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| | + | [[Datei:Bleckwand, Aussicht auf Abersee mit Wolfgangsee samt Schafberg.jpg|thumb|Aussicht auf Abersee mit Wolfgangsee samt [[Schafberg]] von der [[Bleckwand]] aus.]] |
| | + | [[Datei:Abersee RIMG0005.jpg|thumb|Rechts die Kirche von Abersee, im Hintergrund der [[Schafberg]] und [[Vormauerstein]].]] |
| | + | [[Datei:Alte Zinkenbachmühle.JPG|thumb|Die alte Zinkenbachmühle.]] |
| | [[Datei:Wolfgangsee Strobl Abersee.jpg|thumb|Rechts ist Abersee.]] | | [[Datei:Wolfgangsee Strobl Abersee.jpg|thumb|Rechts ist Abersee.]] |
| − | Als '''Abersee''' wird lokal eine Halbinsel in den [[Wolfgangsee]] im [[Flachgau]] bezeichnet.
| + | [[Datei:DSC04505.JPG|thumb|Panoramaaufnahme aus Abersee in Richtung Osten]] |
| | + | '''Abersee''' am Südwestufer des [[Wolfgangsee]]s hat zwar eine eigene Postleitzahl, ist aber keine eigenständige Gemeinde. Ein Teil gehört zu der [[Katastralgemeinde]] [[Gschwand (St. Gilgen)|Gschwand]] in [[St. Gilgen]], der andere Teil liegt in der [[Strobl]]er Ortschaft [[Gschwendt]]. |
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| | == Geografie == | | == Geografie == |
| − | Diese Halbinsel wird durch den [[Zinkenbach (Wildbach)|Zinkenbach]], einem [[Wildbach]], der seine Quellen in der [[Osterhorngruppe]] hat, in zwei Hälften geteilt: Die Nordwestliche ist der Ortsteil [[Abersee |Abersee]] der Gemeinde [[St. Gilgen]], die Südöstliche ist der Ortsteil [[Gschwendt]] der Gemeinde [[Strobl am Wolfgangsee]]. | + | Diese Halbinsel wird durch den [[Zinkenbach (Wildbach)|Zinkenbach]], einem [[Wildbach]], der seine Quellen in der [[Osterhorngruppe]] hat, in zwei Hälften geteilt: Die nordwestliche Hälfte befindet sich in der Gemeinde St. Gilgen, die Südöstliche in der Gemeinde Strobl am Wolfgangsee. Über die Halbinsel verläuft die [[Wolfgangsee Straße]]. |
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| − | Über die Halbinsel verläuft die [[Wolfgangsee Straße]].
| + | Die Bezeichnung "Abersee" galt früher für den Wolfgangsee, der Ort selbst wurde bis Ende [[1979]] nach dem ihn durchfließenden Bach, dem "[[Zinkenbach]]", genannt. |
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| − | == Quellen == | + | Abersee hat eine eigene [[Volksschule Abersee|Volksschule]], einen eigenen [[Freiwillige Feuerwehr St. Gilgen Löschzug Abersee|Löschzug Abersee]] der [[Freiwillige Feuerwehr St. Gilgen|Freiwilligen Feuerwehr St. Gilgen]] sowie eine eigene [[Kirche St. Konrad in Abersee]] als Filialkirche der [[Pfarre St. Gilgen]], angeschlossen eine öffentliche Bücherei St. Konrad-Abersee und seit [[1980]] einen neuen eigenen Friedhof. |
| − | * {{Quelle SAGIS}} | + | |
| − | * [https://www.bergfex.at www.bergfex.at] | + | Bekannt wurde die Halbinsel unter anderem durch die [[Zinkenbacher Malerkolonie]], die aus einer Reihe von Künstlern bestand, die Abersee Wolfgangsee als Sommer- aber auch als Winterdomizil erwählte. |
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| | + | Die Halbinsel Abersee ist für sein sehr aktives Vereinsgeschehen bekannt. Als Beispiel sind hier die weitum bekannten "Aberseer Musikanten und Pascher", der "Heimatverein D`Aberseea" zu nennen. |
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| | + | ===== Siehe auch ===== |
| | + | * [[Grenzverläufe rund um den Wolfgangsee]] |
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| | + | == Streit um die Postleitzahl und den Namen == |
| | + | [[2021]] sollte die Bezeichnung und Postleitzahl "5342 Abersee" für den Strobler Teil verschwinden, der Ortsteil Gschwendt sollte "5350 Strobl" bekommen. Parallel sollte es zu Straßenumbenennungen kommen: Alle Adressen mit Gschwendt sollten Straßennamen bekommen wie beispielsweise Bach- oder Bergweg. Der Gemeinderatsbeschluss dazu sollte am [[4. März]] 2021 fallen. Es regte sich Widerstand in der Bevölkerung, die das so nicht möchten und legte Widerspruch bei der Gemeinde ein, so kann die Politik nicht einfach über die Interessen der betroffenen Einwohner entscheiden. Mit dieser Kritik konfrontiert, zeigte sich [[Josef Weikinger]] ([[ÖVP]]), [[Bürgermeister der Gemeinde Strobl|Bürgermeister von Strobl]], nicht beeindruckt: "Der Wunsch ist vorrangig vonseiten des [[Tourismus]] gekommen, damit Adressen im Internet leichter gefunden werden können. Außerdem findet man im Zentralen Melderegister keine Gemeinde Abersee, weil Abersee keine ist." Dem Wunsch der besorgten Aberseer, die Beschlussfassung zur Änderung der Postleitzahl von der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung am Donnerstag herunterzunehmen, werde er nicht nachkommen. Es gebe eine klare Entscheidung, die im Ausschuss gefallen sei. "Außerdem bleiben im Gschwendt alle Vereinsnamen erhalten", betonte Weikinger. |
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| | + | Als die Gemeinde St. Gilgen schon vor Jahren die Einführung von neuen Straßennamen in ihrem Teil von Abersee genommen hatte, unterließ sie jedoch eine Unterteilung in "5340 St. Gilgen" und "5342 Abersee".<ref>[https://www.sn.at/salzburg/chronik/postleitzahl-wird-geaendert-aberseer-fuerchten-um-ihre-identitaet-100469140 www.sn.at], 2. März 2021</ref> |
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| | + | Die Bürgerinitiative "Aberseea für Abersee" startete daraufhin eine Petition, es kam zu einer Abstimmung, bei der 73 Prozent der Strobler Aberseer die neue Postleitzahl ablehnten. Das rührt daher, dass der Zustellort Abersee offiziell nicht verwendet werden darf, weil er eben nicht durch die Gemeinden festgelegt ist. Man klammerte sich also an die gemeinsame Postleitzahl. |
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| | + | Doch um die vierstellige Zahlenkombination geht es lange nicht mehr. Wichtig ist den Aberseern der Erhalt der Ortsbezeichnung. Ein entsprechender Antrag wurde im Herbst [[2022]] in einer geheimen Abstimmung von der Gemeindevertretung in Strobl mit elf zu acht Stimmen und zwei Enthaltungen abgelehnt. In St. Gilgen ist es bislang zu keiner Abstimmung gekommen. Auch die Ortsnamenkommission, die im vergangenen Jahr eingebunden worden ist, wartet vergeblich auf einen Antrag von der Gemeinde. |
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| | + | Bei einer Versammlung am [[6. März]] [[2023]], die von einem Mediator moderiert worden war, war somit ein erster öffentlicher Diskurs. Ein Vorschlag, der breiten Zuspruch gefunden hatte, sind die Ortsbezeichnungen "Abersee/St. Gilgen" bzw. "Abersee/Strobl" sowie ein Ortsschild mit "Abersee, Gemeindegebiet St. Gilgen bzw. Strobl". Nun liegt es an den beiden Ortschefs, [[Otto Kloiber junior]] ([[ÖVP]]) aus St. Gilgen und Josef Weikinger aus Strobl. Beide waren an der Diskussion beteiligt, aber in ihren Standpunkten weit entfernt. Während Kloiber sich für die Interessen der Aberseer ausspricht, blockt sein Kollege aus Strobl ab: "Abersee ist für mich größer als dieses Grätzel, damit schließe ich andere aus, die sich auch als Aberseer empfinden. Die Postanschrift muss man vom Menschen trennen." |
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| | + | Dem widerspricht [[Gerhard Fasching]] von der Ortsnamenkommission: "Der Ortsname ist nicht nur ein Name, sondern prägt die lokale Identität. Wir sprechen uns grundsätzlich dafür aus, historische Begriffe zu bewahren." |
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| | + | Warum die Aberseer so an ihrem Ortsnamen hängen, ist geschichtlich bedingt. Wie Historiker Michael Kurz herausarbeitet, waren bereits im [[17. Jahrhundert]] in Landkarten die Bezeichnungen Abersee und Wolfgangsee nebeneinandergestellt. Diskussionen dazu gibt es seit den [[1890er]]-Jahren. "Fakt ist: Abersee hat eine eigene Vereinskultur, eigene Sportclubs. Es gibt ein starkes Bekenntnis der Bewohner zu ihrer Identität", sagt Kurz. |
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| | + | Konsens ist, dass es ein gemeinsames Vorgehen geben muss, wie Bürgermeister Otto Kloiber bekräftigt: "St. Gilgen macht keinen Alleingang. Ich bin zuversichtlich, dass wir bald eine unkomplizierte Lösung finden." Dass die Zeit drängt, schildern einzelne Aberseer. So sei ein Ehepaar je zur Hälfte in St. Gilgen und Strobl gemeldet. Andere berichten von nicht oder falsch zugestellten Briefen. "Was wir wollen, ist klar. Die Politik muss nun umsetzen", so das Credo der anwesenden Aberseer. |
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| | + | ==== Halbherzige Einigung für die Aberseer im Ortsnamenstreit ==== |
| | + | Im Mai [[2023]] wurde bekannt, dass die Aberseer ihre Postleitzahl in Strobl verlieren, erhalten dafür ein Ortsschild (ohne Bedeutung) und einen Adresszusatz. Wie der Strobler Bürgermeister Josef Weikinger mitteilte, kann bei der Zustelladresse künftig "Abersee" als Zusatz angeführt werden. Der Zustellort bleibt Strobl. Und es wird erstmals auch auf Strobler Seite ein Schild mit dem Ortsnamen Abersee geben. Peter Beinsteiner, Sprecher der Bürgerinitiative "Aberseea für Abersee" sagt: "Wir haben unsere Postleitzahl aufgegeben in dem Glauben, Abersee als Zustellort und Ortschaftsnamen zu erhalten. Nun ist es lediglich ein Zusatz zu Strobl. Der Ortsteil Gschwendt wird nicht in Abersee umbenannt." Auch die geplante Ortstafel in Strobl habe für ihn wenig Belang: "Solange der Ortsteilname nicht geändert wird, können Hunderte Schilder ,Abersee' aufgestellt werden - sie gelten aber nicht. |
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| | + | Der St. Gilgener Bürgermeister Otto Kloiber bestätigte, dass die Gemeindevertretung bereits im März 2023 beschlossen hatte, dass der Ortsteil Gschwand in Abersee umbenannt wird. Auch die Postleitzahl 5342 soll dort vorerst erhalten bleiben.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/politik/halbherzige-einigung-fuer-die-aberseer-im-ortsnamenstreit-138546298 SN], 11. Mai 2023</ref> |
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| | + | ==Persönlichkeiten== |
| | + | * [[Thomas Fuchs]] |
| | + | * [[Christian Hödlmoser]], katholischer Priester |
| | + | * [[Hans Florey]] |
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| | + | == Bilder == |
| | + | {{Bildkat}} |
| | + | == Weblink == |
| | + | * Lage auf [https://www.openstreetmap.org/?mlat=47.7301&mlon=13.4204#map=14/47.7301/13.4204 www.openstreetmap.org] |
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| | + | ==Quellen== |
| | + | * Homepage der Gemeinde St. Gilgen |
| | + | * Homepage der Gemeinde Strobl am Wolfgangsee |
| | + | * [[Leopold Ziller (St. Gilgen)|Leopold Ziller]], Häuserchronik der Gemeinden St. Gilgen, Strobl und Abersee |
| | + | * [https://www.sn.at/salzburg/politik/abersee-bleibt-abersee--loesung-in-ortsnamenstreit-gefordert-135133576 www.sn.at], 8. März 2023: "Abersee bleibt Abersee? Lösung in Ortsnamenstreit gefordert" |
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| | + | == Einzelnachweis == |
| | + | <references/> |
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