Matthias Stöckl: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Mathias Stöckl''' (aus [[Bramberg am Wildkogel]]) war ein [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]]er Bauernführer.
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'''Matthias Stöckl''' aus [[Bramberg]] am [[Wildkogel]] im [[Oberpinzgau]] war ein [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]]er Bauernführer.
  
 
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Geboren wurde Matthias Stöckl auf einem [[Bauernhof]] in Bramberg am Wildkogel im oberen [[Pinzgau]]. Er besaß im [[Salzburger Bauernaufstände|Salzburger Bauernaufstand]] von [[1525]] keine tragende Rolle, ist aber die Salzburger und die Pinzgauer Lokalgeschichte nicht unbedeutend. Als einziger Salzburger Bauernkrieger ist er auch in einer bildlichen Darstellung zu sehen, die wohl auf zeitgenössische Bilder zurückgreift.
  
Geboren wurde Mathias Stöckl auf einem [[Bauernhof]] in Bramberg am [[Wildkogel]] im oberen [[Pinzgau]]. Auch wenn er im Salzburger Bauernaufstand von [[1525]] sicherlich keine zentrale Rolle spielte, ist er für die Salzburger und Pinzgauer Lokalgeschichte als Randfigur eine nicht unbedeutende Person, da er als einziger Salzburger Bauernkrieger auch in Form einer bildlichen Darstellung überlebte. Er befand sich nämlich an der Spitze jener aufrührerischen Bauern, die am Pfingstmontag des Jahres [[1525]] bei Nacht durch das [[Steintor]] in die [[Stadt Salzburg]] einmarschierten und hier für einige Umtriebe sorgten. Da sich die Bürger von Salzburg mit ihrem Landesherren [[Fürsterzbischof]] [[Matthäus Lang]] nicht recht gut verstanden, hatten sie dieser Bauernbesetzung Vorschub geleistet und den Erzbischof gezwungen, sich auf der [[Festung Hohensalzburg]] zu verschanzen.
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Stöckl befand sich an der Spitze jener aufrührerischen Bauern, die am Pfingstmontag des Jahres 1525 bei Nacht durch das von regierungsfeindlichen [[Bürger der Stadt Salzburg|Bürgern der Stadt]] geöffneten [[Steintor]] in die [[Stadt Salzburg]] einmarschierten. Die Bürger von Salzburg zwangen damit ihren Landesherren [[Fürsterzbischof]] [[Matthäus Lang]] sich samt dem engeren Hofstaat auf der [[Festung Hohensalzburg]] zu verschanzen.
  
Von Bauernführer Mathias Stöckl wird berichtet, dass er mit seinen Leuten durch die Gassen der erzbischöflichen Stadt stürmte und an den Haustüren der vornehmsten Häuser Anschläge folgender Worte anbrachte: ''"Dis haus ist mein, bis der unschuldige todt meines bruedern gerochen wird".''
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Von Bauernführer Matthias Stöckl wird berichtet, dass er mit seinen Leuten durch die Gassen der erzbischöflichen Stadt stürmte und an den Haustüren vornehmer Häuser Zettel anbrachte: ''Dis haus ist mein, bis der unschuldige todt meines bruedern gerochen wird.''  
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[[1524]] war der protestantische Prediger Eustachius von Heiterwang aus dem Unterinntal an den Diözesanbischof überstellt und nachfolgend zu einer langjährigen Kerkerstrafe verurteilt worden. Er wurde aber am [[8. Mai]] 1525 auf dem Weg zum Verlies in den Pinzgau in [[Schellenberg]] von zwei Bauernburschen, Hans Stöckl und seinem Genossen befreit. Wenige Tage später wurde Hans Stöckl und sein Genosse darauf auf der Abtswiese im [[Nonntal]] hingerichtet. Die beiden Hinrichtungen lösten unmittelbar darauf den ersten Salzburger Bauernkrieg aus: Am [[24. Mai]] wurde der Aufstand endgültig beschlossen, am [[27. Mai]] bereits wurde [[Hallein]] besetzt, am [[6. Juni]] die Stadt Salzburg.
  
 
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Von dem Salzburger Bauernführer Matthias Stöckl ist eine votivbildartige Darstellung erhalten, das aus der Zeit um [[1820]] stammt, aber wohl auf ältere historische Vorlagen zurückgreift. Stöckl ist hier im Raum [[Mönchsberg]] auf einem Schimmel vor der Festung Hohensalzburg reitend mit voller Rüstung und mit Schwert in der Hand abgebildet. Auf dem Boden liegen vier hölzerne Kanonen, mit denen die schlecht ausgerüsteten Bauern damals vergeblich versuchten, die Festung zu erobern. Neben Stöckl sind verschiedene Stichwaffen, eine Fahne und ein Legatenkreuz zu erkennen. Die Ritterrüstung des Bauernführers und die im Bildtext erwähnten 33 000 kämpfenden Rebellen entsprechen wohl nicht den Tatsachen. Auch waren die [[Hasengrabenbasteien (Festung Hohensalzburg)|Hasengrabenbasteien]], das dortige [[Großes Zeughaus (Festung Hohensalzburg)|Zeughaus]] der Festung, sowie die neuzeitliche [[Katze (Festung Hohensalzburg)|Katze]] mit dem [[Inneres Schartentor|Inneren Schartentor]] damals noch nicht erbaut.
  
Von dem Salzburger Bauernführer Mathias Stöckl existiert eine votivbildartige Darstellung aus dem Jahre [[1820]]. Es wird jedoch eine ältere Vorlage angenommen. Man sieht Stöckl auf einem Schimmel mit voller Rüstung und mit Schwert gegen die im Hintergrund sichtbare Festung Hohensalzburg zu reiten. Natürlich gehört der ritterliche Aufzug ebenso wie die im sichtbaren 30.000 Männer ins Reich der Fantasie. Neben Stöckl kann man verschiedene Waffen, eine rotweiße Salzburg-Fahne und ein Legatenkreuz erkennen. Weiters erkennt man auf dem Boden vier hölzerne Kanonen, mit denen die erbärmlich ausgerüsteten Bauern damals versuchten, die Festung zu erobern.
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==Literatur==
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* [[Heinz Dopsch]], [[Hans Spatzenegger]]: ''Geschichte Salzburgs'', [[Verlag Anton Pustet]], 1995, Band II, [[Neuzeit]] und Zeitgeschichte 1. Teil, S. 55 ff
  
[[Kategorie:Bauernkriege (Geschichte)|Stöckl, Mathias]]
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{{SORTIERUNG: Stöckl, Matthias}}
[[Kategorie:Bramberg|Stöckl, Mathias]]
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[[Kategorie:Person]]
[[Kategorie:Geschichte (Person)|Stöckl, Mathias]]
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[[Kategorie:Person|Stöckl, Mathias]]
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[[Kategorie:Bauernkriege (Geschichte)]]
[[Kategorie:Person (Geschichte)|Stöckl, Mathias]]
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[[Kategorie:Pinzgau]]
[[Kategorie:Pinzgau|Stöckl, Mathias]]
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[[Kategorie:Bramberg am Wildkogel]]
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[[Kategorie:Salzburgs Töchter und Söhne]]

Aktuelle Version vom 15. Januar 2024, 21:49 Uhr

Matthias Stöckl aus Bramberg am Wildkogel im Oberpinzgau war ein Salzburger Bauernführer.

Allgemeines

Geboren wurde Matthias Stöckl auf einem Bauernhof in Bramberg am Wildkogel im oberen Pinzgau. Er besaß im Salzburger Bauernaufstand von 1525 keine tragende Rolle, ist aber die Salzburger und die Pinzgauer Lokalgeschichte nicht unbedeutend. Als einziger Salzburger Bauernkrieger ist er auch in einer bildlichen Darstellung zu sehen, die wohl auf zeitgenössische Bilder zurückgreift.

Stöckl befand sich an der Spitze jener aufrührerischen Bauern, die am Pfingstmontag des Jahres 1525 bei Nacht durch das von regierungsfeindlichen Bürgern der Stadt geöffneten Steintor in die Stadt Salzburg einmarschierten. Die Bürger von Salzburg zwangen damit ihren Landesherren Fürsterzbischof Matthäus Lang sich samt dem engeren Hofstaat auf der Festung Hohensalzburg zu verschanzen.

Von Bauernführer Matthias Stöckl wird berichtet, dass er mit seinen Leuten durch die Gassen der erzbischöflichen Stadt stürmte und an den Haustüren vornehmer Häuser Zettel anbrachte: Dis haus ist mein, bis der unschuldige todt meines bruedern gerochen wird.

1524 war der protestantische Prediger Eustachius von Heiterwang aus dem Unterinntal an den Diözesanbischof überstellt und nachfolgend zu einer langjährigen Kerkerstrafe verurteilt worden. Er wurde aber am 8. Mai 1525 auf dem Weg zum Verlies in den Pinzgau in Schellenberg von zwei Bauernburschen, Hans Stöckl und seinem Genossen befreit. Wenige Tage später wurde Hans Stöckl und sein Genosse darauf auf der Abtswiese im Nonntal hingerichtet. Die beiden Hinrichtungen lösten unmittelbar darauf den ersten Salzburger Bauernkrieg aus: Am 24. Mai wurde der Aufstand endgültig beschlossen, am 27. Mai bereits wurde Hallein besetzt, am 6. Juni die Stadt Salzburg.

Bild

Von dem Salzburger Bauernführer Matthias Stöckl ist eine votivbildartige Darstellung erhalten, das aus der Zeit um 1820 stammt, aber wohl auf ältere historische Vorlagen zurückgreift. Stöckl ist hier im Raum Mönchsberg auf einem Schimmel vor der Festung Hohensalzburg reitend mit voller Rüstung und mit Schwert in der Hand abgebildet. Auf dem Boden liegen vier hölzerne Kanonen, mit denen die schlecht ausgerüsteten Bauern damals vergeblich versuchten, die Festung zu erobern. Neben Stöckl sind verschiedene Stichwaffen, eine Fahne und ein Legatenkreuz zu erkennen. Die Ritterrüstung des Bauernführers und die im Bildtext erwähnten 33 000 kämpfenden Rebellen entsprechen wohl nicht den Tatsachen. Auch waren die Hasengrabenbasteien, das dortige Zeughaus der Festung, sowie die neuzeitliche Katze mit dem Inneren Schartentor damals noch nicht erbaut.

Literatur