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* [http://www.oberalm.at/gemeindeamt/html/220642001_1.pdf www.oberalm.at vom einstigen Messinghüttenwerk zur Marmorindustrie Kiefer in Oberalm] | * [http://www.oberalm.at/gemeindeamt/html/220642001_1.pdf www.oberalm.at vom einstigen Messinghüttenwerk zur Marmorindustrie Kiefer in Oberalm] | ||
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Version vom 24. Februar 2013, 11:53 Uhr
Der Untersberger Marmor ist ein Kalkstein, der als Marmor bezeichnet wird. Sein Vorkommen ist im Flachgau im Untersberg.
Der Stein
Die Bezeichnung "Marmor" trägt er eigentlich zu unrecht, denn der Untersberger Marmor ist lediglich ein Kalkstein, also eine Vorstufe des echten Marmors[1]. Diese Bezeichnung hat sich jedoch aufgrund der hervorragenden Polierfähigkeit des Steins eingebürgert.
Er ist der bekannteste und am längsten genutzte Naturwerkstein Österreichs und wahrscheinlich des ganzen mitteleuropäischen Raumes. Ein feinkörniges, dichtes Kalkkonglomerat aus weißen bis hellgelben Kalkgeröllen und feinen roten Kalkkörnchen (gerundete Fossilbruchstücke) ergibt mitunter den rosafarbenen Grundton. 99% Kalkgehalt garantieren Wetterbeständigkeit und durch seine geringe Wasseraufnahme hohe Frostsicherheit.
Vorkommen und Geschichte
Untersberger Marmor wurde bereits in der Römerzeit abgebaut. Im Veitlbruch, der seit 1919 nicht mehr betrieben wird, fand man in einer Abraumhalde steinerne Bruchstücke der Römer, die im Untersbergmuseum in Fürstenbrunn ausgestellt sind. Bis 1703 wurde der Steinbruch vom Erzbischöflichen Hofbauamt betrieben. Die Bischöfe und Adeligen, wie Baron Friedrich von Löwenstern, waren im Besitz der Steinbrüche - Baron Friedrich von Löwenstern kaufte 1870 von Prinz Leopold von Bayern den Untersberg mit 2 860 Hektar Grund, viel Hochwald, das Quellgrundstück für die Wasserversorgung der Stadt Salzburg und den drei berühmten Marmorbrüchen; bereits drei Jahre später verkaufte er das weitläufige Gebiet des Unterbergs an Karl Klusemann aus Gmunden (Oö um 360.000 Gulden und behielt sich aber die begehrten Marmorbrüche am Untersberg zurück - bevor die Marmorindustrie Kiefer AG (seinerzeit Kiefersfelden in Bayern, heute in Oberalm) sie kaufte. Im Jahre 1887 verkaufte Freiherr Friedrich von Löwenstern seine Freiherr v. Löwenstern`sche Marmor-Waaren-Fabrik in Oberalm an die Kiefer AG, unter anderem auch mit den Steinbrüchen des Untersberges und den Adneter Marmorbrüchen. Heute gibt es nur mehr zwei Steinbrüche in Fürstenbrunn. Der untere "Kieferbruch" befindet sich im Besitz der Marmor Industrie Kiefer GmbH und wird im Tageabbau betrieben. Der obere Steinbruch befindet sich im Besitz der Familie Mayr-Melnhof und ist an die Firma A. Steindl OG verpachtet.
Werke
Der witterungsbeständige, beige bis rötlich gefärbte Stein wird seit der Römerzeit als polierter Baustein und für Steinplastiken und Bauten genutzt. Beispiele dafür finden sich im Residenzbrunnen am Residenzplatz, die Pferdeschwemme, Fassaden des großen Festspielhauses in der Altstadt von Salzburg sowie am und im Gebäude des Mozarteums, im Augustinerchorherrenstift St. Zeno in Bad Reichenhall oder in der Pfarrkirche von Laufen.
Weblinks
Fußnote
- ↑ siehe Wikipedia Marmor