| − | Im Jahr [[1947]] erfolgte die [[Krimmler Judenflucht]], die über 5000 [[Displaced Persons]] aus dem jüdischen Lager "[[Givat Avoda]]“ in [[Saalfelden]] die illegale Ausreise nach [[Italien]] ermöglichte. Der Weg führte vom Lager in Saalfelden, das auf dem Gelände der heutigen Bundesheerkaserne bestand, nachts per Lastwagen nach Krimml, von wo die jüdischen Flüchtlinge - neben Erwachsenen auch Kinder - noch in derselben Nacht zu Fuß bis zum Krimmler Tauernhaus gingen, wo sie gegen Morgen ankamen. Es waren jeweils 60 bis 280 Personen in einer Transportgruppe, die neben dem Tauernhaus lagerte. Die Flüchtlinge waren nach den Ereignissen des Holocaust, bzw. der Nachkriegspogrome in Polen und Russland schwer belastet und schlecht ausgerüstet. Was für Tauernüberquerer der Gegenwart selbstverständlich ist, nämlich ausreichende Fitness und Ausdauer, gepaart mit geeigneten Schuhen und wetterfester Kleidung, war damals nicht vorhanden. | + | Im Jahr [[1947]] erfolgte die [[Krimmler Judenflucht]], die über 5000 [[Displaced Persons]] aus dem jüdischen Lager "[[Givat Avoda]]" in [[Saalfelden]] die illegale Ausreise nach [[Italien]] ermöglichte. Der Weg führte vom Lager in Saalfelden, das auf dem Gelände der heutigen Bundesheerkaserne bestand, nachts per Lastwagen nach Krimml, von wo die jüdischen Flüchtlinge - neben Erwachsenen auch Kinder - noch in derselben Nacht zu Fuß bis zum Krimmler Tauernhaus gingen, wo sie gegen Morgen ankamen. Es waren jeweils 60 bis 280 Personen in einer Transportgruppe, die neben dem Tauernhaus lagerte. Die Flüchtlinge waren nach den Ereignissen des Holocaust, bzw. der Nachkriegspogrome in Polen und Russland schwer belastet und schlecht ausgerüstet. Was für Tauernüberquerer der Gegenwart selbstverständlich ist, nämlich ausreichende Fitness und Ausdauer, gepaart mit geeigneten Schuhen und wetterfester Kleidung, war damals nicht vorhanden. |
| | Alle Flüchtlingsgruppen wurden von Liesl Geisler-Scharfetter bis zu ihrer Weiterreise durch das Windbachtal über den rund 2600 [[m ü. A.]] hohen [[Krimmler Tauern]] in das [[Südtirol]]er [[Ahrntal]], von wo sie über Meran und Genua nach Palästina gebracht wurden, in bestmöglicher Weise betreut und verpflegt und dies bei bis zu drei Transporten in einer Woche. Dies bedeutete nicht nur eine organisatorische Herausforderung sondern auch ein großes Maß an Menschlichkeit und Empathie. | | Alle Flüchtlingsgruppen wurden von Liesl Geisler-Scharfetter bis zu ihrer Weiterreise durch das Windbachtal über den rund 2600 [[m ü. A.]] hohen [[Krimmler Tauern]] in das [[Südtirol]]er [[Ahrntal]], von wo sie über Meran und Genua nach Palästina gebracht wurden, in bestmöglicher Weise betreut und verpflegt und dies bei bis zu drei Transporten in einer Woche. Dies bedeutete nicht nur eine organisatorische Herausforderung sondern auch ein großes Maß an Menschlichkeit und Empathie. |