| | Anfang 1950 - noch vor seiner Begnadigung - wurde Mader Mitglied bei der Salzburger Hubertusrunde, einer honorigen Jägergesellschaft, der er bis zu seinem Tod angehörte. Schon ein Jahr zuvor hatte er neuerlich um einen Jagdschein angesucht. Beruflich wurde er nach seiner Begnadigung vorerst Lehrer in seiner Geburtsstadt [[Radstadt]]. 1955 trat er wieder in die katholische Kirche ein, aus der er 1938 ausgetreten war, um sich ein zweites Mal zu verehelichen. Von 1957 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1969 war er Volksschuldirektor in [[Bruck an der Großglocknerstraße]]. | | Anfang 1950 - noch vor seiner Begnadigung - wurde Mader Mitglied bei der Salzburger Hubertusrunde, einer honorigen Jägergesellschaft, der er bis zu seinem Tod angehörte. Schon ein Jahr zuvor hatte er neuerlich um einen Jagdschein angesucht. Beruflich wurde er nach seiner Begnadigung vorerst Lehrer in seiner Geburtsstadt [[Radstadt]]. 1955 trat er wieder in die katholische Kirche ein, aus der er 1938 ausgetreten war, um sich ein zweites Mal zu verehelichen. Von 1957 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1969 war er Volksschuldirektor in [[Bruck an der Großglocknerstraße]]. |
| − | In den 50iger Jahren begann Mader neben seiner schulischen Tätigkeit bei diversen Veranstaltungen als ‚Mader Bascht‘ – in der Bevölkerung auch ‚Jaga Bascht‘ genannt - aufzutreten. Neben Geschichten aus dem Schulleben, die als humorvoll bezeichnet wurden, gab er auch Geschichten aus dem [[Zweiter WeltkriegZweitenWeltkrieg]] zum Besten. Um Wahrheit ging es bei diesen Erzählungen nicht. Seine Auftritte untermalte Mader mit Tierlautimitationen und volkstümlicher Musik. Nach Maders Tod erscheinen mehrere CD´s. | + | In den 50iger Jahren begann Mader neben seiner schulischen Tätigkeit bei diversen Veranstaltungen als ‚Mader Bascht‘ – in der Bevölkerung auch ‚Jaga Bascht‘ genannt - aufzutreten. Neben Geschichten aus dem Schulleben, die als humorvoll bezeichnet wurden, gab er auch Geschichten aus dem [[Zweiter Weltkrieg|ZweitenWeltkrieg]] zum Besten. Um Wahrheit ging es bei diesen Erzählungen nicht. Seine Auftritte untermalte Mader mit Tierlautimitationen und volkstümlicher Musik. Nach Maders Tod erscheinen mehrere CD´s. |
| | 20 Jahre nach Maders Tod erschien 2008 in Goldegg eine Ortschronik. Darin werden die ‚Jagageschichten‘ des ehemaligen SS-Obersturmführers vom Dorfchronisten als historische Wahrheit wiedergegeben. Demnach hätten, so wird Mader in der Ortschronik zitiert, der Gauleiter und er selbst die Goldegger vor der Deportierung nach Wolhynien gerettet. Die Wagons dazu wären bereits an den Bahnhöfen Lend und [[Schwarzach]] bereitgestanden. Dazu ist anzumerken, dass Wolhynien, ein Gebiet in Rumänien, zur damaligen Zeit nicht mehr im Machtbereich der Deutschen Wehrmacht lag und daher eine zwangsweise Deportation der Goldegger Bevölkerung in dieses Gebiet gar nicht möglich gewesen wäre. Der Grund dieser angeblich geplanten Deportierung war eine kleine Gruppe von Wehrmachtsdeserteuren, die sich ab dem Winter 1943/44 in der Umgebung von Goldegg-Weng versteckt hielt und von der lokalen Bevölkerung unterstützt wurde. Die Zerschlagung der Goldegger Deserteursgruppe am [[2. Juli]] [[1944]] ([[Goldegger Sturm]]) durch ein großes Aufgebot von SS und [[Gestapo]] war eine der brutalsten Verfolgungshandlungen des NS-Regimes in einem ländlichen Gebiet der damaligen „Ostmark“. 14 Todesopfer waren zu beklagen, zusätzlich wurden über 20 Personen, vorwiegend Frauen, inhaftiert und zwangsweise in Lager wie dem [[Konzentrationslager Ravensbrück]] überstellt. | | 20 Jahre nach Maders Tod erschien 2008 in Goldegg eine Ortschronik. Darin werden die ‚Jagageschichten‘ des ehemaligen SS-Obersturmführers vom Dorfchronisten als historische Wahrheit wiedergegeben. Demnach hätten, so wird Mader in der Ortschronik zitiert, der Gauleiter und er selbst die Goldegger vor der Deportierung nach Wolhynien gerettet. Die Wagons dazu wären bereits an den Bahnhöfen Lend und [[Schwarzach]] bereitgestanden. Dazu ist anzumerken, dass Wolhynien, ein Gebiet in Rumänien, zur damaligen Zeit nicht mehr im Machtbereich der Deutschen Wehrmacht lag und daher eine zwangsweise Deportation der Goldegger Bevölkerung in dieses Gebiet gar nicht möglich gewesen wäre. Der Grund dieser angeblich geplanten Deportierung war eine kleine Gruppe von Wehrmachtsdeserteuren, die sich ab dem Winter 1943/44 in der Umgebung von Goldegg-Weng versteckt hielt und von der lokalen Bevölkerung unterstützt wurde. Die Zerschlagung der Goldegger Deserteursgruppe am [[2. Juli]] [[1944]] ([[Goldegger Sturm]]) durch ein großes Aufgebot von SS und [[Gestapo]] war eine der brutalsten Verfolgungshandlungen des NS-Regimes in einem ländlichen Gebiet der damaligen „Ostmark“. 14 Todesopfer waren zu beklagen, zusätzlich wurden über 20 Personen, vorwiegend Frauen, inhaftiert und zwangsweise in Lager wie dem [[Konzentrationslager Ravensbrück]] überstellt. |