Pongauer Perchtenlauf
Der Pongauer Perchtenlauf ist eine Perchtenlauf-Veranstaltung, die alljährlich im Jänner abwechselnd in vier Orten des Pongaus –Bischofshofen, St. Johann im Pongau, Bad Gastein bzw. Bad Hofgastein und Altenmarkt im Pongau – stattfindet.
Zeitpunkt
Der Pongauer Perchtenlauf findet alljährlich am 6. Jänner, dem Dreikönigstag, in Bischofshofen jedoch erst am darauffolgenden Sonntag statt.
Allgemeines
Die Dämonen der Nacht und der Finsternis, der Kälte und des Bösen werden von immer stärker werdendem Licht, von der Wärme des Guten erfolgreich zurückgedrängt. Die Sehnsucht nach Glück und Harmonie ist ein ewiger Kampf auf Leben und Tod – und immer wieder werden die bösen Geister besiegt. Natur und Mensch erwachen zu rettender Fruchtbarkeit, zu neuem Leben. Das sind die Hintergründe des Perchtenbrauchtums, das in im Pongau über Jahrhunderte lebendig geblieben ist. Im Gasteinertal ist dieses Ringen um Gut und Böse seit 700 Jahren bekannt. Der St. Johanner Perchtenlauf geht mindestens bis ins [16. Jahrhundert]] zurück. Aus Altenmarkt ist ein Perchtenumzug für das Jahr 1852 bekannt; der Grundstein für die Teilnahme am Pongauer Perchtenlauf wurde aber erst im Jahr 1959 gelegt.
Was vermutlich ausgehend vom Altgermanischen über viele Jahrhunderte in unsere Zeit getragen wurde, ist im Pongau zum alljährlich größten Brauchtumsfest des Landes Salzburg geworden.
Eine Vielfalt von Masken hat sich im Laufe der Zeit in zwei Hauptgruppen gemäß dem Doppelwesen der Frau Percht, nämlich dem Gutem und dem Bösen, aufgespalten. Die eine Seite führen die Schönperchten mit ihrem tafelartigen Kopfputz an, die anderen vertreten die Schiachperchten mit furchterregenden Larven. Eine Fülle von Begleitgestalten kreist um beide Gruppen. Der Glaube an ein gutes Jahr, an Fruchtbarkeit des Bodens, wird mit den Perchten verbunden.[1]
Sämtliche Perchtenfiguren – auch die weiblichen – werden aus Tradition nur von Männern dargestellt.
Der Pongauer Perchtenlauf im Wechsel der Veranstaltungsorte und Jahre
Perchtenlauf in Bad Gastein und Bad Hofgastein
- siehe Hauptartikel: Gasteiner Perchten
Über 140 Personen, davon 30 Kappenträger, waren am Umzug der Perchten in Bad Gastein und Bad Hofgastein in den Jahren 2002, 2006, 2010 und 2014 beteiligt. Ein weiterer Perchtenlauf fand 2018 statt.
Pongauer Perchtenlauf in Bischofshofen
Der Pongauer Perchtenlauf findet in Bischofshofen nicht wie in den anderen drei Gemeinden üblich am 6. Jänner, sondern am darauffolgenden Sonntag statt. Grund dafür ist das jährliche Dreikönigsskispringen als Abschluss der Vierschanzentournee.
Bischofshofen ist wieder im Jahr 2024 mit dem Pongauer Perchtenlauf an der Reihe.
Pongauer Perchtenlauf in Altenmarkt
2011
Am 6. Jänner 2011 fand der Pongauer Perchtenlauf in Altenmarkt statt. Es nahmen ca. 300 Personen teil, die von etwa 190 Helferinnen und Helfern unterstützt wurden. Neu war, dass die Gruppe der Schiachperchten von 30 auf 40 aufgestockt wurde. Insgesamt nahmen 34 Gruppen teil. Vertreten waren Märchenwagen, Rösslreiter, Hexe und Teufel, Schiachperchten und Schönperchten, Schnabelperchte, Glockenperchte, Baumweber, der Lindwurm vom Tappenkar, Bärentreiber, Habergeiß, Rettenbachbock, Teufelsbründljäger, Kohlerer, Wilderer und Jäger, Hanswurst und Kobold, Zigeuner und Kapuzinerpater, Hausierer, Körblmandl und Henker.
2023
- siehe Hauptartikel: Pongauer Perchtenlauf 2023 in Altenmarkt im Pongau
Pongauer Perchtenlauf in St. Johann im Pongau
Der St. Johanner Perchtenlauf kann auf eine sehr lange Geschichte zurückblicken. Erstmals urkundlich erwähnt wurde er 1869. 2017 waren rund 400 Mitwirkende, aufgeteilt in 34 Gruppen bzw. Einzelfiguren, beim Pongauer Perchtenlauf dabei.[2]
Der für Anfang Jänner 2021 geplante Perchtenlauf wurde aufgrund der Coronapandemie auf 26. Dezember 2021 verschoben. [3]
Weblinks
Quellen
- in der Salzburger Woche vom 30. Dezember 2010, S. 7, und
- in den Salzburger Nachrichten vom 7. Jänner 2023, Lokalteil, S. 8: Perchtenlauf: Das Gute siegt über das Böse
Einzelnachweise
- ↑ Salzburger Woche, Silvesternachrichten, 29. Dezember 2011
- ↑ Pongauer Nachrichten, 12. Jänner 2017
- ↑ St. Johann Journal, Ausgabe Oktober 2020