Großbrand ehemalige Brauerei Guggenthal

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Aufnahmen vom Großbrand, 41 sek. Video
um 06:18 Uhr
Die in Vollbrand stehende ehemalige Brauerei um 06:35 Uhr
um 06:38 Uhr
Blick in die Brandruine um 09:46 Uhr

In den frühen Morgenstunden des 24. Juni 2018 kam es zu einem Großbrand der ehemaligen Brauerei Guggenthal.

Vollbrand im Brauhaus Guggenthal

Am Sonntag, den 24. Juni 2018, wurde die Freiwillige Feuerwehr Koppl mit den Löschzügen Ladau und Guggenthal um 05:45 Uhr zu einem Brandverdacht in das alte Brauhaus nach Guggenthal alarmiert. Da das Brandobjekt Luftlinie 200 m von der Zeugstätte des Löschzugs Guggenthal entfernt lag, stellten die Kameraden von Guggenthal gleich bei der Anfahrt zur Zeugstätte fest, dass es sich nicht um einen Brandverdacht sondern um einen Brand handelte.

Nach der Ausfahrt und aufgrund der immer stärker werdenden Rauchentwicklung wurde daraufhin Alarmstufe 2 ausgelöst und gleichzeitig die Drehleiter der Berufsfeuerwehr Salzburg angefordert. Da sich das Brandobjekt direkt neben der Gaisberg Landesstraße befindet, wurde diese für die Dauer des Einsatzes gesperrt.

Bis zu diesem Zeitpunkt waren von außen keine Flammen erkennbar. Während der Lageerkundung durch die Einsatzleiter kam es auf der Vorderseite des Gebäudes zu einer Durchzündung und das Gebäude stand in Brand. Daraufhin wurde auf Alarmstufe 4 erhöht und sowohl die Drehleiter Seekirchen als auch das Großtanklöschfahrzeug (GTLFA 12&nbsh;000) der Berufsfeuerwehr nachgefordert. Der Brand entwickelte sich zwischenzeitlich schnell zu einem Vollbrand.

Eine besondere Schwierigkeit bei diesem Einsatz stellte das desolate und einsturzgefährdete Gebäude dar, was ein Betreten unmöglich machte und somit wurde begonnen, nachdem der Schutz eines Nebengebäudes gewährleistet war, einen großangelegten Außenangriff über mehrere Seiten zu starten. Dieser wurde mittels zwei Drehleitern und mehreren B-Strahlrohren durchgeführt. Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurde der Außenangriff auf der Nordseite mittels Atemschutz durchgeführt.

Zusätzlich wurde der Einsatz dadurch erschwert, dass das Gebäude unter Denkmalschutz steht und daher ein Schaffen von Öffnungen in der Fassade zum Abtragen des Brandschuttes, um ein Vordringen zu den Glutnestern zu ermöglichen, nicht möglich war.

Die taktische Notwendigkeit der Drehleiter Schallmoos (Berufsfeuerwehr) für die Stadt Salzburg machte es notwendig, dass diese im Laufe des Einsatzes durch die Teleskopbühne TB 32 der Berufsfeuerwehr abgelöst wurde.

"Brand" aus konnte um ca. 16:00 Uhr gegeben werden.

Auf Grund der akuten Einsturzgefahr musste nach Rücksprache mit den Besitzern und einer Vertretung des Denkmalschutzes ein Kranfahrzeug die Giebelfronten des historischen Brauereigebäudes des Guts Guggenthal eindrücken, was wiederum die Freigabe der Gaisberg Landesstraße ermöglichte.

Da das Brandobjekt behördlich gesperrt wurde und ein Ausräumen des Brandschutts wegen zu hoher Einsturzgefahr nicht möglich war, waren umfangreiche Nachlöscharbeiten nötig. Diese wurden bis Montag, 25. Juni 2018, 3 Uhr Früh durchgeführt. Noch am Sonntagabend, um 18 Uhr, wurde die Leiter Seekirchen von der Leiter St Gilgen abgelöst, welche die anwesenden Feuerwehren tatkräftig bis zum Ende der Brandwache um 7 Uhr des Folgetages unterstützte.

Wasserversorgung

Durch den großen Außenangriff und den dadurch enormen Wasserverbrauch wurden mehrere Wasserentnahmestellen benötigt:

Wasserentnahmestelle 1 war der Hydrant beim Feuerwehrhaus Guggenthal in ca. 200 m Entfernung.
Wasserentnahme 2 erfolgte durch einen nahegelegenen Teich. Hier war die Schwierigkeit, dass durch den starken Bewuchs und die Algenbildung der Flachsauger anfangs ständig verstopfte.
Wasserentnahme 3 und 4 erfolgte durch zwei jeweils ein Kilometer lange Relaisleitungen, welche aus dem Alterbach gespeist und mit je drei Tragkraftspritzen betrieben wurden.
Wasserversorgung 5 wurde dann von einem zweiten, unabhängigen Hydrantennetz, welches ca. 300 m entfernt war, aufgebaut, da die Wasserzufuhr des Hydranten beim Feuerwehrhaus nahezu erschöpft war.

Eine besondere Unterstützung in der Wasserversorgung stellte das GTLFA 12 000 der Berufsfeuerwehr dar, welches als Puffer vor den Drehleitern eingesetzt war.

Erneut Rauch im Gut Guggenthal

Eine Woche nach dem Brand wurde von einem in der Nähe wohnenden Kameraden des Löschzugs Guggenthals am Sonntag, den 1. Juli 2018, immer wieder leichter Rauch wahrgenommen. Daraufhin wurde mit der Wärmebildkamera der Bereich kontrolliert und eine starke Erwärmung festgestellt.

Der Löschzugkommandant BI Johannes Ebner alarmierte über die Landeswarnzentrale erneut die Teleskopbühne Maxglan, Tank Koppl und Tank Guggenthal.

Mit Seil und Gurt von der Teleskopbühne aus gesichert, mussten zwei Mann Holzreste und Bauschutt beseitigen, um die darunter liegende, rauchende Brandlast (verdichtete Sägespäne und Schilfmatten - vermutlich Isolierung) freilegen und löschen zu können. Die Materialverdichtung hätte das Durchdringen des Löschwassers sonst nahezu unmöglich gemacht. Nach zwei Stunden waren die Arbeiten beendet.

Einsatzdaten

FF Koppl mit Löschzug (LZ) Ladau und Guggenthal: TLFA[1] 3000; TLFA 2000; 2 x LFA[2]; KLF[3]; 2 x MTF[4]; Mannschaft: 95 FF Hof bei Salzburg mit LZ Hinterschroffenau: TLFA 3000; LFA; KLF; MTF; Mannschaft: 35 FF Plainfeld mit LZ Oberplainfeld: TLFA 3000; KLF; MTF; Mannschaft: 25 FF Ebenau: TLFA 3000; KLFA; Mannschaft: 18 FF Eugendorf: Kommando Landesfeuerwehrverband Salzburg – Bezirk Flachgau; Mannschaft: 7 FF Seekirchen: Leiter; Last 1; KDTF[5]; Mannschaft 17 FF St. Gilgen: Leiter; Last; Mannschaft 7 Berufsfeuerwehr Salzburg: TANK 3 Maxglan; Leiter Schallmoos; Teleskopbühne Maxglan; Mannschaft: 10

Anwesende (ohne Dienstgrade, ohne Titel)

BFK[6] OBR Johannes Neuhofer
BFK-Stv. und AFK 1 BR Johann Landrichtinger
AFK 2 BR Julian Slavicek
BO BF-Sbg. Stefan Krakowitzer
Polizei
Rettung
Denkmalamt
Landesbauamt
Firma Knoll mit Lkw-Kran

Quelle

  • Presseaussendung des Landesfeuerwehrverbands Salzburg, Bezirk Flachgau, vom 6. Juni 2018

Einzelnachweise

  1. Tanklöschfahrzeug
  2. Löschfahrzeug
  3. Kleinlöschfahrzeug
  4. Mannschaftstransporter
  5. Kommandantenfahrzeug
  6. Bezirksfeuerwehrkommandant