Matthias Stöckl

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Matthias Stöckl aus Bramberg am Wildkogel im Oberpinzgau war ein Salzburger Bauernführer.

Allgemeines

Geboren wurde Matthias Stöckl auf einem Bauernhof in Bramberg am Wildkogel im oberen Pinzgau. Er besaß im Salzburger Bauernaufstand von 1525 keine tragende Rolle, ist aber die Salzburger und die Pinzgauer Lokalgeschichte nicht unbedeutend. Als einziger Salzburger Bauernkrieger ist er auch in einer bildlichen Darstellung zu sehen, die wohl auf zeitgenössische Bilder zurückgreift.

Stöckl befand sich an der Spitze jener aufrührerischen Bauern, die am Pfingstmontag des Jahres 1525 bei Nacht durch das von regierungsfeindlichen Bürgern der Stadt geöffneten Steintor in die Stadt Salzburg einmarschierten. Die Bürger von Salzburg zwangen damit ihren Landesherren Fürsterzbischof Matthäus Lang sich samt dem engeren Hofstaat auf der Festung Hohensalzburg zu verschanzen.

Von Bauernführer Matthias Stöckl wird berichtet, dass er mit seinen Leuten durch die Gassen der erzbischöflichen Stadt stürmte und an den Haustüren vornehmer Häuser Zettel anbrachte: Dis haus ist mein, bis der unschuldige todt meines bruedern gerochen wird.

1524 war der protestantische Prediger Eustachius von Heiterwang aus dem Unterinntal an den Diözesanbischof überstellt und nachfolgend zu einer langjährigen Kerkerstrafe verurteilt worden. Er wurde aber am 8. Mai 1525 auf dem Weg zum Verlies in den Pinzgau in Schellenberg von zwei Bauernburschen, Hans Stöckl und seinem Genossen befreit. Wenige Tage später wurde Hans Stöckl und sein Genosse darauf auf der Abtswiese im Nonntal hingerichtet. Die beiden Hinrichtungen lösten unmittelbar darauf den ersten Salzburger Bauernkrieg aus: Am 24. Mai wurde der Aufstand endgültig beschlossen, am 27. Mai bereits wurde Hallein besetzt, am 6. Juni die Stadt Salzburg.

Bild

Von dem Salzburger Bauernführer Matthias Stöckl ist eine votivbildartige Darstellung erhalten, das aus der Zeit um 1820 stammt, aber wohl auf ältere historische Vorlagen zurückgreift. Stöckl ist hier im Raum Mönchsberg auf einem Schimmel vor der Festung Hohensalzburg reitend mit voller Rüstung und mit Schwert in der Hand abgebildet. Auf dem Boden liegen vier hölzerne Kanonen, mit denen die schlecht ausgerüsteten Bauern damals vergeblich versuchten, die Festung zu erobern. Neben Stöckl sind verschiedene Stichwaffen, eine Fahne und ein Legatenkreuz zu erkennen. Die Ritterrüstung des Bauernführers und die im Bildtext erwähnten 33 000 kämpfenden Rebellen entsprechen wohl nicht den Tatsachen. Auch waren die Hasengrabenbasteien, das dortige Zeughaus der Festung, sowie die neuzeitliche Katze mit dem Inneren Schartentor damals noch nicht erbaut.

Literatur