Schlosskapelle zum hl. Sigmund

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Die Kapelle des Schlosses Sighartstein im Dezember 2012.
Historische Aufnahmen in der Kapelle.
Historische Details in der Kapelle.

Die Schlosskapelle zum hl. Sigmund befindet sich am südöstliche Eck des Schlosses Sighartstein in der Flachgauer Stadt Neumarkt am Wallersee. Sie zählt, wie auch das Schloss, zu den denkmalgeschützten Objekten von Neumarkt.

Geschichte

Am 29. Juni 1452 wurde die Schlosskapelle von Georg von Uiberacker, dem damaligen Bischof von Seckau, dem hl. Sigmund und der hl. Helena geweiht.

Am 24. Jänner 1456 wurden der Kapelle von Kardinal Nikolaus Cusanus Ablassrechte verliehen. 1765 stiftete Anton Graf Uiberacker ein Beneficium. Die neue Schlosskapelle wurde um 1600 im Hof südöstlich des Hauptschlosses erbaut. Die ältere Kapelle im Schlossgebäude wurde profaniert.

Die heutige Kapelle ist mit einem Kreuzgratgewölbe ausgestattet, das in der Apsis in ein Stichkappengewölbe auf Pfeilervorlagen übergeht. Das Altarblatt des Hochaltars von 1747 stellt den heiligen Sigmund und die heilige Helena dar. Darüber befindet sich eine Muttergottes mit Kind. Im 18. Jahrhundert wurde die Kapelle barockisiert und erhielt einen trapezförmigen Vorbau. Der Tabernakel samt Unterbau und Reliquienschrein stammt aus der Rokokozeit. Ein dem hl. Antonius geweihter Seitenaltar stammt aus dem ersten Viertel des 18. Jahrhunderts, die Orgel von 1740. 1896 besaß die Kapelle zwei Glocken von 1666 und 1869.

Die Kapelle hat im Inneren eine Verbindung in das Schloss.

Einrichtung

Der Hauptaltar steht auf einer rote Marmorstufe als schöne sarkophagförmige Mensa aus hellgelbem und grauem Marmor. Der Wandaufbau besteht aus Holz, marmoriert mit vergoldeten Zieraten. In der Mitte vor der Predella über verglastem Reliquienschrein, der mit vergoldeten Rocaillenieisten eingerahmt ist, befindet sich ein kleines Tabernakel mit vergoldeter Muschelnische (davor schönes Elfenbeinkruzifix), vergoldeten Rokokoornamenten und Seitenvoluten. In der Mitte des Altars hängt ein rundbogiges Gemälde, darüber in vergoldeten Kartuschen Allianzwappen Uiberacker-Geböck.

Das Altarbild, Öl auf Leinwand, zeigt den hl. Sigmund und die hl. Helena, darüber die Madonna mit dem Kind. Es handelt sich dabei um eine sehr gute Arbeit in der Art des Salzburger Malers König, um 1747.

Daneben gibt es zahlreich weitere wertvolle Gemälde und Statuen, u. a. eine Christusstatuette, um 1750, in er vergitterter Nische im Langhaus eine Holzstatuette des hl. Josef mit dem Christkind (18. Jahrhundert), auf der kleinen Orgel eine'Schmerzhafte Mutter Gottes' (Gering, 18. Jahrhundert), am Verbindungsgang zum Schloss die hl. Ursula mit einer Marienfahne. Im Hintergrund die Ermordung ihrer Gefährtinnen (Mitte des 18. Jahrhunderts).

Das Zimborium besteht aus Silber, ist vergoldet, glatt mit rundem Fuß, kugelförmigem Knauf und glatter Cuppa. Über dem Deckel jüngere große Krone mit getriebenen Ranken, unechten Steinen, gravierter Wappenschild: Vogel Strauß mit Hufeisen im Schnabel. Die Marken am Fußrande sind sehr undeutlich: Salzburger Beschauzeichen und Meisterzeichen C W, eine Arbeit des Christoph Wirffl in Salzburg, Bürger seit 1623. Die Krone aus dem 18. Jahrhundert stammt vielleicht aus Straßwalchen.

Die ovale Tasse des Messkännchens trägt das Meisterzeichen im Quadrat: IF und G, wohl für Jakob Friedrich Gatto, Bürger der Stadt Salzburg seit 1709.

Die kleine Orgel am Oratorium mit geschnitzten durchbrochenen, vergoldeten Rokokoverzierungen und aufgemaltem Bandwerk stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.

Bildlinks

Quellen