Schloss Seggau
Schloss Seggau ist eine ehemalige Bischofsresidenz in der Südsteiermark.
Bezug zu Salzburg
Das Bistum Seckau war und ist ein Salzburger Eigen- und Suffraganbistum der Salzburger Kirchenprovinz. Seit der Gründung des Bistums Seckau im Jahr 1218 war nicht die Benediktinerabtei Seckau in der Obersteiermark die Residenz der Seckauer Bischöfe, sondern das Schloss Seggau am Seggauberg oberhalb der Sulm in der Südsteiermark. Auf Schloss Seggau fanden bis ins 18. Jahrhundert meistens die Bischofsweihen statt, nur fallweise in Graz.
Geschichte
Seggauberg liegt etwa sieben Kilometer westlich von Leibnitz im Süden der Steiermark.
Der Besitz "ad sulpum" (an der Sulm) wird 860 erstmals erwähnt, als König Ludwig der Deutsche gegenüber der Kirche von Salzburg zusammen mit anderen, älteren Erwerbungen auch diesen als rechtmäßig bestätigt. Unter Konrad I. von Abenberg, 1106 bis 1146 Erzbischof in der Stadt Salzburg, ist auf dem Seggauberg eine Bautätigkeit nachgewiesen. Die Vollendung erfolgt mutmaßlich unter Eberhard I. von Biburg, 1147 bis 1164. Um 1170 wird das Heiligtum St. Michael "in der Burg" urkundlich erwähnt.
1219 schenkt Eberhard II. von Regensberg, der Gründer des Bistums Seckau, den alten Turm[1] dem neu gegründeten Bistums Seckau.
1479 wird Seggauberg von den Ungarn im Streit zwischen Kaiser Friedrich III. und König Matthias Corvinius eingenommen (Gedenkstein auf der Kapellenempore).
Ab 1503 wird Seggauberg unter Fürsterzbischof Leonhard von Keutschach, 1495 bis 1519, und unter dem Seckauer Bischof Mathias Scheit, 1481 bis 1512, wieder aufgebaut und 1519 abgeschlossen. Daran erinnern mehrere Gedenksteine oder Wappen.
Von Bischof Petrus Percius (1553 bis 1572) ist dessen Bautätigkeit durch Wappensteine [2] bezeugt.
1595 schenkt Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau das Salzburgische Schloss Seggau zusammen mit Schloss Polheim, etwa unterhalb am Südhang gelegen, an das Bistum Seckau.
Im 17. und 18. Jahrhundert statten die Bischöfe von Seckau das Schloss Seggau weiter aus. Es werden die Arkaden, die Kapelle, die Fürstenzimmer und der bischöfliche Weinkeller errichtet.
1786 wird der Sitz des Bischofs und damit auch die Residenz nach Graz verlegt.
1816 bis 1830 wird der alte Turm in zwei Phasen abgetragen. Dabei werden zahlreiche Reliefs und Grabsteine [3] aus der Römerzeit aufgefunden und als Lapidarium ausgestellt. Dieses ist das größte seiner Art in Österreich. 1956 bis 1967 wird das Wirtschaftsgebäude von Schloss Seggau unter Bischof Dr. Josef Schoiswohl zu einem Bildungszentrum umgestaltet.
1993 bis 2009 wird in mehreren Etappen das Kongress- und Tagungszentrum mit Hotel errichtet unter den Bischöfen Dr. h.c. Johann Weber und Dr. Egon Kapellari.
Weiterführend
Für Informationen zu Schloss Seggau, die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum selben Thema
Bilder
- Commons Schloss Seggau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Quellen
- Quelle ist der Originalartikel, der ursprünglich von einem nun anonymen Benutzer als erster Bearbeiter erstellt wurde. Näheres siehe hier;
- Informationstafeln Schloss Seggau
- www.seggau.com