Phalacropterix graslinella: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Phalacropterix graslinella''' (''Psyche graslinella'' Boisduval, 1852: XXII) ist eine [[Glossar Biologie#A|Art]] aus der [[Glossar Biologie#O|Ordnung]] [[Lepidoptera]] (Schmetterlinge), [[Glossar Biologie#F|Familie]] [[Psychidae]] (Echte Sackträger).
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''P. graslinella'' ist die einzige Art der Gattung in Salzburg. Die Männchen sind an den innen aufgehellten Flügeln einfach zu erkennen. Die Säcke sind denen der ''Megalophanes''-Arten ähnlich, sind aber unregelmäßiger belegt und außen meist mit Seide übersponnen.
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==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie<ref>siehe [[Glossar Biologie#P|Phänologie]]</ref>==
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''P. graslinella'' ist in [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]] nur von zwei Fundorten bekannt geworden, die beide in Zone I liegen ([[Alpenvorland]] und [[Flyschzone]]; Zoneneinteilung nach [[Gernot Embacher#Embacher et al.|Embacher et al.]] 2024). In der Gegend um [[Bürmoos]] wurde die Art allerdings nur einmal am 10.6.1950 gefunden, und auch im [[Wallersee]]<nowiki>moor</nowiki> wurde sie nur durch mehrere Sackfunde aus dem Jahr 1967 nachgewiesen. Seither gilt die Art, trotz Nachsuche, als verschollen. Die beiden Fundstellen liegen in einer Höhe von nur 425 beziehungsweise 515 m ([[Michael Kurz (Wissenschafter)|Kurz]] & [[Marion Kurz|Kurz]] 2025). Lebensraum der Art dürften lückige Bestände der [[Besenheide]] (''[[Calluna vulgaris]]'') auf den Hochmooren gewesen sein.
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Nach Huemer (2013) fehlt die Art in [[Vorarlberg]], [[Osttirol]], [[Kärnten]] und [[Wien]], aus den anderen österreichischen Bundesländern sind Funde bekannt. In [[Oberösterreich]] ist ''P. graslinella'' von wenigen Fundorten, aber aus allen drei Landesteilen bekannt (Kusdas & Reichl 1974). Haslberger & Segerer (2016) melden die Art auch aus allen vier Naturräumen von [[Bayern]], im Tertiär-Hügelland und den voralpinen Schotterdecken allerdings nur mit Funden zwischen 1901 und 1970.
  
'''Phalacropterix graslinella''' (''Psyche graslinella'' Boisduval, 1852) ist eine Art aus der Ordnung [[Lepidoptera]], Familie [[Psychidae]].
 
==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie==
 
''P. graslinella'' ist in Salzburg nur von zwei Fundorten bekannt geworden, die beide in Zone I liegen (Alpenvorland und Flyschzone; Zoneneinteilung nach Embacher et al. 2011). In der Gegend um [[Bürmoos]] wurde die Art allerdings nur einmal am 10.6.1950 gefunden, und auch im Wallerseemoor wurde sie nur durch mehrere Sackfunde aus dem Jahr 1967 nachgewiesen. Seither gilt die Art, trotz Nachsuche, als verschollen. Die beiden Fundstellen liegen in einer Höhe von nur 435 bezwiehungsweise 515 m (Kurz & Kurz 2011). Lebensraum der Art dürften lückige Bestände der Besenheide (''[[Calluna vulgaris]]'') auf den Hochmooren gewesen sein.
 
 
==Biologie und Gefährdung==
 
==Biologie und Gefährdung==
Über die Biologie der Art in Salzburg ist nichts bekannt. Wie mehrere andere Bewohner des Wallerseemoores dürfte auch sie mittlerweile hier ausgestorben sein. Als Ursache hierfür wird einerseits eine zunehmende Verbuschung und Verwaldung des Moores, andererseits aber auch ein zusätzliches Höhenwachstum der Zwergstrauchheiden vermutet, ausgelöst durch vermehrten Nährstoffeintrag durch Luftschadstoffe. Beide Faktoren reduzieren die Sonneneinstrahlung durch Beschattung und verändern dadurch das Mikroklima.
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Über die Biologie der Art in Salzburg ist nichts bekannt. Wie mehrere andere Bewohner des Wallersee<nowiki>moores</nowiki> dürfte auch sie mittlerweile hier ausgestorben sein (Einstufung RE nach Embacher et al. 2024). Als Ursache hierfür wird einerseits eine zunehmende Verbuschung und Verwaldung des [[Moor]]es, andererseits aber auch ein zusätzliches Höhenwachstum der Zwergstrauchheiden vermutet, ausgelöst durch vermehrten Nährstoffeintrag durch Luftschadstoffe. Beide Faktoren reduzieren die Sonneneinstrahlung durch Beschattung und verändern dadurch das Mikroklima.
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==Quellen==
 
==Quellen==
*Embacher, G., P. Gros, M.E. Kurz, M.A.Kurz & C. Zeller-Lukashort 2011: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematisches Verzeichnis mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). In Vorbereitung
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*{{Quelle Embacher et al. 2024}}
*Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2011. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 25 Juli 2011].
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*Haslberger, A. &amp; A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
[[Kategorie: Biologie]]
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*Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
[[Kategorie: Pflanzen und Tiere]]
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*Kurz, M. A. &amp; [[Marion Kurz|M. E. Kurz]] 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.01.29].
[[Kategorie: Tiere]]
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*Kusdas, K. & E. R. Reichl 1974. Die Schmetterlinge Oberösterreichs. Teil 2. Schwärmer und Spinner. Entomologische Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1-263.
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== Einzelnachweis ==
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[[Kategorie:Wissenschaft]]
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[[Kategorie:Naturwissenschaft]]
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[[Kategorie:Biologie]]
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[[Kategorie:Fauna]]
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[[Kategorie:Insekt]]
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[[Kategorie:Schmetterling]]
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[[Kategorie:Kleinschmetterling]]

Aktuelle Version vom 2. Februar 2025, 12:20 Uhr

Phalacropterix graslinella (Psyche graslinella Boisduval, 1852: XXII) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera (Schmetterlinge), Familie Psychidae (Echte Sackträger).

Diagnose

P. graslinella ist die einzige Art der Gattung in Salzburg. Die Männchen sind an den innen aufgehellten Flügeln einfach zu erkennen. Die Säcke sind denen der Megalophanes-Arten ähnlich, sind aber unregelmäßiger belegt und außen meist mit Seide übersponnen.

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]

P. graslinella ist in Salzburg nur von zwei Fundorten bekannt geworden, die beide in Zone I liegen (Alpenvorland und Flyschzone; Zoneneinteilung nach Embacher et al. 2024). In der Gegend um Bürmoos wurde die Art allerdings nur einmal am 10.6.1950 gefunden, und auch im Wallerseemoor wurde sie nur durch mehrere Sackfunde aus dem Jahr 1967 nachgewiesen. Seither gilt die Art, trotz Nachsuche, als verschollen. Die beiden Fundstellen liegen in einer Höhe von nur 425 beziehungsweise 515 m (Kurz & Kurz 2025). Lebensraum der Art dürften lückige Bestände der Besenheide (Calluna vulgaris) auf den Hochmooren gewesen sein.

Nachbarfaunen

Nach Huemer (2013) fehlt die Art in Vorarlberg, Osttirol, Kärnten und Wien, aus den anderen österreichischen Bundesländern sind Funde bekannt. In Oberösterreich ist P. graslinella von wenigen Fundorten, aber aus allen drei Landesteilen bekannt (Kusdas & Reichl 1974). Haslberger & Segerer (2016) melden die Art auch aus allen vier Naturräumen von Bayern, im Tertiär-Hügelland und den voralpinen Schotterdecken allerdings nur mit Funden zwischen 1901 und 1970.

Biologie und Gefährdung

Über die Biologie der Art in Salzburg ist nichts bekannt. Wie mehrere andere Bewohner des Wallerseemoores dürfte auch sie mittlerweile hier ausgestorben sein (Einstufung RE nach Embacher et al. 2024). Als Ursache hierfür wird einerseits eine zunehmende Verbuschung und Verwaldung des Moores, andererseits aber auch ein zusätzliches Höhenwachstum der Zwergstrauchheiden vermutet, ausgelöst durch vermehrten Nährstoffeintrag durch Luftschadstoffe. Beide Faktoren reduzieren die Sonneneinstrahlung durch Beschattung und verändern dadurch das Mikroklima.

Weiterführende Informationen

Allgemeine Informationen und Hilfe:

Naturkundliche Gesellschaft

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Über das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora
Das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora möchte eine Übersicht über alle Pflanzen-, Pilz- und Tierarten des Landes Salzburg erstellen. Wer eine Art beschreiben will, kann sich die hier hinterlegte Formatvorlage kopieren und für einen neuen Artikel verwenden. Im Abschnitt "Material und Methoden" wird erklärt, wann deutsche und wann lateinische Namen als Artikelnamen verwendet werden sollen.

Quellen

  • Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024 [2025]. Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen aus dem Haus der Natur. Sonderband. In Zusammenarbeit mit der Naturkundlichen Gesellschaft Salzburg. Haus der Natur, Salzburg: 3-176.
  • Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
  • Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
  • Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.01.29].
  • Kusdas, K. & E. R. Reichl 1974. Die Schmetterlinge Oberösterreichs. Teil 2. Schwärmer und Spinner. Entomologische Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1-263.

Einzelnachweis