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| − | | colspan="2" | [[Bild:meinfluss.png|280px]] | + | | colspan="2" | [[File:Augustinergasse 5 Hallein.jpg|280px|thumb|Augustinergasse 5]] |
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| | ! colspan="2" class="blueboxcenterheader" | Basisdaten | | ! colspan="2" class="blueboxcenterheader" | Basisdaten |
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| − | | Länge: || XXX km | + | | Länge: || ~ 3,2 km |
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| | | Quelle: || [[Dürrnberg (Hallein)|Dürrnberg]] | | | Quelle: || [[Dürrnberg (Hallein)|Dürrnberg]] |
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| − | | Quellhöhe: || XXX [[m ü. A.]] | + | | Quellhöhe: || 832 [[m ü. A.]] |
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| | | Mündung: || in [[Hallein]] in die [[Salzach]] | | | Mündung: || in [[Hallein]] in die [[Salzach]] |
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| − | | Mündungshöhe: || XXX m ü. A. | + | | Mündungshöhe: || 440 m ü. A. |
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| − | | Höhenunterschied: || XXX m | + | | Höhenunterschied: || 392 m |
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| − | Der '''{{PAGENAME}}''' ist ein Bach in der [[Tennengau]]er Bezirkshauptstadt [[Hallein]]. | + | Der '''Kothbach''', auch Kotbach, ist ein [[Wildbach]] in der [[Tennengau]]er Bezirkshauptstadt [[Hallein]]. |
| − | | + | [[Datei:Kotbach beim Wimmerschlössl.jpg|mini|Der Antlessbach (Aiglbach) mündet von rechts kommend in den Kothbach.]] |
| | == Verlauf == | | == Verlauf == |
| − | An den Hängen des [[Dürrnberg (Hallein)|Dürrnbergs]] am oberen Ende der [[Riesenschmiedstraße (Hallein)|Riesenschmiedstraße]], beim [[Knappensteig]], hat der Bach seine Quelle(n). Er fließt dann in nördliche Richtung, wo er unterhalb der [[Volksschule Hallein]] sich mit dem ebenfalls vom Dürrnberg kommenden [[Antlessbach]] vereinigt und dann quer durch die [[Halleiner Altstadt]] fließt. Nördlich der [[Salzachbühne]] mündet er in die [[Salzach]]. | + | An den Hängen des [[Dürrnberg (Hallein)|Dürrnbergs]], etwa 800 Meter auf [[Bayern|bayrischer]] Seite im [[Berchtesgadener Land]], im Wildmoos an der Gänstratten hat der Bach seine Quelle. Er fließt dann in Richtung Zentrum von [[Bad Dürrnberg]], dort am westlichen Rand, talwärts. In der Nähe des Knappensteigs und des Jakobbergstollens mündet der Glanerbach auf 654 m ü. A. in den Kothbach, der weiter in nördliche Richtung fließt. Er fließt an der ehemaligen Jakob- und Oswaldmühle, wo der Raingrabenbach (~ 580 m ü. A.) einmündet, sowie westlich des [[Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Hallein|Bundesgymnasiums und Bundesrealgymnasiums Hallein]] vorbei. Unterhalb der [[Volksschule Hallein-Stadt]] mündet der ebenfalls vom Dürrnberg kommenden Fischpointleitenbach (~ 460 m ü. A.) in den Kothbach, der dann durch die [[Halleiner Altstadt]] fließt: An der [[Augustinergasse (Hallein)|Augustinergasse]], dem [[Florianiplatz (Hallein)|Florianiplatz]] und die [[Metzgergasse (Hallein)|Metzgergasse]] bis nördlich der [[Salzachbühne]], wo er in die [[Salzach]] mündet. |
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| | == Namensgebung == | | == Namensgebung == |
| − | Beim Kotbach dürfte es sich um jenen ''Muehlpach'' handeln, der [[1198]] erstmals urkundlich im Zusammenhang mit der neuerlichen [[Salz]]gewinnung am Dürrnberg erwähnt wurde.
| + | Der Name Kotbach, ein [[Kelten|keltisches]] "Sprachdenkmal ersten Ranges",<ref>Georg Rohregger: "Heilige Orte der Kelten in Österreich. Ein Handbuch." Wien 2005. Pichler Verlag. S. 110. ISBN 3-85431-373-X</ref> ist bis heute im Sprachgebrauch erhalten geblieben. Die Tatsache, dass der Bach aus dem sehr bedeutenden Keltensiedlungsgebiet Dürrnberg durch Wälder herabfließt, lässt die Erklärung plausiebel erscheinen, dass der Name ein Relikt aus der keltischen Sprache sein könnte. KOT/COT/CHOD ist in der keltischen Sprache eines der "Waldwörter"<ref>Inge Resch-Rauter: "Unser Keltisches Erbe." Verlag Teletool Edition 2020. ISBN/EAN 978-3-9500-1670-3</ref>. Für diese Annahme spricht auch, dass in Hallein die Siedlungskontinuität über die Keltenzeit, die [[Römer]]zeit und bis hin zur [[Bajuwaren|bajuwarischen]] Landnahme nachgewiesen ist. |
| | + | Historisch betrachtet wurden Gerinne stets zur Abwässer Entsorgung genutzt und natürlich auch Fäkalien eingeleitet. Deshalb |
| | + | einen Bach Kothbach zu benennen wäre unsinnig, da sonst jeder Bach oder Fluss an Siedlungsgebieten als Kotbach bezeichnet hätte werden können, nur wenige Fließgewässer tragen aber diesen Namen.<ref>siehe [https://de.wikipedia.org/wiki/Kotbach]</ref>. Bestrebungen den Bach umzubenennen blieben bisher erfolglos <ref>[https://www.der-salzschreiber.at/index.php?id=3#c12324 www.der-salzschreiber.at], [[Salzschreiber]]</ref>, obwohl es dafür sogar einen Gemeinderatsbeschluss gibt. |
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| | + | Auch in Betracht zu ziehen ist die Ableitung des Namens Kotbach vom veralteten Wort Kot für Schlamm, Schmutz oder Schlicker, wie es aktuell im Wort Kotflügel oder Kotbürste gebräuchlich ist.<ref>https://www.dwds.de/wb/Kot</ref> |
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| − | [[ Hermann Friedrich Wagner]] schreibt dazu in seinem Buch ''Topographie von Alt-Hallein'': | + | Beim "Muehlpach", der [[1198]] erstmals urkundlich im Zusammenhang mit der neuerlichen [[Salz]]gewinnung im Dürrnberg erwähnt wurde, dürfte es sich um den Raingrabenbach handeln, der unterhalb der Dietrichbergwand in den Kothbach mündet. |
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| − | ''Der bedeutendste dieser Bäche kommt durch die Schlucht des [[Reingraben]]s aus dem [[Abtswald]]e und hieß einst in seinem Unterlaufe Mühlbach oder Mühlgraben. In diesen Bach stürzt an der Dietrichbergwand im sogenannten Mühlgrabenfalle der Kotbach, der im Wildmoos auf der Gänstratten, jenseits der Reichsgrenze entspringt, und am Dürrnberg den Glannerbach, der vom Glannerberg bis zum Johann-Jakob-Stollen fließt, aufnimmt. Im Stadtgebiete fließen dem nunmehrigen Kotbache zu: der Aigibach, den Hübner irrig Adlers- oder Risenbach nennt ... | + | [[Hermann Friedrich Wagner]] schreibt dazu in seinem Buch "Topographie von Alt-Hallein":<blockquote>''Der bedeutendste dieser Bäche kommt durch die Schlucht des Reingrabens aus dem [[Abtswald]]e und hieß einst in seinem Unterlaufe Mühlbach oder Mühlgraben. In diesen Bach stürzt an der Dietrichbergwand im sogenannten Mühlgrabenfalle der Kotbach, der im Wildmoos auf der Gänstratten, jenseits der Reichsgrenze entspringt, und am Dürrnberg den Glannerbach, der vom Glannerberg bis zum Johann-Jakob-Stollen fließt, aufnimmt. Im Stadtgebiete fließen dem nunmehrigen Kotbache zu: der Aigibach, den Hübner irrig Adlers- oder Risenbach nennt ...</blockquote> |
| | + | [[Datei:Kothbach-bruecke-georgenberg-raingraben.jpg|mini|Raingraben mit Kothbachbrücke am Georgsberg]] |
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| | == Nebenflüsse == | | == Nebenflüsse == |
| − | Antlessbach | + | Der ''Glannerbach'' mündet in den ''Raingrabenbach'' (alte Bezeichnung Mühlbach), dieser fließt unterhalb der ehemaligen Riesenschmiede im [[Raingraben]] in den Kothbach. Der ''Kirchentalbach'' (alte Bezeichnungen Antlessbach, Risenbach) entspringt hinter den Barmsteinen und mündet nahe dem ehemaligen Färberton in den ''Fischpointleitenbach''. Der Fischpointleitenbach, der aus Scheffau (Marktschellenberg) über das Zill die Staatsgrenze überfließt, nimmt bei der Wegscheid der alten Dürrnbergstraße den von der Hühnerleiten kommenden ''Aiglbach'' auf und stürzt im Bereich der Lärchnervilla über die Hallseitenwand von der Weberhöhe hinunter in die Stadt wo er nahe der Augustinergassen-Stiege in den Kothbach mündet. |
| − | <!--== Fremdenverkehr ==-->
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| − | <!--Textbeispiel: Hoch über dem Fluss thront auf einem Hügel bei diesem Ort die Burg Gruselstein. Besonders gruselig sind auch die engen Schluchten bei jenem anderen Ort-->
| + | == Historisches Bauwerk == |
| − | <!--== Ereignisse ==-->
| + | Im Bereich der [[Augustinergasse (Hallein)|Augustinergasse]] befindet sich eine Wehranlage aus dem [[18. Jahrhundert]], die für Löschwassergewinnung errichtet worden war. |
| − | <!--Textbeispiel: Am soundsovielten jenes Monats im Jahr fuhr ein vollbesetzter Reisebus in den Fluss und kippte um. Glücklicherweise konnten alle 50 Insassen geborgen werden. Ein Jahr zuvor hatte ein Hochwasser binnen Minuten große Teile des Ortes überschwemmt.-->
| + | [[File:Wehranlage Augustinergasse.jpg|thumb|Wehranlage Augustinergasse]] |
| − | <!--== Orte ==-->
| + | == Ereignisse == |
| − | <!--* Ort1
| + | Beim [[Hochwasser 2021]] überflutete der Kothach die Halleiner Altstadt, riss Fahrzeuge und anderes mit sich. Und das weckt bei vielen Erinnerungen an [[1976]]. Nicht die Salzach ist das Problem. Diese ist seit Jahren mit einem massiven [[Hochwasserschutz]] verbaut und auf einen großen Pegelstand ausgerichtet. Auch damals brachten die Zubringerbäche vom Dürrnberg die Katastrophe in die Altstadt. Bald danach wurden große Rückhaltesperren errichtet. [[2014]] wurden die Planungen zum Hochwasserschutzprojekt für den Kothbach von der [[Wildbach- und Lawinenverbauung]] (WLV) vorgestellt. Denn 19 Kubikmeter Wasser pro Sekunde können durch das Bachbett des Kothbaches in die Salzach abfließen - bei einem Hochwasser fallen 42 Kubikmeter pro Sekunde an. Nachdem das Bachbett in der Altstadt nicht mehr ausgeweitet werden könne, haben die Experten weitere Retentionsbauten empfohlen, damit die Altstadt bis zu einem 30-jährlichen Hochwasser geschützt werden kann. Unter anderem soll im Anstieg zu den [[Barmsteine]]n in [[Kleinkirchental]] (Kirchentalerl) ein 125 Meter breites und 14 Meter hohes Retensionsbauwerk entstehen. Dazu müsste auch eine neue Straße gebaut und der Wanderweg verlegt werden. Kosten insgesamt: 6,3 Millionen Euro. |
| − | * Ort2-->
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| − | <!--== Literatur ==-->
| + | Genau dieses "Betonbauwerk" stört den [[Salzburger Naturschutzbund|Naturschutzbund]] - man plädiert dafür, "natürlich vorhandene Retentionsflächen zu nutzen". Das ganze sei zu überdimensioniert. "Der Hochwasserschutz von Hallein ist sicher eine vordringliche Angelegenheit und muss errichtet werden. Aber die Mittel und Methoden, die nunmehr von der Stadt Hallein und der WLV dazu vorgesehen sind, entsprechen einem antiquierten Konzept und berücksichtigen die modernen wissenschaftlichen Erkenntnisse über ein Zusammenwirken mehrerer Faktoren des Hochwasserschutzes zu wenig. Augenscheinlich geht es darum, das Hauptaugenmerk auch im Kothbach auf bewährte Mittel der Vergangenheit - d. h.: möglichst viel Beton und Erdbewegungen - zu legen", heißt es [[2016]] vom Naturschutzbund. Gegen die wasserrechtliche Bewilligung hat der Naturschutzbund [[2019]] Beschwerde eingelegt. Das von der WLV ausgearbeitete Projekt verschlinge 800 Kubikmeter Beton und verursache 800 Tonnen CO2, sagte der Naturschutzbundchef im März [[2020]] den [[Salzburger Nachrichten]]. Eine "schonendere" Variante lehnten allerdings die betroffenen Grundbesitzer ab. Das [[Landesverwaltungsgericht]] urteilte im Mai 2020 und wies die Beschwerde des Naturschutzbundes als unbegründet ab. Die Stadt Hallein plante einen Baustart mit September 2020, doch der Naturschutzbund legte beim Verwaltungsgerichtshof in Wien Beschwerde ein. |
| − | <!--Textbeispiel: * Max Mustermann: Die Legende vom lebenden Fluss. Verlag Heimatverlag, Salzburg 2003, ISBN 3-08152345-2-8-->
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| | + | Halleins [[Bürgermeister der Stadt Hallein|Bürgermeister]] [[Alexander Stangassinger]] ([[SPÖ]]) sagte am Sonntag, [[18. Juli]] [[2021]] gegenüber den SN: "Es hat in den [[1970er]]-Jahren ein ähnliches Ereignis gegeben. Es läuft hier auch ein Hochwasserschutzprojekt. Das ist gerade in Bau. Es hat sich leider durch verschiedene Einsprüche, auch von Umweltorganisationen, deutlich verzögert. Sonst wären wir hier schon viel weiter. Und möglicherweise wäre dieses Unglück viel glimpflicher verlaufen oder hätte größtenteils verhindert werden können." |
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| | == Quellen == | | == Quellen == |
| − | *[http://www.openstreetmap.org www.openstreetmap.org] | + | * [https://www.openstreetmap.org/relation/86630#map=16/47.6764/13.0941 www.openstreetmap.org] |
| − | *[[Hermann Friedrich Wagner|H. F. Wagner]]: ''Topographie von Alt-Hallein'', in: [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=slk&datum=19150003&zoom=2&seite=00000001 55, 1915, S. 1-44] | + | * [[Hermann Friedrich Wagner|H. F. Wagner]]: ''Topographie von Alt-Hallein'', in: [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=slk&datum=19150003&zoom=2&seite=00000001 55, 1915, S. 1-44] |
| − | <!--== Weblinks ==-->
| + | * [[SAGIS]] ([https://www.salzburg.gv.at/sagismobile/sagisonline/map/Wasser/Wasser www.salzburg.gv.at/.../Wasser] |
| − | <!--*[http://www.meinfluss.at Fluss]-->
| + | * [https://www.sn.at/salzburg/chronik/am-tag-nach-der-ueberflutung-in-hallein-ausmass-der-zerstoerung-enorm-106758469 www.sn.at], 18. Juli 2021 |
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| | + | == Einzelnachweis == |
| | + | <references/> |
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| | + | [[Kategorie:Tennengau]] |
| | + | [[Kategorie:Hallein]] |
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