Johann Panzl: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Johann Panzl''' (* [[23. Juni]] [[1786]] in [[Mühlbach (Bramberg)|Mühlbach]] im [[Pinzgau]]; † [[22. August]] [[1862]] in [[Windisch-Matrei]]) war ein heldenhafter Salzburger [[Befreiungskriege (Überblick)|Landesverteidiger]] zur Zeit der [[Befreiungskriege (Überblick)|Franzosenkriege]].
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'''Johann Panzl''' (* [[23. Juni]] [[1786]] in [[Mühlbach (Bramberg)|Mühlbach]] im [[Pinzgau]]; † [[22. August]] [[1862]] in [[Windisch-Matrei]]) war ein heldenhafter Salzburger Landesverteidiger zur Zeit der [[Koalitionskriege (Überblick)|Franzosenkriege]].
  
 
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== Leben==
Der junge Mann erlernte in Kitzbühel, Tirol, das Brauhandwerk. [[1805]] verließ er seinen Lehrherrn, um sich den Landesverteidigern am [[Pass Strub]] anzuschließen und kämpfte dort in der Kompanie des Hauptmannes Hager. Mit dem Friedensschluss zu Pressburg am [[26. Dezember]] 1805 konnte Panzl heimkehren. Sein Vater ließ sich in [[Windisch-Matrei]], heute [[Matrei]] in Osttirol, nieder und kaufte eine Brauerei für seinen Sohn. [[1808]] heiratete Panzl. Er zog am [[2. Juni]] [[1809]] mit seinem Freund und Nachbarn [[Anton Wallner]] über den [[Felber Tauern]] und wurde Hauptmann der zwei [[Saalfelden]]er Kompanien. Am 8. Dezember kehrte er mit seinen Kameraden nach [[Lienz]] zurück. Fünf Tage hielt er sich zu Hause verborgen, musste aber fliehen und versteckte sich in Stadeln und Ställen des [[Pinzgau]]es. Sein Hof wurde niedergebrannt. Die Franzosen konnten jedoch seinen Willen nicht brechen, [[1811]] kehrte er wieder zurück und kämpfte über Bozen und Trient bis Ala, wo am 6. November Kriegsschluss war. Als [[1814]] Tirol wieder zu Österreich zurückkam, erhielt er eine Zivilanstellung als Mauteinnehmer und Unterförster und erhielt das Österreichische Armeekreuz. Schon im Jahre [[1829]] wurde er als Zollmagazineur pensioniert.
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Der junge Mann erlernte in [[Kitzbühel]], [[Nordtirol]], das [[Bierbrauer|Brauhandwerk]]. [[1805]] verließ er seinen Lehrherrn, um sich den Landesverteidigern am [[Pass Strub]] anzuschließen und kämpfte dort in der Kompanie des Hauptmannes Hager. Mit dem Friedensschluss zu Pressburg am [[26. Dezember]] 1805 konnte Panzl heimkehren. Sein Vater ließ sich in [[Windisch-Matrei]], heute [[Matrei]] in [[Osttirol]], nieder und kaufte eine Brauerei für seinen Sohn. [[1808]] heiratete Panzl. Er zog am [[2. Juni]] [[1809]] mit seinem Freund und Nachbarn [[Anton Wallner]] über den [[Felber Tauern]] und wurde Hauptmann der zwei [[Saalfelden]]er Kompanien. Am [[8. Dezember]] kehrte er mit seinen Kameraden nach [[Lienz]] zurück. Fünf Tage hielt er sich zu Hause verborgen, musste aber fliehen und versteckte sich in Stadeln und Ställen des [[Pinzgau]]es. Sein Hof wurde niedergebrannt. Die Franzosen konnten jedoch seinen Willen nicht brechen, [[1811]] kehrte er wieder zurück und kämpfte über [[Südtirol|Bozen]] und [[Trentino|Trient]] bis Ala, wo am [[6. November]] Kriegsschluss war. Als [[1814]] Tirol wieder zum [[Kaisertum Österreich]] zurückkam, erhielt er eine Zivilanstellung als Mauteinnehmer und Unterförster und erhielt das Österreichische Armeekreuz. Schon im Jahre [[1829]] wurde er als Zollmagazineur pensioniert.
  
 
Panzl hatte aus erster Ehe mit Franziska († [[17. März]] [[1834]]) zwölf und aus zweiter Ehe mit Regina Veider (Heirat [[1836]]) sieben Kinder und lebte bis 1848 zurückgezogen als Schnitzer.  
 
Panzl hatte aus erster Ehe mit Franziska († [[17. März]] [[1834]]) zwölf und aus zweiter Ehe mit Regina Veider (Heirat [[1836]]) sieben Kinder und lebte bis 1848 zurückgezogen als Schnitzer.  
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[[1852]] fuhren Panzl und sein Sohn Joseph mit einer Steinschnitzerei nach Russland zum Zarenhof in St. Petersburg. Zar Nikolaus I. beschenkte sie reich, Panzl erhielt Auszeichnungen und das Ehrenbürgerrecht. Ehrungen erhielt er auch von Sachsen und [[Preußen]].
  
 
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In seiner Heimatgemeinde wurde ihm ein [[Hans-Panzl-Denkmal|Denkmal]] errichtet.
 
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== Quellen ==
 
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*Gemeindenachricht Nr. 111, St. Michael im Lungau, Februar 2006
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* Gemeindenachricht Nr. 111, St. Michael im Lungau, Februar 2006
*Kriegerische Ereignisse im Herzogthume Salzburg. Anton Ritter von Schallhammer, Salzburg (1853)
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* Kriegerische Ereignisse im Herzogthume Salzburg. Anton Ritter von Schallhammer, Salzburg (1853)
*Schützen im Freiheitskampf. Oskar Kühlken, Salzburg (1984)
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* "Schützen im Freiheitskampf". Oskar Kühlken, Salzburg (1984)
  
 
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Aktuelle Version vom 28. März 2024, 19:43 Uhr

Erinnerungstafel für Schützenhauptmann Johann Panzl
Denkmal für Hans Panzl in Mühlbach, Bramberg am Wildkogel

Johann Panzl (* 23. Juni 1786 in Mühlbach im Pinzgau; † 22. August 1862 in Windisch-Matrei) war ein heldenhafter Salzburger Landesverteidiger zur Zeit der Franzosenkriege.

Leben

Der junge Mann erlernte in Kitzbühel, Nordtirol, das Brauhandwerk. 1805 verließ er seinen Lehrherrn, um sich den Landesverteidigern am Pass Strub anzuschließen und kämpfte dort in der Kompanie des Hauptmannes Hager. Mit dem Friedensschluss zu Pressburg am 26. Dezember 1805 konnte Panzl heimkehren. Sein Vater ließ sich in Windisch-Matrei, heute Matrei in Osttirol, nieder und kaufte eine Brauerei für seinen Sohn. 1808 heiratete Panzl. Er zog am 2. Juni 1809 mit seinem Freund und Nachbarn Anton Wallner über den Felber Tauern und wurde Hauptmann der zwei Saalfeldener Kompanien. Am 8. Dezember kehrte er mit seinen Kameraden nach Lienz zurück. Fünf Tage hielt er sich zu Hause verborgen, musste aber fliehen und versteckte sich in Stadeln und Ställen des Pinzgaues. Sein Hof wurde niedergebrannt. Die Franzosen konnten jedoch seinen Willen nicht brechen, 1811 kehrte er wieder zurück und kämpfte über Bozen und Trient bis Ala, wo am 6. November Kriegsschluss war. Als 1814 Tirol wieder zum Kaisertum Österreich zurückkam, erhielt er eine Zivilanstellung als Mauteinnehmer und Unterförster und erhielt das Österreichische Armeekreuz. Schon im Jahre 1829 wurde er als Zollmagazineur pensioniert.

Panzl hatte aus erster Ehe mit Franziska († 17. März 1834) zwölf und aus zweiter Ehe mit Regina Veider (Heirat 1836) sieben Kinder und lebte bis 1848 zurückgezogen als Schnitzer.

1848 rückte der Greis erneut ein.

1852 fuhren Panzl und sein Sohn Joseph mit einer Steinschnitzerei nach Russland zum Zarenhof in St. Petersburg. Zar Nikolaus I. beschenkte sie reich, Panzl erhielt Auszeichnungen und das Ehrenbürgerrecht. Ehrungen erhielt er auch von Sachsen und Preußen.

Ehrungen

In seiner Heimatgemeinde wurde ihm ein Denkmal errichtet.

Straßenbennung

In Hallein ist der Johann-Panzl-Weg (Hallein) nach ihm benannt worden.

Quellen

  • Gemeindenachricht Nr. 111, St. Michael im Lungau, Februar 2006
  • Kriegerische Ereignisse im Herzogthume Salzburg. Anton Ritter von Schallhammer, Salzburg (1853)
  • "Schützen im Freiheitskampf". Oskar Kühlken, Salzburg (1984)