnitz tauschte 1327 mit dem Stift Admont diesen Grund gegen zwei Häuser am heutigen Waagplatz und errichtete anstelle des alten Admonter Hofes dort das Bürgerspital.
jüngere Admonter Hof
Der jüngere Admonter Hof liegt hinter dem Schaffner-Haus. Der jüngere Admonter Hof im Innenhof hat heute eigentlich die Adresse Rudolfskai 32, gebräuchlicher ist jedoch die Adresse Waagplatz 1A, weil heute der Zugang zu dem im Innenhof gelegenen Gebäude durch ein Durchhaus erfolgt, das sich im Erdgeschoss des Hauses Waagplatz 2 befindet.
Der jüngere Admonter Hof im Innenhof entstand ab 1327 aus den zwei Häusern (einem gemauerten und einem hölzernen) in der Nähe der Pforte und Stadtmauer, die zuvor im Lehensbesitz des ausgestorbenen Geschlechts der Guetrater gestanden hatten. Von 1327 bis 1575 war das Stift Admont der Besitzer.
Der jüngere Admonter Hof im Innenhof besteht aus einem Gebäude mit zwei Seitenflügeln, die den Innenhof u-förmig umgreifen. Der Baustil, insbesondere die Rundbogenarkaden, deutet auf die Renaissance hin, somit Anfang bis Mitte des 16. Jahrhunderts. Einen Hinweis auf das Datum der Errichtung dieses Ensembles liefert das in der Mitte am Hauptgebäude angebrachte Relief aus Untersberger Marmor mit einem ovalen Wappen, das von zwei Greifen getragen wird, darüber schwebend eine Banderole mit der Inschrift: 15 G+M+T 94. Es ist das Wappen der Familie Paurnfeind.
Der östliche Seitenflügel ist in drei Stockwerke mit Laubengängen aus Rundbogenarkaden aufgelöst. Im Erdgeschoss werden die sechs Rundbogen von fünf grauen, runden, geschwellten Steinsäulen aus Konglomerat mit viereckiger Basis und Deckplatte getragen. Im I. Stock und im II. Stock werden die je sechs Rundbogen von je fünf schlichten geschwellten Säulen aus rotem Marmor getragen. An der 11. Marmorsäule ist das Wappen der Alt zu finden. Drüber befindet sich ein Attikageschoß mit quadratischen Kastenfenstern, vermutlich später aufgesetzt.
Der westliche Seitenflügel, gegenüber liegend, ist ebenso in drei Stockwerke mit Laubengängen aus Rundbogenarkaden aufgelöst. Im Erdgeschoss werden die zwei weiten Rundbogen von einer einzigen grauen, runden, wulstigen Steinsäule aus Konglomerat mit viereckiger Basis und Deckplatte getragen. Im I. Stock und im II. Stock werden die je vier Rundbogen von je drei schlichten geschwellten Säulen aus rotem Marmor getragen.
1575 verkaufte das Stift Admont die beiden Häuser, den jüngeren Admonter Hof und das Schaffer-Haus, an das Erzstift Salzburg. Später gingen die Häuser in die Besitz von verschiedenen Bürgern über.
Seit 1973 wird der jüngere Admonter Hof als Georg-Trakl-Haus bezeichnet, weil der Dichter Georg Trakl in der Wohnung im Haus Rudolfskai 32 im Jahr 1887 geboren wurde, die Familie dort wohnte und sich dort heute die Trakl Forschungs- und Gedenkstätte befindet. Das Gebäude steht heute im Besitz des Landes Salzburg und beherbergt mehrere kulturelle Einrichtungen.
Quellen
- Franz Valentin Zillner: Geschichte der Stadt Salzburg, zwei Bände, in drei Teilen, Salzburg 1885–1890, Seite 245 (bei Internetabfrage Seite 260)
- für weitere Details und Besitzer siehe Internet Seite 292, Zillner Seite 277
- diglib.tugraz.at