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==Salzburger Anteil der Diözese Linz==
 
==Salzburger Anteil der Diözese Linz==
Zur Diözese Linz gehört ein Teil des Gebietes der [[Flachgau]]er Gemeinde [[St. Gilgen]] (Fläche: 98,72 km²) im errechenbaren Flächenausmaß von ca. 73 km²:<ref> Ca. 73 km² ist die Differenz zwischen der Fläche der Diözese Linz (11&nbsp;909 km² laut dem Wikipedia-Artikel "[https://de.wikipedia.org/wiki/Di%C3%B6zese_Linz Diözese Linz]" und der des Landes Oberösterreich (11&nbsp;982,52 km² laut dem Wikipedia-Artikel "[https://de.wikipedia.org/wiki/Ober%C3%B6sterreich Oberösterreich]").</ref> Der nordöstliche, jenseits der [[Scharflinger Höhe]] gelegene Teil der Gemeinde [[St. Gilgen]] gehört zu "oberösterreichischen" [[Pfarre]]n der Diözese Linz: [[Scharfling (St. Gilgen)|Scharfling]] zur [[Pfarre Mondsee]], die östliche [[Oberburgau]] und die [[Unterburgau]] zur [[Pfarre Unterach]].<ref>RES (wie oben) sowie Wikipedia-Artikel [https://de.wikipedia.org/wiki/Oberburgau "Oberburgau"] und [https://de.wikipedia.org/wiki/Unterburgau "Unterburgau"].
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Zur Diözese Linz gehört ein rundes Viertel des Gebietes der [[Flachgau]]er Gemeinde [[St. Gilgen]] (Fläche: 98,72&nbsp;km²). Der nordöstliche, jenseits der [[Scharflinger Höhe]] gelegene Teil der Gemeinde [[St. Gilgen]] gehört zu "oberösterreichischen" [[Pfarre]]n der Diözese Linz: [[Scharfling (St. Gilgen)|Scharfling]]<ref>"Scharfling" ist hier mit dem zur Ortschaft und [[Katastralgemeinde]] [[Oberburgau]] gehörenden Gebietsteil gleichzusetzen, der sich zwischen der Scharflinger Höhe, der Landesgrenze gegen die oberösterreichische Ortschaft Scharfling, dem [[Mondsee]] und dem [[Kienberg (Berg)|Kienberg]] erstreckt.</ref> zur [[Pfarre Mondsee]], die östliche [[Oberburgau]] und die [[Unterburgau]] zur [[Pfarre Unterach]].<ref>[[RES (Regesta Ecclesiastica Salisburgensia)]], Eintrag ''[https://res.icar-us.eu/index.php/Pfarre_Sankt_Gilgen Pfarre St. Gilgen]</ref> Dieses Gebiet entspricht ungefähr den [[Katastralgemeinden im Land Salzburg|Katastralgemeinden]] [[Oberburgau]] (12,9703&nbsp;km²) und Unterburgau (10,2033&nbsp;km²) mit zusammen wenig mehr als hundert Einwohnern<ref>Zahlenangaben nach den [[Wikipedia]]-Artikeln [https://de.wikipedia.org/wiki/Oberburgau "Oberburgau"] und [https://de.wikipedia.org/wiki/Unterburgau "Unterburgau"].</ref> mit zusammen rund 23&nbsp;km². Die östliche, an [[St. Wolfgang im Salzkammergut|St. Wolfgang]] angrenzende Ortschaft [[Ried (St. Gilgen)|Ried]] gehört kirchlich wie weltlich zu St. Gilgen, wird aber vertraglich von der "oberösterreichischen" Pfarre St. Wolfgang betreut.<ref>Webseiten der [[Pfarre Thalgau]] >Dekanat Thalgau > [https://www.pfarre-thalgau.at/pfarrinfos/dekanat-thalgau/pfarre-stgilgen Pfarre St. Gilgen.]</ref>
"Scharfling" ist hier mit dem zur Ortschaft und [[Katastralgemeinde]] [[Oberburgau]] gehörenden Gebietsteil gleichzusetzen, der sich zwischen der Scharflinger Höhe, der Landesgrenze gegen die oberösterreichische Ortschaft Scharfling, dem [[Mondsee]] und dem [[Kienberg (Berg)|Kienberg]] erstreckt.</ref>  
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Die östliche, an [[St. Wolfgang im Salzkammergut|St. Wolfgang]] angrenzende Ortschaft [[Ried (St. Gilgen)|Ried]] gehört kirchlich wie weltlich zu St. Gilgen, wird aber vertraglich von der "oberösterreichischen" Pfarre St. Wolfgang betreut.<ref>Webseiten der [[Pfarre Thalgau]] >Dekanat Thalgau > [https://www.pfarre-thalgau.at/pfarrinfos/dekanat-thalgau/pfarre-stgilgen Pfarre St. Gilgen.]</ref>
      
==Geschichte==  
 
==Geschichte==  
Die [[Passau#Bistum Passau| Diözese Passau]] reichte ursprünglich bis an die Grenze [[Ungarn]]s und ab [[1729]] immerhin noch bis zum Wienerwald, umfasste also insbesondere Oberösterreich und einen großen Teil [[Niederösterreich]]s. Rund sechs Siebentel des Passauer Diözesangebiets lagen auf österreichischem Boden. Diese kirchliche Jurisdiktion eines auswärtigen geistlichen Fürsten auf ihrem Territorium war den [[Habsburger|österreichischen Herrschern]] ein Dorn im Auge. Dem tatkräftigen Kaiser [[Joseph II.]] gelang es durch Gründung der Diözese Linz, das Bistum Passau aus seinem Herrschaftsbereich zu verdrängen (Ähnliches gelang ihm mit der [[Erzdiözese Salzburg]]). Dies kam so:<ref>Weißensteiner, Johann: ''Die Diözesanregulierung Kaiser Josephs II. und das Erzbistum Wien''. Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich 52, 270—313 [https://www.zobodat.at/pdf/Jb-Landeskde-Niederoesterreich_52_0270-0313.pdf (ZoBoDat).]</ref>
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Die [[Passau#Bistum Passau| Diözese Passau]] reichte ursprünglich bis an die Grenze [[Ungarn]]s und ab [[1729]] immerhin noch bis zum Wienerwald, umfasste also insbesondere Oberösterreich und einen großen Teil [[Niederösterreich]]s. Rund sechs Siebentel des Passauer Diözesangebiets lagen auf österreichischem Boden. Diese kirchliche Jurisdiktion eines auswärtigen geistlichen Fürsten auf ihrem Territorium war den [[Habsburger|österreichischen Herrschern]] ein Dorn im Auge. Dem tatkräftigen Kaiser [[Joseph II.]] gelang es insbesondere durch Gründung der Diözese Linz, das Bistum Passau aus seinem Herrschaftsbereich zu verdrängen (Ähnliches gelang ihm mit der [[Erzdiözese Salzburg]]). Dies kam so:<ref>Weißensteiner, Johann: ''Die Diözesanregulierung Kaiser Josephs II. und das Erzbistum Wien''. Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich 52, 270—313 [https://www.zobodat.at/pdf/Jb-Landeskde-Niederoesterreich_52_0270-0313.pdf (ZoBoDat).]</ref>
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Mit dem Tod des betagten Passauer Bischofs Leopold Ernst [[Firmian|Grafen von Firmian]] (*&nbsp;1708, †&nbsp;1783) ergab sich die erwartete Gelegenheit zum Vorgehen gegen die Diözese Passau. Der Kaiser verfügte die Gründung der Diözese Linz und die Aufteilung Niederösterreichs auf die bestehenden Bistümer Wien und Wiener Neustadt. Diese Eigenmächtigkeit nahmen allerdings die kirchlichen Entscheidungsträger, besonders auch Papst Pius VI., nicht hin; der Kaiser sah sich bewogen, die Neuwahl des Bischofs von Passau abzuwarten und die Angelegenheit vertraglich zu regeln. In einem Vertrag vom 4. Juli 1784 verzichtete der neue Passauer Bischof Joseph Franz Graf von Auersperg auf seine Diözesanrechte an österreichischem Gebiet. Danach errichtete der Papst mit der Bulle Bulle "Romanus Pontifex"<ref>Zum Wortlaut vgl. ''Benedicti XIV. Pont. opt. max. Opera Omnia et Bullarii Romani Continuatio, [https://books.google.at/books?id=lJjujWYaNmgC&pg=PA208&lpg=PA208&dq=%22romanus+pontifex+quem+decet%22&source=bl&ots=waRiZs93_K&sig=ACfU3U1VvMLWsNJ9pd8o9mvsYdv_KJWCdg&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwj6w-zSj5OFAxVy0gIHHdQSB7cQ6AF6BAgJEAM#v=onepage&q=%22romanus%20pontifex%20quem%20decet%22&f=false Tomus VI Pars I' pag. 208;] Theologisch-praktische Quartal-Schrift [https://books.google.at/books?id=IQAKx8MX7vsC&pg=PA103&lpg=PA103&dq=%22romanus+pontifex+quem+decet%22&source=bl&ots=Qq8Hlbt4Cr&sig=ACfU3U3zJx-gy4EZvAc_5ZYGazS-_sz9LA&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwj6w-zSj5OFAxVy0gIHHdQSB7cQ6AF6BAgLEAM#v=onepage&q=%22romanus%20pontifex%20quem%20decet%20tamquam%20patrem%22&f=false XIV (1861), S.&nbsp;103;] Zinnhobler, Rudolf: 'Das Schicksal der Gründungsurkunden des Bistums Linz''. Neues Archiv für die Geschichte der Diözese Linz, [https://www.ooegeschichte.at/media/migrated/bibliografiedb/nadl_1984_85_0073_0087.pdf 3. Jg. (1984/85)] S. 73 (mit einem "Exzerpt" in deutscher Sprache und historischen Bemerkungen.</ref> vom 28. Jänner 1785 die Bistümer Linz und St. Pölten, hob das Bistum Wiener Neustadt zugunsten des Erzbistums Wien und unterstellte die beiden neuen Bistümer als Suffraganbistümer dem Erzbistum Wien. Auf diese Weise bekam der Kaiser seinen Willen und die Vorschriften des Kirchenrechts wurden eingehalten.
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Mit dem Tod des betagten Passauer Bischofs Leopold Ernst [[Firmian|Grafen von Firmian]] (*&nbsp;1708, †&nbsp;1783) ergab sich die erwartete Gelegenheit zum Vorgehen gegen die Diözese Passau. Der Kaiser verfügte die Gründung der Diözese Linz und die Aufteilung Niederösterreichs auf die bestehenden Bistümer Wien und Wiener Neustadt. Diese Eigenmächtigkeit nahmen allerdings die kirchlichen Entscheidungsträger, besonders auch Papst Pius VI., nicht hin; der Kaiser sah sich bewogen, die Neuwahl des Bischofs von Passau abzuwarten und die Angelegenheit vertraglich zu regeln. In einem Vertrag vom 4. Juli 1784 verzichtete der neue Passauer Bischof Joseph Franz Graf von Auersperg auf seine Diözesanrechte an österreichischem Gebiet. Danach errichtete der Papst mit der Bulle Bulle "Romanus Pontifex"<ref>Zum Wortlaut vgl. ''Benedicti XIV. Pont. opt. max. Opera Omnia et Bullarii Romani Continuatio, [https://books.google.at/books?id=lJjujWYaNmgC&pg=PA208&lpg=PA208&dq=%22romanus+pontifex+quem+decet%22&source=bl&ots=waRiZs93_K&sig=ACfU3U1VvMLWsNJ9pd8o9mvsYdv_KJWCdg&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwj6w-zSj5OFAxVy0gIHHdQSB7cQ6AF6BAgJEAM#v=onepage&q=%22romanus%20pontifex%20quem%20decet%22&f=false Tomus VI Pars I' pag. 208;] Theologisch-praktische Quartal-Schrift [https://books.google.at/books?id=IQAKx8MX7vsC&pg=PA103&lpg=PA103&dq=%22romanus+pontifex+quem+decet%22&source=bl&ots=Qq8Hlbt4Cr&sig=ACfU3U3zJx-gy4EZvAc_5ZYGazS-_sz9LA&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwj6w-zSj5OFAxVy0gIHHdQSB7cQ6AF6BAgLEAM#v=onepage&q=%22romanus%20pontifex%20quem%20decet%20tamquam%20patrem%22&f=false XIV (1861), S.&nbsp;103;] Zinnhobler, Rudolf: 'Das Schicksal der Gründungsurkunden des Bistums Linz''. Neues Archiv für die Geschichte der Diözese Linz, [https://www.ooegeschichte.at/media/migrated/bibliografiedb/nadl_1984_85_0073_0087.pdf 3. Jg. (1984/85)] S. 73 (mit einem "Exzerpt" in deutscher Sprache und historischen Bemerkungen).</ref> vom 28. Jänner 1785 die Bistümer Linz und St. Pölten, hob das Bistum Wiener Neustadt zugunsten des Erzbistums Wien und unterstellte die beiden neuen Bistümer als Suffraganbistümer dem Erzbistum Wien. Auf diese Weise bekam der Kaiser seinen Willen und die Vorschriften des Kirchenrechts wurden eingehalten.
    
In der Folge wurde auch gegenüber dem Land und der [[Erzdiözese]] Salzburg die Übereinstimmung der Diözesangrenzen, so wie sie heute besteht, hergestellt: Die Erzdiözese Salzburg trat acht Kleinpfarren in Oberösterreich an das Bistum Linz ab und erhielt dafür 1790 bzw. (endgültig) [[1807]] die passauischen Pfarren, die zum Salzburger Landesgebiet gehörten (die Pfarren [[Pfarre Mattsee|Mattsee]] [einschließlich [[Pfarre Schleedorf|Schleedorf]] und [[Pfarre Seeham|Seeham]]<nowiki>]</nowiki>), [[Pfarre Obertrum|Obertrum]] und [[Pfarre Straßwalchen|Straßwalchen]], die das [[Dekanat Mattsee]] bildeten).<ref>Der Text folgt hier [[Heinz Dopsch]] (''Kirchliche Verhältnisse – Bistümer, Klöster, Pfarrseelsorge'', In: [https://heimatkundeverein-reichenhall.de/fileadmin/PDFs/publikationen/euregio_geschichtsbuch.pdf Heimat mit Geschichte und Zukunft: EuRegio Salzburg - Berchtesgadener Land - Traunstein.] Freilassing 2004. S. 38 [40]). Allerdings konnte der [[Benutzer:Karl Irresberger|Artikelverfasser]] trotz umfangreicher Internetrecherche keinen sonstigen Beleg für das frühere Vorhandensein und die in Rede stehende Abtretung der fraglichen acht Kleinpfarren (deren Namen und Lage damit ebenfalls im Dunkel bleiben) oder für die vorläufige Abtretung der passauischen Pfarren im Jahr 1790 finden.</ref>
 
In der Folge wurde auch gegenüber dem Land und der [[Erzdiözese]] Salzburg die Übereinstimmung der Diözesangrenzen, so wie sie heute besteht, hergestellt: Die Erzdiözese Salzburg trat acht Kleinpfarren in Oberösterreich an das Bistum Linz ab und erhielt dafür 1790 bzw. (endgültig) [[1807]] die passauischen Pfarren, die zum Salzburger Landesgebiet gehörten (die Pfarren [[Pfarre Mattsee|Mattsee]] [einschließlich [[Pfarre Schleedorf|Schleedorf]] und [[Pfarre Seeham|Seeham]]<nowiki>]</nowiki>), [[Pfarre Obertrum|Obertrum]] und [[Pfarre Straßwalchen|Straßwalchen]], die das [[Dekanat Mattsee]] bildeten).<ref>Der Text folgt hier [[Heinz Dopsch]] (''Kirchliche Verhältnisse – Bistümer, Klöster, Pfarrseelsorge'', In: [https://heimatkundeverein-reichenhall.de/fileadmin/PDFs/publikationen/euregio_geschichtsbuch.pdf Heimat mit Geschichte und Zukunft: EuRegio Salzburg - Berchtesgadener Land - Traunstein.] Freilassing 2004. S. 38 [40]). Allerdings konnte der [[Benutzer:Karl Irresberger|Artikelverfasser]] trotz umfangreicher Internetrecherche keinen sonstigen Beleg für das frühere Vorhandensein und die in Rede stehende Abtretung der fraglichen acht Kleinpfarren (deren Namen und Lage damit ebenfalls im Dunkel bleiben) oder für die vorläufige Abtretung der passauischen Pfarren im Jahr 1790 finden.</ref>
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[[Kategorie:Religion]]
 
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[[Kategorie:Erzdiözese]]
 
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[[Kategorie:Diözese]]
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[[Kategorie:Diözese|Linz]]
 
[[Kategorie:Geschichte (Erzbistum)]]
 
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[[Kategorie:Katholische Kirche]]
 
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[[Kategorie:Katholische Kirche (Verwaltung)]]
 
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