Karl Kajetan Graf von Gaisruck

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Kardinal Karl Kajetan von Gaisruck

Erzbischof Kardinal Karl Kajetan Graf von Gaisruck, auch Carlo Gaetano II. Graf von Gaisruck (* 7. August 1769 in Klagenfurt; † 19. November 1846 in Mailand) war von 1801 bis 1818 Weihbischof von Passau und später Erzbischof von Mailand sowie Kardinal.

Leben

Gaisruck war Sohn des Gouverneurs von Obergalizien, seine Mutter war eine adelige Italienerin. Er studierte in an der Benediktineruniversität Salzburg und in Passau. Durch seine Diakonenweihe am 23. Dezember 1797 wurde er in den Klerus der Diözese Passau inkardiniert. Am 6. Juli 1800 empfing er in Passau die Priesterweihe.

Am 23. August 1801 wurde Gaisruck zum Weihbischof von Passau mit dem Titularbistum Derbe geweiht. Insbesondere in der Zeit der Abwesenheit des Fürstbischofs Leopold Leonhard Raymund Graf von Thun-Hohenstein war er für alle Weihefunktionen im Bistum Passau zuständig. 1818 wurde er durch den Einfluss der Habsburger auf den Stuhl des Erzbischofs von Mailand berufen (Wahl am 1. März, am 16. März vom Papst bestätigt). Am 27. September 1824 wurde er in den Kardinalsstand erhoben und 1829 zum Kardinalpriester der Titularkirche San Marco ernannt.

Nach dem Tode von Papst Gregor XVI. im Jahr 1846 reiste Gaisruck zum Konklave nach Rom, mit dem vermuteten Auftrag des Kaisers, die Exklusive, ein umstrittenes Veto, gegen den als liberal geltenden italienischen Kardinal Giovanni Maria Graf Mastai-Ferretti auszusprechen. Nach anderen Quellen soll die Exklusive jedoch Pasquale Kardinal Gizzi gegolten haben. Doch Gaisruck reiste ohne Hast und kam zu spät in Rom an. Das Konklave hatte vor seiner Ankunft bereits am 16. Juni 1846 Graf Mastai-Ferretti zum Papst gewählt, der sich fortan Pius IX. nannte.

Fünf Monate nach dem Konklave, am 19. November 1846, starb der beim Volk sehr beliebte Kardinal. Er wurde im Mailänder Dom begraben.

Gaisruck und Salzburg

Joseph Mohr, der Textdichter des weltberühmten Weihnachtsliedes "Stille Nacht! Heilige Nacht!", erhielt am 21. August 1815 durch Weihbischof Kajetan Graf von Gaisruck seine Priesterweihe.

Quellen

→ und dortige Quellen, u. a. www.catholic-hierarchy.org (Daten)