Salzburger Landjugend

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64. Generalversammlung der Landjugend Salzburg 2015
Landjugend Mittersill-Hollersbach
Einzug der Vereinsfahen beim "Tag der Landjugend" in St. Johann im Pongau am 12. Jänner 2019

Die Landjugend Salzburg ist mit 68 Orts- und Bezirksvereinen die größte und aktivste Jugendorganisation Salzburgs. Die Landjugend hat sich die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitglieder und die sinnvolle und werteerhaltende Freizeitgestaltung aller Jugendlichen im ländlichen Raum zum Ziel gesetzt.

Allgemeines

Die Grundlage jedes ehrenamtlichen Vereines liegt im Engagement der Mitglieder und Funktionäre, sowie einer hauptamtlichen Basis auf Landesebene. Durch eigens konzipierte Weiterbildungsmaßnahmen wird jungen Persönlichkeiten das Rüstzeug für den persönlichen und beruflichen Werdegang vermittelt. Neben der agrarischen Weiterbildung für landwirtschaftlich interessierte Mitglieder, der Funktionärsausbildung und der Persönlichkeitsbildung hat sich die Landjugend auch der Vermittlung von traditionellem Handwerk verschrieben. Im breiten Kursangebot finden sich beispielsweise Kochkurse für regionale Schmankerl, Schnitzkurse, Dirndl- & Stoffverarbeitungskurse oder Workshops zur Milchverarbeitung oder Schnapsbrennen.

Die Mitglieder der Landjugend Salzburg absolvieren jedes Jahr bis zu 7 000 Stunden an außerschulischer Bildungsarbeit.

Daten und Fakten

  • 66 Ortsgruppen in fünf Bezirken – ehrenamtlich
  • 7 500 Mitglieder
  • vier Bezirksorganisationen – ehrenamtlich
  • eine Landesorganisation, ehrenamtliche Landesfunktionäre und hauptamtliche Mitarbeiter

Sie steht für gemeinsame Freizeitgestaltung und den Erhalt regionaler Tradition und bietet ein umfassendes und kostengünstiges Angebot an Veranstaltungen und Weiterbildungen. Die gesamte Organisation erfolgt eigenverantwortlich im Team wodurch Mitglieder eigene Potentiale entdecken und stärken können.

Landesleitung

Landesleiter sind seit 2021 Claudia Frauenschuh aus Lamprechtshausen und Markus Aigner aus Eugendorf.[1] Vorgänger waren von 2018 bis 2021 Johanna Schafflinger aus Bad Gastein und von 2017 bis 2019 Maximilian Brugger aus Lessach.[2]

Die Leitsätze der Landjugend Salzburg

  • Wir sind eine überparteiliche Jugendorganisation und ermutigen zur kritischen Hinterfragung von gesellschaftlichen Entwicklungen und zur eigenen Meinungsäußerung.
  • Unsere Zielgruppe sind Jugendliche, die eine Beziehung zum ländlichen Raum haben, Traditionen pflegen und ihre Zukunft mitgestalten wollen.
  • Wir fördern Jugendliche in ihrer persönlichen Entwicklung und bieten ihnen eine Plattform, um sich zu engagieren.
  • Die Landjugend vermittelt Schlüsselqualifikationen, die für alle Berufsgruppen von Bedeutung sind und fördert die fachliche Weiterbildung im landwirtschaftlichen Bereich.
  • Ehrlichkeit, Toleranz und respektvoller Umgang miteinander sind wesentliche Säulen unserer professionellen Jugendarbeit.
  • Spaß und Gemeinschaft prägen unsere Aktivitäten.
  • Im Sinne unserer Mitglieder vernetzen wir uns mit anderen Jugend,- und Bildungsorganisationen.
  • Alle, die unsere Angebote nützen wollen, sind herzlich willkommen!

Schwerpunkte

Die Salzburger Landjugend steht für:

  • aktive Freizeitgestaltung
  • Persönlichkeitsentwicklung
  • Mitgestaltung des Ländlichen Raumes
Logo

Agrarische Weiterbildung

  • Land- und forstwirtschaftliche Seminare
  • Agrarkreise: Bildungsveranstaltungen zu agrarischen Themen. Vernetzen, diskutieren und Meinungsaustausch stehen an erster Stelle
  • Agrarexkursionen
  • Agrarische Wettbewerbe: Sensenmähen, Forstbewerb

Allgemeinbildung

  • Persönlichkeitsbildung
  • Kreativ-Workshops: z. B. Dirndl-Nähkurse, Kochkurse, Schnitzkurse, …
  • Funktionärsausbildung
  • Wettbewerbe: Reden und 4er-Cup-Teambewerb
Preisverleihung 2015

Ehrenamtliche Projektarbeit

  • Ehrenamtliche Projekte der Orts- und Bezirksgruppen
  • Engagement in den jeweiligen Gemeinden
  • Soziale Projekte: Spenden, Aktionen, Zusammenarbeit mit Kindern, älteren und benachteiligten Personen

Kultur & Brauch

  • Kultur- und Brauchpflege
  • Erhalten von Tracht und Traditionsfahnen
  • Kurse und Workshops, wie z. B. Pinzga-Zaunbaukurs und Dirndl-Nähkurs
  • Mitgestaltung von kirchlichen Festen und Feiertagen (Erntekrone, Osterfeuer, Palmbuschen, …)
  • Theateraufführungen

Geschichte

Landjugend Salzburg Logos.jpg

Die Landjugend Salzburg wurde 1951 gegründet. In Österreich zählt die Landjugend 90.000 Mitglieder und ist bis auf EU-Ebene vernetzt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die sogenannten 4H-Clubs gegründet (Hand – Heart – Head – Health = Mit Hand, Herz und Hirn für die Heimat).

Ziele damals

  • Aus- und Weiterbildung der bäuerlichen Jugend
  • Hungernde Bevölkerung – Grundnahrungsmittel
  • Neue Hoffnung und Ziele für Jugendliche
  • Nachholbedarf auf wirtschaftlicher und kultureller Ebene

1951 wurden die 4H-Clubs in Landjugend umbenannt und sind seither eine Fachorganisation der Landwirtschaftskammer.

Zeitleiste

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Um den Mitgliedern eine gute Wissensbasis zu vermitteln, organisierte die LJ Kurse, in denen z. B. verschiedene Kartoffel- und Gräsersorten angebaut und verglichen wurden. DI Franz Winding studierte die Grundlagen der 4-H-Clubs in Amerika, um deren Ideen und Inhalte den Mitgliedern bei den alle zwei Monate stattfindenden Versammlungen zu vermitteln. Damals wurden 120 Ortsgruppen im Bundesland gezählt.
Für die persönliche Weiterbildung wurden Rhetorikschulungen, Verhaltenstrainings und spezielle Fachkurse angeboten. Einen Ansporn dafür, sich selbstständig weiter zu bilden lieferten die fachlichen Wettbewerbe im Melken, Pflügen, Mähen, in der Forstwirtschaft u.v.m. Darüber hinaus sorgten viele LJ-Gruppen für den Erhalt kleiner Kulturdenkmäler, z. B. Marterl, in ihrer Region und retteten diese vor dem Verfall.
Vor allem agrarische Exkursionen zu Milch-, Acker-, Gemüse- und Weinbau-Betrieben in Niederösterreich und Deutschland sowie LJ-Austauschprogramme begeisterten die Mitglieder. Darüber hinaus wurde soziales Engagement groß geschrieben. So verbrachten die Jugendlichen beispielsweise viele Abende und Wochenenden in Altenheimen, um dort "Alt und Jung" zusammen zu bringen und einander auszutauschen.
In den 1980er-Jahren hatte die LJ in Salzburg zunehmend mit der Landflucht zu kämpfen. Viele Jugendliche des ländlichen Raums wanderten nach Deutschland aus, um die besseren Verdienstmöglichkeiten zu nutzen. Ambitionierten FunktionärInnen und MitarbeiterInnen ist es zu verdanken, dass die LJ Salzburg die großen Herausforderungen bewältigen und sich dadurch weiterentwickeln konnte.
Seit den 1990er-Jahren setzt sich die LJ verstärkt für die Anliegen der Jugend im ländlichen Raum ein. Mit vielen Projekten und Aktionen regt sie die Bevölkerung zu nachhaltigem Denken und Handeln an und der Zusammenhalt der Jugendlichen ermöglicht es, gemeinnützige Projekte umzusetzen. Mit der Gründung von rund 60 eigenständigen LJ-Vereinen erfolgte um die Jahrtausendwende eine große Veränderung der LJ-Struktur in Salzburg.
In den 2000er Jahren wurde die ehrenamtliche Projektarbeit und das soziale Engagement neu belebt. Zahlreiche Spenden- und Hilfsaktionen für bedürftige Personen oder Betroffene nach Unwetterkatastrophen wurden gesammelt bzw. durchgeführt. Um diese Zeit erlebte auch die Salzburger Tracht einen neuen Aufschwung und trug entscheidend zur Identität der Salzburgerinnen und Salzburger bei.
Landjugend Hallwang
2012 wurde auch in Salzburg das Qualitätsmanagement nach ISO 9001:2008 eingeführt. Im Herbst 2012 folgte die nächste Anpassung der Vereinsstruktur: Drei zusätzliche Fachausschüsse, "Bildung", "Agrar" und "Sport & Gesellschaft", gestalten und lenken seither das LJ-Programm. Ziel der seit 2012 bestehenden Struktur ist es, den Jugendlichen verstärkte fachliche Weiterbildung und ein zielgerichtetes Programm zu bieten. Die Ortsvereine der Landjugend Salzburg tragen seit jeher die Kultur und Bräuche der Salzburger Geschichte. Sie begeistern mit ihren Einheitstrachten und tragen stolz die Vereinsfahnen, das höchste Gut eines jeden Vereins.
Salzburger Landjugendstier

Salzburger Landjugendstier

Hauptartikel Salzburger Landjugendstier

Der Salzburger Landjugendstier ist die höchste Auszeichnung der Landjugend Salzburg, die an einen Ortsverein verliehen werden kann. Der Stier wird an die aktivste Ortsgruppe des jeweiligen Kalenderjahres vergeben und von Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer junior gewidmet. Der Preis wurde im Jahr 2013 aus der Taufe gehoben. Ziel ist es, die ehrenamtlichen und gemeinnützigen Tätigkeiten der Salzburger Jugend zu würdigen und vor den Vorhang zu holen. Die Landjugend-Ortsgruppen im Bundesland Salzburg leisten Jahr für Jahr unzählige ehrenamtliche Stunden für den Ländlichen Raum. Beim Tag der Landjugend Salzburg wird die aktivste Ortsgruppe der Landjugend Salzburg gekürt.

Die 67 Orts- und Bezirksgruppen der Landjugend Salzburg

  • Landjugend Bezirk Pongau-Tennengau mit den Ortsgruppen
  • Landjugend Bezirk Lungau mit den Ortsgruppen
  • Landjugend Bezirk Pinzgau mit den Ortsgruppen
    • Landjugend Bramberg
    • Landjugend Bruck
    • Landjugend Dienten
    • Landjugend Embach
    • Landjugend Eschenau
    • Landjugend Leogang
    • Landjugend Maishofen
    • Landjugend Maria Alm
    • Landjugend Mittersill-Hollersbach
    • Landjugend Niedernsill
    • Landjugend Piesendorf
    • Landjugend Rauris
    • Landjugend Saalfelden
    • Landjugend St. Martin-Weißbach-Lofer
    • Landjugend Taxenbach
    • Landjugend Unken
    • Landjugend Uttendorf

Bildergalerie

weitere Bilder

 Salzburger Landjugend – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Flachgauer Nachrichten, 23. September 2021: Vier Flachgauer an der Spitze der Salzburger Landjugend
  2. Bezirksblätter Flachgau Nord, 23. September 2019: Eugendorfer wird Landesobmann der Landjugend