Canephora hirsuta: Unterschied zwischen den Versionen

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==Biologie und Gefährdung==
 
==Biologie und Gefährdung==
Die Weibchen von ''C. hirsuta'' sind völlig rückgebildet und verlassen ihren Sack nicht. Zur Begattung können die Männchen ihren Hinterleib sehr stark in die Länge dehnen um damit die Weibchen durch die schmale Öffnung im Sack zu erreichen. Über die Biologie der Tiere ist aus Salzburg sonst nichts bekannt, die Raupen dürften bezüglich ihrer Nahrung aber nicht sonderlich wählerisch sein. In der Zucht sind sie jedenfalls leicht mit Kratzbeer- oder Rosenblättern zu ernähren.
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Die Weibchen von ''C. hirsuta'' sind völlig rückgebildet und verlassen ihren Sack nicht. Zur Begattung können die Männchen, wie bei den verwandten Arten, ihren Hinterleib sehr stark in die Länge dehnen um damit die Weibchen durch die schmale Öffnung im Sack zu erreichen. Über die Biologie der Tiere ist aus Salzburg sonst nichts bekannt, die Raupen dürften bezüglich ihrer Nahrung aber nicht sonderlich wählerisch sein. In der Zucht sind sie jedenfalls leicht mit Kratzbeer- oder Rosenblättern zu ernähren.
  
Der Grund für den starken Rückgang der Art im Land liegt im Verlust geeigneter Lebensräume. Die schon immer wenigen trockenwarmen und daher unproduktiven Flächen wurden durch Baumaßnahmen, Überdüngung oder Aufforstung mit Fichtenbeständen in Salzburg fast vollständig vernichtet und auch sonnige, südseitige Felsbiotope in mittleren Höhenlagen sind besonders durch Aufforstung sehr rar geworden. Die Art hat somit heute in Salzburg vermutlich keinen geeigneten Lebensraum mehr und gilt als verschollen.
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Der Grund für den starken Rückgang der Art im Land liegt im Verlust geeigneter Lebensräume. Die schon immer wenigen trockenwarmen und daher unproduktiven Flächen wurden durch Baumaßnahmen, Überdüngung oder Aufforstung mit Fichtenbeständen in Salzburg fast vollständig vernichtet und auch sonnige, südseitige Felsbiotope in mittleren Höhenlagen sind besonders durch Aufforstung sehr rar geworden. Die Art hat somit heute in Salzburg vermutlich keinen geeigneten Lebensraum mehr und gilt als vom Aussterben bedroht (Einstufung CR nach Embacher et al. 2024).
  
 
==Weiterführende Informationen==
 
==Weiterführende Informationen==

Version vom 24. Januar 2025, 08:20 Uhr

Canephora hirsuta (Tenthredo hirsuta Poda, 1761: 102) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera, Familie Psychidae.

Diagnose

C. hirsuta ist, neben Pachythelia villosella, die größte Psychide in Salzburg. Die Männchen sind aber schlanker als bei P. villosella und die Säcke sind mit feinerem Material belegt. Die Endröhre der Männchen-Säcke ist zudem schlanker als bei P. villosella.

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]

C. hirsuta war noch um 1950 in Salzburg in niedrigen und mittleren Höhenlagen durchaus verbreitet und von mehreren Fundorten in den Zonen I (Alpenvorland und Flyschzone), Ia (Stadt Salzburg), II (Nördliche Kalkalpen) und III (Schieferalpen) nach Embacher et al. (2024) bekannt. Seit 1970 wurde sie aber nur noch von drei Fundorten im Land nachgewiesen (Weitwörth, an der Südseite des Schobers und im Stoißengraben bei Saalfelden) (Kurz & Kurz 2025). Die Höhenverbreitung ist von 400 bis 1 350 m ü. A. dokumentiert (Kurz]] & Kurz 2025). Lebensraum der Art sind warmtrockene, abwechslungsreiche Weg- und Waldränder, sowie Felsbiotope. Die Entwicklung der Raupen dauert zumindest ein, möglicherweise auch zwei Jahre, wobei die Raupen überwintern und die Imagines von Mai bis Juli erscheinen.

Nachbarfaunen

Mit Ausnahme des Burgenlandes ist C. hirsuta aus allen österreichischen Bundesländern bekannt (Huemer 2013). In Oberösterreich kommt die Art in allen drei Landesteilen vor und gehörte früher dort zu den häufigsten Psychiden des Landes (Kusdas & Reichl 1974). In Bayern ist die Art ebenfalls aus allen vier Naturräumen bekannt, im Tertiär-Hügelland und den voralpinen Schotterplatten aber nur mit Funden vor dem Jahr 2000 (Haslberger & Segerer 2016).

Biologie und Gefährdung

Die Weibchen von C. hirsuta sind völlig rückgebildet und verlassen ihren Sack nicht. Zur Begattung können die Männchen, wie bei den verwandten Arten, ihren Hinterleib sehr stark in die Länge dehnen um damit die Weibchen durch die schmale Öffnung im Sack zu erreichen. Über die Biologie der Tiere ist aus Salzburg sonst nichts bekannt, die Raupen dürften bezüglich ihrer Nahrung aber nicht sonderlich wählerisch sein. In der Zucht sind sie jedenfalls leicht mit Kratzbeer- oder Rosenblättern zu ernähren.

Der Grund für den starken Rückgang der Art im Land liegt im Verlust geeigneter Lebensräume. Die schon immer wenigen trockenwarmen und daher unproduktiven Flächen wurden durch Baumaßnahmen, Überdüngung oder Aufforstung mit Fichtenbeständen in Salzburg fast vollständig vernichtet und auch sonnige, südseitige Felsbiotope in mittleren Höhenlagen sind besonders durch Aufforstung sehr rar geworden. Die Art hat somit heute in Salzburg vermutlich keinen geeigneten Lebensraum mehr und gilt als vom Aussterben bedroht (Einstufung CR nach Embacher et al. 2024).

Weiterführende Informationen

Allgemeine Informationen und Hilfe:

Naturkundliche Gesellschaft

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Über das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora
Das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora möchte eine Übersicht über alle Pflanzen-, Pilz- und Tierarten des Landes Salzburg erstellen. Wer eine Art beschreiben will, kann sich die hier hinterlegte Formatvorlage kopieren und für einen neuen Artikel verwenden. Im Abschnitt "Material und Methoden" wird erklärt, wann deutsche und wann lateinische Namen als Artikelnamen verwendet werden sollen.

Quelle