Sole: Unterschied zwischen den Versionen
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== Sole in den alpenländischen Salinen == | == Sole in den alpenländischen Salinen == | ||
Mit bergmännischen Methoden wurden und werden künstliche Räume im Inneren von Berge geschaffen, die durch die Sole-Gewinnung entstanden bzw. entstehen. Weist ein Salzstock einen entsprechend hohen Salzgehalt auf, pumpte man Wasser in zunächst ausgebrochene kleine Kammern. Dieses laugte die salzhaltige(n) Gesteinschicht(en) aus und sättigte sich mit Salz. War der Anteil hoch genug, wird das Wasser durch [[Soleleitung]]en ins Freie gelassen und zu Salinen geführt, wo die Sole zur Verdampfung gebracht wird und das Salz kristallin übrigbleibt. | Mit bergmännischen Methoden wurden und werden künstliche Räume im Inneren von Berge geschaffen, die durch die Sole-Gewinnung entstanden bzw. entstehen. Weist ein Salzstock einen entsprechend hohen Salzgehalt auf, pumpte man Wasser in zunächst ausgebrochene kleine Kammern. Dieses laugte die salzhaltige(n) Gesteinschicht(en) aus und sättigte sich mit Salz. War der Anteil hoch genug, wird das Wasser durch [[Soleleitung]]en ins Freie gelassen und zu Salinen geführt, wo die Sole zur Verdampfung gebracht wird und das Salz kristallin übrigbleibt. | ||
| − | Dieses Verfahren wurde im [[Salzbergwerk Hallein]] angewandt und noch heute in den Salzbergwerken [[Salzbergwerk Hallstatt|Hallstatt]] ([[ | + | Dieses Verfahren wurde im [[Salzbergwerk Hallein]] angewandt und noch heute in den Salzbergwerken [[Salzbergwerk Hallstatt|Hallstatt]] ([[OÖ]].) und [[Salzbergwerk Berchtesgaden|Berchtesgaden]] ([[Berchtesgadener Land]] in [[Bayern]]). |
== Gradierwerke == | == Gradierwerke == | ||
Ein [[Gradierwerk]] diente zur Anreicherung nichtgesättigter oder niedergrädiger Sole. Im [[18. Jahrhundert]] erreichten sie Höhen von zehn bis zu 1 000 Metern. Heute wird Sole über Gradierwerke nur mehr als kurunterstützende Maßnahme angewandt. | Ein [[Gradierwerk]] diente zur Anreicherung nichtgesättigter oder niedergrädiger Sole. Im [[18. Jahrhundert]] erreichten sie Höhen von zehn bis zu 1 000 Metern. Heute wird Sole über Gradierwerke nur mehr als kurunterstützende Maßnahme angewandt. | ||
| − | In Salzburg gibt es noch am Dürrnberg ein [[Gradierwerk Bad Dürrnberg|Gradierwerk]] und in | + | In Salzburg gibt es noch am Dürrnberg ein [[Gradierwerk Bad Dürrnberg|Gradierwerk]] und in Bad Reichenhall. |
== Sole - Anwendung in der Kur == | == Sole - Anwendung in der Kur == | ||
| − | Nicht zu den Heilquellen zählt die Sole | + | Nicht zu den Heilquellen zählt die Sole, da Sole nur selten als ein natürliches [[Heilvorkommen]] in ausreichender Menge zu Tage tritt. Sole wird zumeist im Bergbau industriell gewonnen bzw produziert. Sole kann bei entsprechender Mineralisierung und besonderem Salzgehalt jedoch für medizinische Zwecke eingesetzt werden. |
| − | Die Bergsole aus dem Salzbergwerk | + | Die '''Bergsole''' aus dem [[Salzbergwerk Dürrnberg|Salzbergwerk]] in [[Bad Dürrnberg]] bei [[Hallein]] ist ein anerkanntes natürliches Heilvorkommen <ref>[[LGBl]]. Nr. [http://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=LrSbg&Gesetzesnummer=10000213 89/1972]</ref>, weil diese Sole als natürliche Schüttung aus dem Haselgebirge unabhängig vom Salzbergbau zu Tage tritt und eine besondere Mineralisierung aufweist. Diese Sole kann als [[Kur|Kurmittel]] angewendet werden. |
Diese Sole wird in Österreichs erstem Sole-Hallenbad im [[Kurhotel St. Josef Bad Dürrnberg]] in Bad Dürrnberg verwendet. | Diese Sole wird in Österreichs erstem Sole-Hallenbad im [[Kurhotel St. Josef Bad Dürrnberg]] in Bad Dürrnberg verwendet. | ||
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== Quellen == | == Quellen == | ||
| − | * [[Gertraud Steiner]]: ''[[Salz]] als Attraktion. Der [[Dürrnberg ( | + | * [[Gertraud Steiner]]: ''[[Salz]] als Attraktion. Der [[Dürrnberg (Hallein)|Dürrnberg]] in seiner Geschichte'', [[Otto Müller Verlag]], Salzburg 1998, ISBN 3-7013-0969-8 |
* [[Salz (Landesausstellung)|Salz]], das Buch zur [[Landesausstellung Salz]] 1994, ISBN 3-85419-123-5 | * [[Salz (Landesausstellung)|Salz]], das Buch zur [[Landesausstellung Salz]] 1994, ISBN 3-85419-123-5 | ||
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[[Kategorie:Salz]] | [[Kategorie:Salz]] | ||
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Aktuelle Version vom 12. Dezember 2019, 09:26 Uhr
Sole ist mit Salz gesättigtes Wasser.
Solequellen
Im Bundesland Salzburg gibt es keine natürliche Solequellen, wohl aber im benachbarten Bayern in Bad Reichenhall.
Doch ab etwa 4000 v. Chr. zogen natürliche Solequellen Menschengruppen auf den Dürrnberg. Erst etwa 700 v. Chr. begannen die Kelten einen intensiveren Sole-Abbau über die natürlichen Quellen hinaus. Im frühen Mittelalter nutzte man salzhaltige Oberflächenquellen am Gutratberg im heutigen Stadtgebiet von Hallein.
Sole in den alpenländischen Salinen
Mit bergmännischen Methoden wurden und werden künstliche Räume im Inneren von Berge geschaffen, die durch die Sole-Gewinnung entstanden bzw. entstehen. Weist ein Salzstock einen entsprechend hohen Salzgehalt auf, pumpte man Wasser in zunächst ausgebrochene kleine Kammern. Dieses laugte die salzhaltige(n) Gesteinschicht(en) aus und sättigte sich mit Salz. War der Anteil hoch genug, wird das Wasser durch Soleleitungen ins Freie gelassen und zu Salinen geführt, wo die Sole zur Verdampfung gebracht wird und das Salz kristallin übrigbleibt.
Dieses Verfahren wurde im Salzbergwerk Hallein angewandt und noch heute in den Salzbergwerken Hallstatt (OÖ.) und Berchtesgaden (Berchtesgadener Land in Bayern).
Gradierwerke
Ein Gradierwerk diente zur Anreicherung nichtgesättigter oder niedergrädiger Sole. Im 18. Jahrhundert erreichten sie Höhen von zehn bis zu 1 000 Metern. Heute wird Sole über Gradierwerke nur mehr als kurunterstützende Maßnahme angewandt.
In Salzburg gibt es noch am Dürrnberg ein Gradierwerk und in Bad Reichenhall.
Sole - Anwendung in der Kur
Nicht zu den Heilquellen zählt die Sole, da Sole nur selten als ein natürliches Heilvorkommen in ausreichender Menge zu Tage tritt. Sole wird zumeist im Bergbau industriell gewonnen bzw produziert. Sole kann bei entsprechender Mineralisierung und besonderem Salzgehalt jedoch für medizinische Zwecke eingesetzt werden.
Die Bergsole aus dem Salzbergwerk in Bad Dürrnberg bei Hallein ist ein anerkanntes natürliches Heilvorkommen [1], weil diese Sole als natürliche Schüttung aus dem Haselgebirge unabhängig vom Salzbergbau zu Tage tritt und eine besondere Mineralisierung aufweist. Diese Sole kann als Kurmittel angewendet werden.
Diese Sole wird in Österreichs erstem Sole-Hallenbad im Kurhotel St. Josef Bad Dürrnberg in Bad Dürrnberg verwendet.
Quellen
- Gertraud Steiner: Salz als Attraktion. Der Dürrnberg in seiner Geschichte, Otto Müller Verlag, Salzburg 1998, ISBN 3-7013-0969-8
- Salz, das Buch zur Landesausstellung Salz 1994, ISBN 3-85419-123-5