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[[Datei:Streuwiese.jpg|thumb|Am 3. Oktober 2012 noch ungemähte Streuwiese am [[Kanäle im Naturschutzgebiet Zeller See|Großen Seekanal]] im [[Naturschutzgebiet Zeller See]]]]
 
[[Datei:Streuwiese.jpg|thumb|Am 3. Oktober 2012 noch ungemähte Streuwiese am [[Kanäle im Naturschutzgebiet Zeller See|Großen Seekanal]] im [[Naturschutzgebiet Zeller See]]]]
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[[Datei:Panoramabild Fuschlsee West.jpg|thumb|Streuwiesen im Landschafts-Schutzgebiet Fuschlsee-West (Mai 2015)]]
 
'''Streuwiesen''' sind ungedüngte Feucht- oder Nasswiesen, die in der Regel einmal jährlich und zwar  erst im Spätherbst gemäht werden. Das von Streuwiesen gewonnene Mähgut wird aufgrund seines geringen Futterwertes nicht als Viehfutter, sondern als Einstreu in Viehställen verwendet.
 
'''Streuwiesen''' sind ungedüngte Feucht- oder Nasswiesen, die in der Regel einmal jährlich und zwar  erst im Spätherbst gemäht werden. Das von Streuwiesen gewonnene Mähgut wird aufgrund seines geringen Futterwertes nicht als Viehfutter, sondern als Einstreu in Viehställen verwendet.
 
==Geschichtliche Entwicklung==
 
==Geschichtliche Entwicklung==
Mit Beginn der winterlichen Stallhaltung im Mittelalter benötigte man auch eine Einstreu. Diese bestand vor allem in getreidearmen Regionen, in denen kein oder zu wenig Stroh zur Verfügung stand, entweder aus zusammengerechtem Laub oder aus dem Mähgut nährstoffarmer Wiesen, die vorher feuchte Viehweiden waren. Die meisten Streuwiesen entstanden erst nach Einführung der ganzjährigen Stallhaltung im [[19. Jahrhundert]] und fielen bereits im [[20. Jahrhundert]] den flächendeckenden Meliorationen (Bodenverbesserung, hier in Form von Entwässerung und Aufschüttung – Anm.) zum Opfer.
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Mit Beginn der winterlichen Stallhaltung im [[Mittelalter]] benötigte man auch eine Einstreu. Diese bestand vor allem in getreidearmen Regionen, in denen kein oder zu wenig Stroh zur Verfügung stand, entweder aus zusammengerechtem Laub oder aus dem Mähgut nährstoffarmer Wiesen, die vorher feuchte Viehweiden waren. Die meisten Streuwiesen entstanden erst nach Einführung der ganzjährigen Stallhaltung im [[19. Jahrhundert]] und fielen mehrheitlich bereits im [[20. Jahrhundert]] den flächendeckenden Meliorationen (Bodenverbesserung, hier in Form von Entwässerung und Aufschüttung – Anm.) zum Opfer.
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==Standortbeschreibung==
 
==Standortbeschreibung==
Streuwiesen sind Flächen mit ganzjährig hohem und meist beträchtlich schwankendem Grundwasserspiegel. Ohne Düngung sind ihre Erträge von den natürlich vorhandenen Nährstoffen abhängig. Durch Entwässerung, Düngung und Vorverlegung des (ersten) Schnittes können aus Streuwiesen auf einfache Weise Futterwiesen gemacht werden. Streuwiesen sind daher heute selten und kommen praktisch fast nur mehr in jenen Bereichen vor, die unter Schutz stehen. Für das einmal jährliche Mähen von Streuwiesen in unter Vertragsnaturschutz stehenden Gebieten wie das [[Naturschutzgebiet Zeller See]], werden Landwirte sogar für ihre Tätigkeit bezahlt (Mähprämie). Denn auf Streuwiesen, die nicht mehr gemäht werden, entsteht Schilfbewuchs, was eine grundsätzliche Veränderung dieses Biotoptyps bedeutet.
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Streuwiesen sind Flächen mit ganzjährig hohem und meist beträchtlich schwankendem Grundwasserspiegel. Ohne Düngung sind ihre Erträge von den natürlich vorhandenen Nährstoffen abhängig. Durch Entwässerung, Düngung und Vorverlegung des (ersten) Schnittes können aus Streuwiesen auf einfache Weise Futterwiesen gemacht werden. Streuwiesen sind daher heute selten und kommen praktisch fast nur mehr in jenen Bereichen vor, die unter Schutz stehen. Für das einmal jährliche Mähen von Streuwiesen in unter Vertragsnaturschutz stehenden Gebieten wie dem [[Naturschutzgebiet Zeller See]] werden Landwirte sogar bezahlt (Mähprämie). Denn auf Streuwiesen, die nicht mehr gemäht werden, entsteht Schilfbewuchs, was eine grundsätzliche Veränderung dieses Biotoptyps bedeutet.
    
==Pflanzenwelt==
 
==Pflanzenwelt==
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Auf Streuwiesen herrschen im Unterschied zu grünen Futterwiesen gelb-braune Farbtöne vor. Auch die oben beschriebenen Pflanzenarten prägen das eigenständige Aussehen von Streuwiesen.
 
Auf Streuwiesen herrschen im Unterschied zu grünen Futterwiesen gelb-braune Farbtöne vor. Auch die oben beschriebenen Pflanzenarten prägen das eigenständige Aussehen von Streuwiesen.
 
=====Überlebensstrategie=====
 
=====Überlebensstrategie=====
Die auf Streuwiesen gedeihenden Pflanzen verfügen über eine besondere Strategie zur Arterhaltung. Die Nähstoffe und Assimilate (von der Pflanze aufgenommene Umweltstoffe, die in Bestandteile des eigenen Organismus verwandelt wurden – Anm.) in Blättern und Sprossen der Pflanzen werden in die basalen Pflanzenteile (Stoppeln, Wurzeln, Rhizome) rückverlagert. Diese Nährstoffeinlagerung beginnt bereits im Sommer und ist bis zum Spätherbst, wenn die Mähmaschine kommt, praktisch abgeschlossen. Die so gespeicherten Nährstoffe stehen der Pflanze im darauffolgenden Jahr für ihr Wachstum zur Verfügung.
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Die auf Streuwiesen gedeihenden Pflanzen verfügen über eine besondere Strategie zur Arterhaltung. Die Nährstoffe und Assimilate (von der Pflanze aufgenommene Umweltstoffe, die in Bestandteile des eigenen Organismus verwandelt wurden – Anm.) in Blättern und Sprossen der Pflanzen werden in die basalen Pflanzenteile (Stoppeln, Wurzeln, Rhizome) rückverlagert. Diese Nährstoffeinlagerung beginnt bereits im Sommer und ist bis zum Spätherbst, wenn die Mähmaschine kommt, praktisch abgeschlossen. Die so gespeicherten Nährstoffe stehen der Pflanze im darauffolgenden Jahr für ihr Wachstum zur Verfügung.
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==Tierwelt==
 
==Tierwelt==
Diese hängt von den jeweiligen Standortverhältnissen und von der dort gegebenen Vegetation ab. Eine ganze Reihe von Vögeln (z.B. das Braunkehlchen) ist zumindest phasenweise eng an Streuwiesen gebunden, da sie sie als Brutgebiete nutzen. Streuwiesen sind aber auch Sommerlebensräume für Amphibien wie [[Grasfrosch]] oder [[Moorfrosch]]. Auch für die in Bewusstsein und Wahrnehmung der meisten Menschen weniger vorhandenen [[Heuschrecke]]n wie z. B. die bereits stark gefährdete [[Sumpfschrecke]], benötigen Lebensräume wie Streuwiesen mit ihren abwechslungsreichen Vegetationsstrukturen und ihrer langen ungestörten Entwicklungszeit.  
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Die Tierwelt hängt von den jeweiligen Standortverhältnissen und von der dort gegebenen Vegetation ab. Eine ganze Reihe von Vögeln (z. B. [[Braunkehlchen]] und [[Schwarzkehlchen]]) sind zumindest phasenweise eng an Streuwiesen gebunden, da sie sie als Brutgebiete nutzen. Streuwiesen sind aber auch Sommerlebensräume für Amphibien wie [[Grasfrosch]] oder [[Moorfrosch]]. Auch die in Bewusstsein und Wahrnehmung der meisten Menschen weniger vorhandenen [[Heuschrecke]]n, wie z. B. die bereits stark gefährdete [[Sumpfschrecke]], benötigen Lebensräume wie Streuwiesen mit ihren abwechslungsreichen Vegetationsstrukturen und ihrer langen ungestörten Entwicklungszeit.
Dazu kommen die [[Schmetterling]]e wie der [[Schwalbenschwanz]], die Streuwiesen sowohl als Raupe als auch als erwachsene Tiere nutzen. Manche Schmetterlingsarten sind an bestimmte, in Streuwiesen vorkommende  Pflanzenarten gebunden, da ihre Raupen nur an diesen gedeihen. Neben dem Schwalbenschwanz sind u.a. Arten wie [[Moor-Wiesenvögelchen]], [[Blauäugiger Waldportier]], [[Bläuling]]e, [[Braunfleckiger Perlmutterfalter]] oder [[Heilziest-Dickkopffalter]] zu erwähnen.
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Dazu kommen die [[Schmetterling]]e wie der [[Schwalbenschwanz]], die Streuwiesen sowohl als Raupe als auch als erwachsene Tiere nutzen. Manche Schmetterlingsarten sind an bestimmte, in Streuwiesen vorkommende  Pflanzenarten gebunden, da ihre Raupen nur an diesen gedeihen. Neben dem Schwalbenschwanz sind u. a. Arten wie [[Moor-Wiesenvögelchen]], [[Blauäugiger Waldportier]], [[Bläulinge]], [[Braunfleckiger Perlmutterfalter]] oder [[Heilziest-Dickkopffalter]] zu erwähnen.
    
==Streuwiesenschutz im Bundesland Salzburg==
 
==Streuwiesenschutz im Bundesland Salzburg==
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==Bildergalerie==
 
==Bildergalerie==
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Datei:Nach der Mahd.jpg|Streuwiese im [[Naturschutzgebiet Zeller See]] nach der Mahd.
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Datei:Futter- und Streuwiese.jpg|Gedüngte und mehrfach gemähte Futterwiese vor abgemähter Streuwiese am Ostrand des NSG Zeller See
Datei:Nach der Mahd 2.jpg|Ende Oktober 2012 gemähte Streuwiese östlich des Großen Seekanals und der Entenlacke im NSG Zeller See
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Datei:Nach der Mahd.jpg|Streuwiese im [[Naturschutzgebiet Zeller See]] nach der Mahd
Datei:Panoramabild der Streuwiesen westlich des Fuschlsees.JPG|Panoramabild der Streuwiesen westlich des Fuschlsees
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Datei:Nach der Mahd 2.jpg|Ende Oktober 2012 gemähte Streuwiese östlich des Großen Seekanals und der [[Entenlacke]] im NSG Zeller See
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Datei:Panoramabild der Streuwiesen westlich des Fuschlsees.JPG|Panoramabild der Streuwiesen westlich des [[Fuschlsee]]s
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Datei:Streuwiesen im Wenger Moor.jpg|Streuwiesen im [[Wenger Moor]]
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Datei:Streuwiese im Landschaftsschutzgebiet in Winkl bei St. Gilgen vor dem Europakloster Gut Aich.jpg|Streuwiese im Landschaftsschutzgebiet in [[Winkl]] bei St. Gilgen vor dem [[Europakloster Gut Aich]]
 
Datei:Streuwiese, NSG ZS.jpg|Ausschnitt aus einer Streuwiese im NSG Zeller See
 
Datei:Streuwiese, NSG ZS.jpg|Ausschnitt aus einer Streuwiese im NSG Zeller See
 
Datei:Naturschutzgebiet Zeller See, Zeller Moos 2.jpg|Sumpf-Ziest im NSG Zeller See
 
Datei:Naturschutzgebiet Zeller See, Zeller Moos 2.jpg|Sumpf-Ziest im NSG Zeller See
Datei:Naturschutzgebiet Zeller See, Sumpfwiesen Perlmutterfalter.jpg|Sumpfwiesen Perlmutterfalter im NSG Zeller See
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Datei:Libelle, NSG Zeller See.jpg|[[Blaue Federlibelle]] in einer Streuwiese im NSG Zeller See
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Datei:Naturschutzgebiet Zeller See, Sumpfwiesen Perlmutterfalter.jpg|[[Sumpfwiesen-Perlmutterfalter]] im NSG Zeller See
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Datei:Streuwiesen im Westen des Kapruner Moores.jpg|Streuwiesen im Westen des [[Kaprun Moor|Kapruner Moores]] nach der Mahd im Spätherbst 2012
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Datei:Streuwiesenmahd_mit_Handsense.jpg|Mahd einer Streuwiese mit der Handsense durch die Biotopschutzgruppe [[Halm]]
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Datei:Abrechen Streuwiese.jpg|Abrechen einer Streuwiese durch die Biotopschutzgruppe Halm
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Datei:gladiole.jpg|Die [[Sumpf-Siegwurz]], eine floristische Besonderheit der Streuwiesen im Vorfeld des [[Untersberg]]es. Foto: Claudia Arming
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File:Gladiolus palustris, Salzburg (state), Austria.jpg|Streuwiese mit Bestand der Sumpf-Siegwurz. Foto: Kurt Nadler
 
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*http://www.salzburg.gv.at
 
*http://www.salzburg.gv.at
 
[[Kategorie:Landschaft]]
 
[[Kategorie:Landschaft]]
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[[Kategorie:Wissenschaft]]
 
[[Kategorie:Biologie]]
 
[[Kategorie:Biologie]]
[[Kategorie:Pflanzen und Tiere]]
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[[Kategorie:Naturschutz]]
 
[[Kategorie:Naturschutz]]